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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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diesen Gefallen tun würde. Sie schuldete ihm was, aber Judd Füller auf die Füße zu treten schien nicht das Klügste zu sein, was man mit seinem Leben anfangen konnte. Sie hatte es seit Jahren eigentlich recht gut hingekriegt. Warum sollte sie sich jetzt noch selbst ein Bein stellen?
    Jack wiederholte seine Frage.
    »Eine Option bleibt uns noch«, erwiderte Rebus und sah ihn an.
    »Und die wäre?«
    »In die Luft gehen.«
    Auf dem Dyce Airport zeigte Rebus seinen Dienstausweis vor und erkundigte sich, ob es Flüge nach Sullom Voe gebe.
    »In nächster Zeit nicht«, erfuhr er. »Vielleicht in vier oder fünf Stunden.«
    »Wir sind nicht wählerisch, was die Fluglinie angeht.« Achselzucken, Kopfschütteln.
    »Es ist wichtig.«
    »Nach Sumburgh könnten Sie jederzeit einen Flug kriegen.«
    »Das ist ja eine halbe Weltreise von Sullom Voe entfernt.«
    »War ja nur ein Vorschlag. Sie könnten sich dort ein Auto mieten.«
    Rebus dachte darüber nach, dann kam ihm eine bessere Idee. »Wann könnten wir abfliegen?«
    »Nach Sumburgh? Halbe Stunde, vierzig Minuten. Es gibt einen Hubschrauber nach Ninian, der dort zwischenlandet.«
    »In Ordnung.«
    »Ich klär das für Sie ab.« Die Frau griff zum Telefonhörer.
    »Wir sind in fünf Minuten wieder da.«
    Rebus ging, von Jack gefolgt, zu den öffentlichen Fernsprechern und wählte die Nummer der St.-Leonard's- Wache. Er ließ sich mit Gill Templer verbinden.
    »Ich bin mit der Kassette halb durch«, sagte sie.
    »Besser als das Saturday Night Theatre , stimmt's?«
    »Ich rufe später in Glasgow an. Ich will persönlich mit ihm reden.«
    »Gute Idee, ich hab eine Kopie des Bandes beim CID Partick gelassen. Hast du Siobhan heute Morgen gesehen?«
    »Ich glaube nicht. In welcher Schicht arbeitet sie? Wenn du möchtest, kann ich versuchen, sie ausfindig zu machen.«
    »Lass nur, Gill, Ferngespräche sind nicht billig.«
    »Herrgott, wo bist du denn jetzt schon wieder?«
    »Im Bett und krank, falls Ancram fragen sollte.«
    »Und jetzt soll ich dir vermutlich einen Gefallen tun?«
    »Es geht nur um eine Telefonnummer. Polizeiwache Lerwick. Ich geh mal davon aus, dass es so was gibt.«
    »Tut's«, erwiderte sie. »Ist der Northern Division unterstellt. Letztes Jahr gab's eine Konferenz in Inverness, da haben alle darüber gejammert, dass sie sich auch um Orkney und Shetland kümmern müssten.«
    »Gill...«
    »Ich hab die Nummer inzwischen gefunden.« Sie gab sie ihm durch.
    »Danke, Gill. Bis dann.«
    »John!«
    Aber er hatte schon aufgelegt. »Wie sieht's bei dir mit Kleingeld aus, Jack?« Jack zeigte ihm eine Hand voll Münzen. Rebus nahm den größten Teil davon, rief die Wache in Lerwick an und fragte, ob man ihnen für einen halben Tag einen Wagen leihen könnte. Er erklärte, es gehe um eine Morduntersuchung der Polizei Lothian und Borders. Nichts Aufregendes, sie wollten sich nur mit einem Freund des Opfers unterhalten.
    »Tja, also, einen Wagen...« Die Stimme klang so, als hätte Rebus um ein Raumschiff gebeten. »Wann würden Sie den denn hier abholen?«
    »In einer knappen halben Stunde startet unser Helikopter.«
    »Sie sind zu zweit?«
    »Ja«, antwortete Rebus, »womit ein Motorrad schon mal ausscheiden würde.« Das wurde mit einem gurgelnden Lachen belohnt. »Nicht unbedingt.«
    »Können Sie's einrichten?«
    »Tja, ich werd's versuchen . Könnte nur ein Problem geben, wenn die Autos alle unterwegs sind. Manchmal werden wir zum Arsch der Welt gerufen.«
    »Wenn uns in Sumburgh keiner erwartet, melde ich mich wieder.«
    »Tun Sie das. Tschüs.«
    Als sie zum Schalter zurückkehrten, erfuhren sie, dass sie in fünfunddreißig Minuten abfliegen würden.
    »Ich hab noch nie in einem Hubschrauber gesessen«, sagte Jack.
    »Eine Erfahrung, die du nicht vergessen wirst.«
    Jack runzelte die Stirn. »Könntest du das vielleicht noch einmal mit etwas mehr Begeisterung sagen?«
29
    Auf dem Flughafen von Lerwick standen ein halbes Dutzend Flugzeuge und ebenso viele Helikopter herum, die meisten davon wie durch Nabelschnüre mit Tankwagen verbunden. Rebus ging schnurstracks zum Wilsness Terminal und zog noch im Gehen den Reißverschluss seines Überlebensanzugs auf. Dann sah er, dass Jack noch draußen stand und die eindrucksvolle Küste und das trostlose Binnenland bestaunte. Nach dem Flug sah er etwas blass und mitgenommen aus. Rebus für seinen Teil hatte sich die ganze Zeit über bemüht, nicht an sein mehr als üppiges Frühstück zu denken. Schließlich sah Jack, wie

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