Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
zweiten Schlag erhoben.
    »Oakes!«, wiederholte er.
    »Ich hör Sie!«, schrie Oakes zurück und ließ den Stein auf Archibalds Kopf krachen.
    Inzwischen war Rebus fast da. Als er ihn erreichte, warf Oakes den Stein auf den Boden und leckte sich die Lippen. »Sie werden nie wissen, was das für ein Gefühl ist«, sagte er. »Ein Floh hatte mich jahrelang gebissen, und jetzt habe ich ihn zerquetscht.« Er steckte die Hand in den Hosenbund und zog ein Klappmesser heraus.
    »Erstaunlich, was der menschliche Körper nicht alles an sich verbergen kann«, sagte Oakes und grinste jetzt. »Für den Alten war ein Stein gut genug, aber Sie, dachte ich, Sie würden schon etwas mit ein bisschen mehr Biss verdienen.« Er stach zu. Rebus machte einen Satz zurück, rutschte aus und kullerte den Hang hinunter. Er sah, wie ihm Oakes mit den weiten Sprüngen einer Bergziege nachsetzte.
    »Ich werd meinen Spaß haben!«, rief Oakes. »Sie haben gar keine Ahnung, was für einen Spaß!«
    Rebus ließ sich weiterrollen, bis eine Farnstaude ihn anhielt. Er rappelte sich hoch, hob einen Stein auf und schleuderte ihn in Richtung Oakes. Der wich dem Geschoss mühelos aus und verlangsamte, jetzt keine zehn Meter mehr von ihm entfernt, seine Schritte.
    »Schon mal ein Kaninchen gehäutet?«, fragte Oakes heftig atmend. Sein Schädel glänzte vor Schweiß.
    »Sie sind genau da, wo ich Sie haben wollte«, zischte Rebus.
    Oakes produzierte eine gekünstelt erstaunte Miene. »Und das wäre?«
    »Bei der Verübung einer Straftat. Jetzt kann ich Sie festnehmen, und die Sache ist klar.«
    »Festnehmen wollen Sie mich?« Schallendes Gelächter. Er war jetzt so nah, dass Rebus seinen Speichel im Gesicht spürte. »Mann, Sie haben Humor.« Bewegte das Messer. »Freuen Sie sich daran, solang Sie noch können.«
    »All diese Spielchen«, redete Rebus weiter. »Da steckt doch noch was anderes dahinter, stimmt's? Etwas, das wir nicht wissen dürfen. Sie haben uns beschäftigt, damit wir nicht weitersuchen.«
    »Echt?«
    »Was ist es?«
    Aber Oakes schüttelte den Kopf, fuchtelte mit dem Messer herum. Rebus machte kehrt und rannte los. Oakes johlend hinterher. Rebus warf einen Blick über die Schulter, sah nichts als Hügellandschaft und einen Killer mit einem Messer. Er stolperte, blieb stehen und wandte sich wieder zu Oakes um.
    »Erwischt!«, rief Oakes.
    Völlig atemlos, nickte Rebus bloß.
    »Wissen Sie, was Sie sind, Mann?«, fragte Oakes. »Sie sind mein bisschen Fronturlaub, das ist alles.«
    Rückwärts vor ihm zurückweichend, begann Rebus, sein Hemd aus dem Hosenbund zu ziehen. Oakes sah ihm verwundert zu, bis Rebus das Hemd über die Brust hochzog und ein mit Heftpflaster befestigtes winziges Mikrofon zum Vorschein kam. Oakes starrte ihn an. Rebus erwiderte den Blick. Sah sich dann um, hielt nach irgendwas Ausschau.
    Stimmen, rasch näher kommend.
    »Herzlichen Dank für das ganze Gebrüll«, sagte Rebus. »Allemal besser als eine Spur von Brotkrumen.«
    Mit einem Schrei stieß Oakes noch ein letztes Mal zu. Rebus wich der Klinge aus, und Oakes schoss an ihm vorbei. Rannte zunächst hangabwärts, überlegte es sich dann anders und beschrieb einen Bogen, jetzt wieder bergauf, weiter in die Hügel hinein. Die ersten Uniformierten tauchten aus dem Nebel auf. Rebus zeigte auf Oakes.
    »Festhalten!«, rief er. Dann machte er sich ebenfalls an den Aufstieg, dorthin, wo Alan Archibald lag, noch immer bei Bewusstsein, aber blutend. Rebus hockte sich neben ihn, während weitere Uniformierte an ihm vorbeirannten.
    »Hilfe per Funk anfordern!«, rief Rebus ihnen nach. Einer der Beamten drehte sich um.
    »Nicht nötig, Sir. Das haben Sie schon selbst erledigt.«
    Rebus warf einen Blick auf das Mikrofon an seiner Brust und begriff, dass der Mann Recht hatte.
    »Wo kommt die Kavallerie auf einmal her?«, fragte Archibald mit matter Stimme.
    »Die habe ich vom ACC«, erklärte ihm Rebus. »Einen Heli hatte er mir auch versprochen, aber der hätte bei dem Nebel schon Röntgenaugen gebraucht.«
    Archibald brachte ein Lächeln zustande. »Glauben Sie...?«
    »Tut mir Leid, Alan«, sagte Rebus. »Es war alles Bockmist, wenn Sie mich fragen. Er wollte lediglich noch ein paar Skalps.« Archibald fasste sich mit zitternden Fingern an den Kopf. »Einen hätte er auch fast gekriegt«, sagte er und schloss erschöpft die Augen.
    Alan Archibald kam ins Krankenhaus, und Rebus machte sich auf die Suche nach Jim Stevens. Er hatte schon im Hotel angerufen, und in der

Weitere Kostenlose Bücher