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Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Titel: Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Taschentuch winken sehen, dann begeben Sie sich, so rasch Sie können, zur Hauptstraße, gehen diese entlang, bleiben unterwegs wiederholt stehen, drehen sich um und schauen hierher, wo Sie mich noch winken sehen werden.
    Wenn die Leute merken, wohin Sie spähen, werden sie auch zu mir herüberblicken. Ich möchte erreichen, daß möglichst alle Einwohner mich sehen und sich die Köpfe zerbrechen, was ich wohl da oben vorhaben mag. Wenn Sie zur Polizeistation kommen, nehmen Sie vom Wachtmeister keine Notiz, sondern gehen in seine Wohnung, um mit Esther zu sprechen. Passen Sie auf, daß niemand Sie belauscht, wenn Sie ihr sagen, daß ein junger Mann, den sie kennt, nicht mehr in der Stadt zu bleiben braucht. Klar?«
    »Nein. Welcher junge Mann denn? In welcher Stadt? In Perth?«
    »Sie haben ihr nur ganz ruhig zu sagen, ein ihr bekannter junger Mann brauche nicht mehr in der Stadt zu bleiben.«
    Er setzte sich oben im Turm so bequem hin wie möglich. Die Rauchsäulen stiegen nicht mehr auf, sie ballten sich in großer Höhe zu einer weißlichen Wolke zusammen. Im Nordwesten konnte Bony menschliche Gestalten sehen, die sich in der Nähe der Sandelholzbäume bei Dryblowers Flat bewegten. Viel näher an seinem Beobachtungsplatz sah er MacBride aus dem Pfarrhaus kommen, sah Schwester Jenks über die Hauptstraße zur Post gehen und sah Joyce auf dem Hof hinter seinem Laden an seinem Lieferwagen stehen. Zwei Männer – der eine war Melody Sam – saßen auf der Bank vor dem Hotel, und vor der Tür seiner Küche saß, unverkennbar, der stämmige Harmon.
    Die Minuten verstrichen – da entdeckte er die Reihe menschlicher Gestalten, die soeben hinter einer Düne auftauchte. Also erschienen Iriti und sein Volk vereinbarungsgemäß, um sich vor den Weißen zu verantworten.
    Bony winkte mit dem Taschentuch. Joy Elder antwortete durch Winken mit der Hand.
    Als Joy Elder die Hauptstraße erreichte, war Harmon in der Post. Sie blickte auffällig zum Turm zurück, wo Bony noch mit dem Taschentuch winkte. Unter dem ersten Pfefferbaum saß offenbar jemand, denn Bony sah sie sprechen. Er hatte recht, eine Frau kam hervor und starrte, wie es Joy soeben getan hatte, nach dem Förderturm.
    Soweit verlief alles programmgemäß. Jeder, der Joys Benehmen beobachtete, schaute nun nach dem Mann auf dem Turm.
    Joyce ging bis ans Hoftor neben seinem Laden zurück, wo seine Frau, der auch das ungewöhnliche Straßenbild auffiel, sich zu ihm gesellte. Nach einer Weile verließ sie ihn, um mit einer anderen Frau zu sprechen. Joyce begab sich rasch zu seinem Auto und fuhr vom Hof – in die Richtung des Förderturms.
    Alle Eingeborenen waren jetzt in Bonys Blickfeld, sie wanderten in lockerer Reihe zu ihrem Lagerplatz.
    Bony richtete seinen Abstieg so ein, daß er unten am Turm war, als Joyce mit seinem Lieferwagen ankam.
    »Was bedeutet eigentlich dieser ganze Trubel?« rief Joyce.
    Bony zündete sich mit betonter Sorgfalt eine Zigarette an, ehe er in das Gesicht des Mannes blickte, der jetzt vor ihm stand.
    »Das weiß ich selbst nicht genau, Mr. Joyce«, sagte er gedehnt. »Ich habe hier einen Auftrag für den Wachtmeister ausgeführt. Er wartete auf die Rückkehr der Eingeborenen und sagte mir, ich sollte mal auf den Turm klettern und ihm winken, sobald ich sie sähe. Er wird doch wohl mein Winken bemerkt haben?«
    »Muß er, Bonnar. Warum interessieren ihn denn jetzt die Eingeborenen so sehr? Hat er das nicht gesagt?«
    »Nur, daß er sozusagen dienstlich mit ihnen reden wollte. Vielleicht weil es ihm merkwürdig vorkommt, daß sie so schnell wieder loswanderten, nachdem sie gerade erst heimgekehrt waren.«
    »Mir will das nicht gefallen. Harmon hat Loader und Thurley in sein Büro geholt. Sie standen sich doch die letzte Zeit ganz gut mit Harmon, wie?«
    »Wie man’s nimmt, Mr. Joyce.«
    Der kraftvolle Joyce hatte seine klobigen Hände in die Hüften gestemmt; Erstaunen malte sich in seinem Gesicht, doch sein Blick war hart und die Winkel seines breiten Mundes zogen sich herab.
    Bony fragte: »Was vermuten Sie denn?«
    »Wenn ich das wüßte, würde ich Sie ja nicht fragen«, gab der Fleischer zurück. Er ging wieder zu seinem Wagen, fuhr jedoch nicht zur Stadt zurück, sondern nahm den Weg nach Dryblowers Fiat. Bony, der vermutete, daß Joyce den Eingeborenen begegnen wollte, ging zu seinem Pferd und sprang in den Sattel. Während er überlegte, was sich aus Joyces Begegnung mit Iriti und seinem Medizinmann ergeben mochte, hörte er den

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