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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Lügengebäude vorgesetzt - Sie kontern mit einer Abrissbirne aus Wahrheit.«
    »Die Wahrheit über Cary Oakes«, sagte Stevens, als wäre es schon eine Schlagzeile. »Ich mach's«, meinte er schließlich.
    »Und was immer Sie ausgraben, teilen Sie es mir mit.« Rebus griff sich Stevens' Notizblock. »Ich geb Ihnen meine Handynummer.«
    »Jim Stevens und John Rebus arbeiten zusammen.« Stevens grinste.
    »Behalten Sie's für sich, dann erzähl ich's auch keinem.«

40
    Es gab Nachrichten für Rebus. Janice hatte dreimal angerufen, der Filialleiter von Dämons Bank einmal. Rebus rief zunächst den Filialleiter zurück.
    »Wir haben eine Kontobewegung«, sagte der Mann.
    »Was, wann und wo?« Rebus griff nach Papier und Stift.
    »Edinburgh. Ein Bankautomat auf der George Street. Abhebung von einhundert Pfund.«
    »Heute?«
    »Gestern um Punkt dreizehn Uhr vierzig. Das ist doch eine gute Nachricht, oder?«
    »Ich hoffe.«
    »Ich meine, das beweist doch, dass er noch am Leben ist.«
    »Es beweist, dass jemand seine Karte benutzt hat. Nicht ganz dasselbe.«
    »Ich verstehe.« Der Filialleiter klang leicht entmutigt. »Sie müssen vermutlich vorsichtig sein.«
    Rebus kam ein Gedanke. »Dieser Bankautomat wird nicht zufällig überwacht?«
    »Ich kann mich erkundigen.«
    »Wenn's Ihnen nichts ausmacht.« Rebus beendete das Gespräch und rief Janice an.
    »Was gibt's?«, fragte er.
    »Nichts.« Sie schwieg kurz. »Es ist bloß, dass du an dem Morgen so früh abgehauen bist. Ich hab mich gefragt, ob es an irgendetwas lag, das wir...«
    »Hatte nichts mit dir zu tun, Janice.«
    »Nein?«
    »Ich musste nur wieder in die Stadt zurück.«
    »Ah.« Eine weitere Pause. »Tja, ich hab mir einfach Sorgen gemacht.«
    »Meinetwegen?«
    »Dass du vielleicht dabei wärst, wieder aus meinem Leben zu verschwinden.«
    »Würde ich das tun?«
    »Ich weiß nicht, John: Würdest du?«
    »Janice, ich weiß, dass es zwischen dir und Brian ein bisschen kriselt...«
    »Ja?«
    Er lächelte mit geschlossenen Augen. »Das ist es auch eigentlich schon. Ich bin nicht gerade ein Fachmann in Sachen Eheberatung.«
    »Habe ich gesagt, dass ich einen suche?«
    »Hör mal«, sagte er und rieb sich die Augen, »es gibt Neuigkeiten in Sachen Dämon.«
    Eine längere Pause. »Hattest du vorgehabt, mir das mitzuteilen?«
    »Das habe ich doch gerade.«
    »Aber nur, um das Thema zu wechseln.«
    Rebus hatte das Gefühl, im Ring zu stehen, den Rücken an den Seilen. »Es ist nur, dass seine Bank eine Kontobewegung gemeldet hat.«
    »Er hat was abgehoben?«
    »Irgendjemand hat seine Karte benutzt.«
    Ihre Stimme wurde kräftiger, hoffnungsvoller. »Aber außer ihm kennt ja niemand seine Geheimnummer. Das muss er sein.«
    »Es gibt Mittel und Wege, Bankcards zu knacken...«
    »John, wag es ja nicht, mir das wegzunehmen!«
    »Ich möchte dir lediglich eine mögliche Enttäuschung ersparen.« Er hatte wieder Alan Archibalds Bild vor Augen, diesen Ausdruck endgültigen Besiegt seins.
    »Wann war das?«, fragte Janice; sie hörte ihm kaum noch zu.
    »Gestern Nachmittag. Ich habe selbst erst vor etwa zehn Minuten davon erfahren. Es war eine Bank auf der George Street.«
    »Er ist noch in Edinburgh.«
    »Janice...«
    »Ich kann es spüren, John. Er ist noch da, ich weiß, dass er noch da ist. Um wie viel Uhr geht der nächste Zug?«
    »Ich glaube kaum, dass er noch immer in der George Street ist. Abgehoben wurden hundert Pfund. Könnte Reisegeld gewesen sein.«
    »Ich komm trotzdem.«
    »Ich kann's dir nicht verbieten.«
    »Stimmt, kannst du nicht.« Sie legte auf. Sekunden später klingelte das Telefon. Der Filialleiter von Dämons Bank.
    »Ja«, sagte er, »es gibt eine Überwachungskamera.«
    »Auf den Automaten gerichtet?«
    »Ja. Ich habe auch schon gefragt: Das Band liegt für Sie bereit. Fragen Sie nach einer Miss Georgeson.«
    Als Rebus auflegte, brachte ihm George Silvers eine Tasse Kaffee.
    »Ich hatte eigentlich gedacht, dass Sie nach Hause gehen würden«, sagte er: Hi-Hos Art, Anteilnahme zu bekunden.
    »Danke, George. Noch immer keine Spur von ihm?«
    Silvers schüttelte den Kopf. Rebus starrte auf den Papierkram, der sich auf seinem Schreibtisch türmte. Ermittlungsnotizen zu Fällen, an die er sich kaum noch erinnerte. Namen, die ihm vor den Augen tanzten. Und allesamt nach einem Abschluss verlangten.
    »Wir werden ihn schnappen«, sagte Silvers. »Machen Sie sich darum keine Sorgen.«
    »Sie sind mir immer schon eine Stütze gewesen, George«, sagte Rebus.

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