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Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Titel: Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Lieferwagen erneut.
    Offenbar hatte Joyce seine Absicht geändert. Er fuhr vorbei und wieder auf die Hauptstraße.
    Die Tür zu Harmons Büro stand offen. Bony rief ihm nur im Vorbeigehen zu, daß er in zwei Minuten kommen würde, und ging über den Hof, wo er Esther und Joy Elder vor der Küche stehen sah. Er näherte sich ihnen und sagte: »Sie müssen beide hier stehenbleiben und dürfen sich in nichts einmischen.«
    Esther griff unwillkürlich nach Joys Arm, als sie sah, daß Bony in die Futterkammer ging.
    »Alles wird gut, Tony«, versicherte er dem Flüchtling dort. »Ich sagte Ihnen ja, daß ich den Mörder entlarven würde, nicht wahr? Jetzt sind Sie frei von jedem Verdacht.«
    Er hörte einen heftigen Atemzug, eine Bewegung, und schon stand Carr vor den Säcken und dem Haufen alten Geräts. Sein Blick war mißtrauisch, er verschränkte die Hände fest ineinander.
    »Ich bin doch Ihr Freund, Tony«, hörte er Bonys ruhigen Zuspruch. »In meiner Eigenschaft als Kriminalinspektor sage ich Ihnen, daß Sie frei von jedem Verdacht sind. Daß Sie dem Wachtmeister ausgerissen sind – na, das betrachten wir als unerheblich. Wir möchten Sie jetzt bitten, uns zu helfen, als Dolmetscher, damit wir aus den Eingeborenen die Wahrheit herauskriegen. Sind Sie dazu bereit?«
    Carr nickte.
    Zusammen verließen sie den Schuppen. Neben Carr drängte er sich ins Dienstzimmer. Die zwei Männer bei Harmon fixierten empört den jungen Mann, Bony erlebte eine Überraschung.
    »Kommen Sie bitte näher, und nehmen Sie Platz«, forderte Harmon, der am Schreibtisch saß, Tony auf. »Ich habe mich schon gefragt, wann meine Schwester Sie plötzlich präsentieren würde. Wir wollen uns beide nichts mehr nachtragen, wenn’s Ihnen recht ist.«
    Der junge Mann war so verblüfft, daß er stehenblieb. Erst als Bony ihn vorschob, setzte er sich auf den angebotenen Stuhl, immer noch unschlüssig, ob er sich wehren oder fortlaufen sollte. Die großen Hände zu Fäusten geballt, saß er da und starrte den Wachtmeister an. Bony, der sich neben ihn gesetzt hatte, sagte: »Nehmen Sie doch Vernunft an, Menschenskind.«
    Melody Sam wollte losbrüllen, wurde aber von Bony energisch zur Ordnung gerufen. Er begriff diese Situation nicht ganz, ließ sich aber auf seinen Stuhl fallen. Thurley wartete das Weitere ab.
    »Unsere Bekanntschaft durch meinen Aufenthalt hier in Daybreak«, leitete Bony die Besprechung ein, »hat mich ermutigt, Sie ins Vertrauen zu ziehen. Da Sie Bürger mit Verantwortungsgefühl sind, zähle ich darauf, daß Sie mich bei meinen Bemühungen, die Morde aufzuklären, gern unterstützen werden. Ich bin Kriminalinspektor Napoleon Bonaparte aus Queensland, zur Zeit hier in einem Sonderauftrag tätig.«
    »Ganz zu Ihrer Verfügung, Nat – wollte sagen Insp – « begann Thurley, doch Bony unterbrach ihn gleich. »Bleiben Sie bei ›Nat‹, Mr. Thurley. Nun, Sam, machen Sie auch mit?«
    »In jeder Weise, Nat«, erwiderte Melody Sam.
    »Gut. Also folgendes, meine Herren: Wachtmeister Harmon und ich haben uns den Kopf zerbrochen, seitdem wir feststellten, daß jemand auf den jungen Carr in sehr raffinierter Weise den Verdacht gelenkt hatte, Katherine Loader ermordet zu haben. Wir verließen uns auf die Fährten, und es besteht kein Zweifel, Tony, daß der Mann, der Ihnen die Falle stellte, einen sehr ähnlichen Gang hat wie Sie, obendrein Ihre Schuhgröße und etwa dasselbe Gewicht. Nun machen Sie mal ein anderes Gesicht und hören Sie gut zu. Ich habe mehrere wichtige Aufgaben für Sie, bei denen Sie Ihr Gehirn anstrengen müssen.
    Sie, Sam, werden mir zustimmen, daß die Aussagen der Eingeborenen über die Fährten auf dem Grundstück von Mr. Lorelli und am Tatort im Fall Moss durchaus nicht so klar und vollständig gewesen sind, wie mit Recht erwartet werden mußte. Und Sie, Wachtmeister Harmon, werden mir zustimmen, daß die Aussagen der Eingeborenen zusammen mit den Gipsabgüssen vor einer Geschworenenbank nicht als ausreichend anerkannt würden. Wir allein sind darin einig, daß die Fährtenbeweise, verstärkt durch die Entdeckung der Schuhe in Carrs Hütte und auf dem Dach, durchaus genügt hätten, Tony Carr wegen Mordes den Prozeß zu machen. So gut war der Strick gedreht.
    Die Ermordung der jungen Eingeborenen Mary löste die anderen drei Morde aus. Ich habe hinsichtlich des Mordes an diesem Mädchen die genauesten Ermittlungen durchgeführt, welche ergaben, daß es ausschließlich eine Angelegenheit der Eingeborenen gewesen

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