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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Medienlieblings -würde die ganze Pilotsendung bestreiten.
    Womit, da Lawson Geddes außer Landes und unauffindbar war, John Rebus die Sache ausbaden konnte. Alex Harvey: »Framed« - reingelegt. Überleitung zu Jethro Tüll: »Living in the Past«.
    Auf dem Heimweg machte er einen Abstecher über die Oxford Bar - ein langer Umweg, der sich immer lohnte.
    Die Flaschenregale hinter dem Tresen übten eine sanft hypnotische Wirkung aus; anders wäre es nicht zu erklären gewesen, wie die Stammgäste Stunden am Stück dastehen und sie anstarren konnten. Der Barkeeper wartete auf seine Bestellung; in letzter Zeit hatte Rebus keinen »üblichen« Drink, von wegen Abwechslung ist die Würze des Lebens und so fort.
    »Einen dunklen Rum und ein halbes Best.«
    Dunklen Rum hatte er seit Jahren nicht mehr angerührt;
    er fand, der sei ein Getränk für alte Männer. Doch Allan jylitchison hatte ihn getrunken. Ein Seemannsgetränk, ein weiteres Indiz dafür, dass er offshore gearbeitet hatte. Rebus legte Geld auf den Tresen, kippte den Schnaps in einem einzigen Schluck weg, spülte sich den Mund mit dem Bier aus und stellte fest, dass das Glas zu schnell leer wurde. Der Barkeeper kam mit dem Wechselgeld zurück.
    »Machen Sie diesmal ein Pint draus, Jon.«
    »Und noch einen Rum?«
    »Gott bewahre.« Rebus rieb sich die Augen, schnorrte sich von seinem schläfrigen Tresennachbarn eine Zigarette. Der Spaven-Fall... er hatte Rebus in die Vergangenheit zurückkatapultiert, ihn dabei gezwungen, sich seiner Erinnerung zu stellen und sich dann zu fragen, ob sein Gedächtnis ihm möglicherweise einen Streich spielte. Der Fall war noch immer unerledigt, seit nunmehr zwanzig Jahren. Wie die Bible-John-Sache. Er schüttelte den Kopf, versuchte, ihn von längst Vergangenem zu befreien, und musste plötzlich an Allan Mitchison denken, an die Vorstellung, längelang auf einen Zaun aus eisernen Spießen zu fallen, mit anzusehen, wie sie auf einen zurasten, die Arme an einen Stuhl gefesselt, so dass einem nur eine einzige Wahl blieb: mit offenen oder geschlossenen Augen dem Untergang entgegenstürzen. Er ging ans andere Ende des Tresens, wo das Telefon hing, steckte Geld hinein und wusste nicht, wen er anrufen sollte.
    »Nummer vergessen?«, fragte ein Gast, als Rebus seine Münzen wieder herausfischte.
    »Ja«, sagte er, »was ist noch mal die Telefonseelsorge?«
    Zu seiner Überraschung wusste der Mann die Nummer auswendig.
    Vier Blinkzeichen von seinem Anrufbeantworter bedeuteten vier Nachrichten. Er nahm sich die Bedienungsanleitung vor. Sie war auf Seite sechs aufgeschlagen; der Abschnitt über die Abspielfunktion war mit roter Tinte eingekringelt, einzelne Absätze unterstrichen. Er folgte den Anweisungen. Das Ding entschloss sich zu funktionieren.
    »Brian hier.« Brian Holmes. Rebus öffnete die Flasche Black Bush und goss sich ein, während er zuhörte. »Ich wollte nur... na ja, danke sagen. Minto hat widerrufen, ich bin also aus dem Schneider. Ich hoffe, ich kann mich mal revanchieren.« Keinerlei Energie in der Stimme, ein Mund, der aller Worte müde war. Ende der Nachricht. Rebus ließ den Whiskey sanft über seine Zunge rollen.
    Piep: zweite Nachricht.
    »Da ich heute länger im Haus bin, dachte ich, ich ruf Sie mal an, Inspector. Wir haben schon miteinander gesprochen, Stuart Minchell, Personalchef bei T-Bird Oil. Ich kann bestätigen, dass Allan Mitchison bei uns beschäftigt war. Wenn Sie eine Nummer haben, kann ich Ihnen alles Nähere zufaxen. Rufen Sie mich morgen im Büro an. Wiederhören.«
    Auf Wiederhören und Bingo. Schon ein Fortschritt, über den Toten etwas mehr zu erfahren als bloß seinen Musikgeschmack. Rebus dröhnten die Ohren: vom Konzert und dem Alkohol, vom Hämmern des Blutes. Dritte Nachricht: »Howdenhall hier, ich dachte, Sie hätten es eilig, und dann sind Sie unauffindbar. Typisch CID.« Rebus kannte die Stimme: Pete Hewitt vom polizeitechnischen Labor in Howdenhall. Pete sah wie fünfzehn aus, war aber wahrscheinlich Anfang zwanzig, freche Klappe und viel dahinter. Spezialist für Fingerabdrücke - unter anderem. »Ich hab hauptsächlich Teilabdrücke, aber auch ein paar echte Schönheiten, und wissen Sie was? Der Eigentümer ist im Computer. Vorstrafen wegen verschiedener Gewaltdelikte. Rufen Sie mich zurück, wenn Sie einen Namen brauchen.«
    Rebus sah auf die Uhr. Pete trieb seine üblichen Spielchen. Elf durch, mittlerweile war er entweder zu Hause oder machte irgendwo einen drauf, und Rebus hatte

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