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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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die Stirn.
    »Könnte immer noch Bible John selbst sein«, sagte Rebus.
    »Bible John ist tot und begraben, Inspector.«
    »Glauben Sie wirklich?«
    Ancram nickte. Er war nicht der Einzige. Es gab eine Menge Bullen, die zu wissen glaubten, wer Bible John war, und behaupteten, dass er nicht mehr lebte. Aber andere waren da skeptischer, und Rebus gehörte zu ihnen. Wahrscheinlich hätte ihn nicht einmal eine DNS-Analyse von seiner Meinung abbringen können. Es bestand immer noch die Möglichkeit, dass sich Bible John auf freiem Fuß befand.
    Sie hatten die Beschreibung eines Endzwanzigers, aber derlei Zeugenaussagen waren bekanntlich mit Vorsicht zu genießen. Also kramte man die alten - montierten oder gezeichneten - Phantombilder Bible Johns hervor und brachte sie mit Hilfe der Medien wieder in Umlauf. Man setzte auch die üblichen psychologischen Tricks ein, forderte den Mörder durch Zeitungsannoncen auf, sich zu melden: »Sie brauchen offensichtlich Hilfe, und wir bitten Sie, sich mit uns in Verbindung zu setzen.« Bluffs, die mit Schweigen beantwortet wurden.
    Ancram zeigte auf Fotos an einer Wand: digital »gealterte« Versionen eines Fahndungsbilds von 1970, mit Ergänzungen wie Bart und Brille, unterschiedlich zurückgehendem Haaransatz. Die waren ebenfalls veröffentlicht worden.
    »Könnte eigentlich jeder sein, nicht?«, stellte Ancram fest.
    »Macht Ihnen das zu schaffen, Sir?« Rebus wartete auf die Aufforderung, Ancram beim Vornamen zu nennen.
    »Natürlich macht mir das zu schaffen.« Ancrams Gesicht entspannte sich. »Warum interessiert Sie das eigentlich?«
    »Nur so.«
    »Nun, wir sind nicht wegen Johnny Bible hier, oder? Wir sind hier, um über Uncle Joe zu reden.«
    »Von mir aus sofort, Sir.«
    »Na, dann kommen Sie. Mal sehen, ob wir in diesem Schuppen zwei freie Stühle auftreiben können.«
    Am Ende hielten sie ihre Besprechung im Stehen auf dem Korridor ab, mit Kaffee, den sie sich aus dem Automaten geholt hatten.
    »Wissen wir, womit er sie erdrosselt?«, fragte Rebus.
    Ancrams Augen wurden groß. »Immer noch Johnny Bible?« Er seufzte. »Was immer es ist, es hinterlässt keinen allzu brauchbaren Eindruck. Die jüngste Theorie ist ein Stück Wäscheleine; Sie wissen schon, die Nylondinger mit Gummiummantelung. Die Labore haben um die zweihundert verschiedenen Möglichkeiten getestet; vom Hanfseil bis hin zu Gitarrensaiten so ziemlich alles.«
    »Was denken Sie über die Souvenirs?«
    »Ich meine, wir sollten damit an die Öffentlichkeit gehen. Ich weiß, solange wir die Informationen zurückhalten, können wir Spinner, die mit falschen Geständnissen ankommen, schneller aussieben. Aber ich glaube wirklich, dass es besser wäre, die Öffentlichkeit um Mithilfe zu bitten. Diese Halskette - ich denke, nichts könnte unverwechselbarer sein. Wenn irgendjemand sie gefunden oder gesehen hat... Bingo.«
    »Sie haben doch auch einen Hellseher auf den Fall angesetzt, stimmt's?«
    Ancram wirkte plötzlich ärgerlich. »Nicht ich persönlich, irgendein Arschloch von weiter oben. Es war ein bloßer Zeitungsgag, aber die hohen Tiere sind darauf abgefahren.«
    »Hat nichts gebracht?«
    »Wir haben ihm gesagt, wir brauchten erst eine Demonstration seines Könnens, er sollte den Sieger im Zwei- Uhr-fünfzehn-Rennen in Ayr vorhersagen.«
    Rebus lachte. »Und?«
    »Er sagte, er könnte die Buchstaben S und P sehen und einen Jockey in Pink mit gelben Punkten.«
    »Das ist beachtlich.«
    »Das Problem ist bloß, dass es in Ayr gar kein Zwei-Uhr-fünfzehn-Rennen gab , noch übrigens sonst wo. Dieser ganze Hokuspokus und Profilerquatsch; reine Zeitvergeudung, wenn Sie mich fragen.«
    »Dann haben Sie also nichts in der Hand?«
    »Nicht viel. Kein Speichel am Tatort, nicht mal ein Haar. Der Dreckskerl benutzt einen Pariser und nimmt ihn wieder mit, einschließlich der Verpackungsfolie. Wir haben ein paar Gewebefasern von einem Jackett oder was in der Art, die Untersuchungen laufen noch.« Ancram führte seinen Becher an die Lippen und pustete. »Was ist nun, Inspector, wollen Sie was über Uncle Joe hören, ja oder nein?«
    »Deshalb bin ich hier.«
    »Mir kommen langsam Zweifel.« Als Rebus die Achseln zuckte, holte Ancram tief Luft. »Okay, dann hören Sie zu. Er kontrolliert einen Großteil der >Muskelarbeit< in der Stadt -und das meine ich auch ganz wörtlich; er ist an mehreren Bodybuildingstudios beteiligt. Überhaupt ist er an so ziemlich allem beteiligt, was auch nur entfernt zweifelhaft riecht:

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