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Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Titel: Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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bin ja hier nur Hausdiener. Warum sind Sie so ärgerlich?«
    Die grauen Augen des Mannes blickten Bony hart an.
    »Ich habe ein Recht, zu wissen, was hier gespielt wird«, sagte der Fleischer energisch. »Harmon und Sie haben Carrs Spuren nach dem letzten Mord verfolgt, haben gültige Beweise entdeckt, und Harmon hat ihn verhaftet. Und auf einmal geben sich Harmon und Carr so vertraut wie Brüder. Ich habe ein Recht, zu erfahren, wie das kommt! Für Tony Carr bin ja ich verantwortlich, ich bin sein Arbeitgeber. Ich – «
    »Es hat keinen Zweck, darüber ausgerechnet mit mir zu streiten, Mr. Joyce. Sie wissen, wo Harmon zu finden ist. Fragen Sie ihn.«
    »Das mache ich, verlassen Sie sich drauf, Nat!« Joyces linke Hand umschloß das Gewehr am Bügel, mit der Rechten nahm er das Bier, trank es aus, wobei er Bony unentwegt anstarrte, setzte das Glas hart auf die Theke und verlangte noch eins.
    »Ich hatte gestern abend mit Harmon ein kleines Wortgefecht, Nat. Eigentlich ohne rechten Anlaß. Nun seien Sie mal nett und sagen Sie mir im Vertrauen, was da drüben im Gange ist.«
    »Na also. Wenn Sie mir so kommen…« Bony setzte Joyce das frisch gefüllte Glas vor die Nase. »Wissen Sie, ich wäre vor Staunen bald wie ein Ballon in die Luft gegangen, als ich in die Polizeistation schaute und den Verein da sah. Als der Wachtmeister mir dann den Auftrag gab, zu seinem Schuppen hinten auf dem Hof zu gehen und Tony Carr herauszuholen – na, Sie können sich wohl vorstellen, wie mir da… Ich tat also Harmon den Gefallen, und dann sagte er, wir sollten uns hinsetzen und zuhören. Er erzählte uns, nach ihm zugegangenen Informationen hätte jemand anders Carr die Morde aufgehalst. Wenigstens hatte ich nach seinen Worten den Eindruck, daß er das meinte. Er sagte noch ziemlich grob, er wollte uns zum Lager der Eingeborenen mitnehmen und ihnen ein paar Fragen stellen. Worüber, das hat er nicht erwähnt. Ich fragte ihn danach, aber er fuhr mir gleich über den Mund.«
    »Hm, möglich, daß Sie mir die Wahrheit gesagt haben. Ich fragte nämlich schon Thurley, und der hat’s mir ebenso geschildert.« Joyces dicke Finger begannen auf der Theke zu trommeln.
    »Ich will Ihnen aber noch etwas erzählen, Mr. Joyce, was vielleicht mit der Sache zusammenhängt«, sagte er, indem er ohne Aufforderung seinem Gast das Glas wieder füllte. »Also das war vorgestern morgen, als ich mit Harmons grauem Hengst beschäftigt war. Da rief er mich in sein Büro, ganz aalglatt und freundlich und sagte… Ja, richtig das war’s – er sagte: ›Sie wissen doch noch, Nat, wie wir beide die Fährte von Carr verfolgten, an dem Morgen, als Katherine Loader umgebracht worden war?‹ Ich sagte, das wüßte ich natürlich, aber er sei ja nicht die ganze Zeit bei mir geblieben, weil er nach Hause ging, sich die Uniform anzog, seine Pistole holte und mich nachher erst unterwegs wiedertraf. ›Stimmt‹, sagte er, ›aber Sie wissen doch die Stelle, dieses steinige Plateau, wo Carr die Strandschuhe aus- und die Stiefel anzog?‹ Ich sagte wieder: ›Ja, natürlich.‹ und da sagte er: ›Na, und von der Baumwurzel wissen Sie auch, über die Carr gestolpert ist, und daß er seine Handabdrücke dann verwischt hat?‹ Als ich antwortete: ›Klar weiß ich das‹, da sagte er: ›Also, Nat, nun denken Sie mal scharf nach, wie es von da an weiterging. Können Sie sich erinnern, ob von dieser Wurzel an, über die Carr stürzte, an den Fußspuren etwas besonders auffällig war?‹
    Ich tat, was er wünschte, Mr. Joyce, das heißt: Ich strengte mein Gedächtnis an, konnte mich aber nicht erinnern, wieso nach Carrs Sturz über die Wurzel die Fußspuren auffällig verändert gewesen sein sollten. Also sagte ich das Harmon und auch, daß ich an dem Morgen extra noch mal der ganzen Fährte nachgegangen bin. Das war noch, bevor er im Hof die Gipsabgüsse machte. Und ich fragte ihn, was er denn merkwürdig fände an den Spuren.«
    Bony trank einen Schluck Bier, während Fred Joyce förmlich zitterte vor Spannung. »Na, und was hat er darauf erwidert?« rief er plötzlich sehr laut.
    »Aber, aber, nur mit der Ruhe, Mr. Joyce. Was ist denn bloß in Sie gefahren? Ich bin ja nicht taub.«
    Mit gewaltiger Anstrengung beherrschte sich Joyce. »Entschuldigen Sie, Nat«, sagte er, »ich bin heute morgen ein bißchen durchgedreht. Meine Frau hat Theater gemacht. Sie können sich ja vorstellen, daß ich zuviel tränke, und so weiter und so weiter. Na ja – aber was Sie eben

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