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Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Titel: Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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entdecken. Es war überhaupt kein Mensch auf der Straße. Eine halbe Minute verging, da wurde die Tür zum Korridor leise geöffnet. Bony fuhr herum. Es war Melody Sam.
    Über die ganze Breite des Lokals blickten die beiden Männer sich fest an, ehe Sam mit etwas dramatischen Gebärden auf Zehenspitzen auf Bony zukam und sich neben ihn stellte. Sie hörten, wie draußen in einiger Entfernung ein Motor ansprang.
    »Das wird Joyce sein«, sagte Bony und seufzte. »Er ist der Mann, den wir suchen.«
    Das Auto kam die Straße herauf, sie sahen es am Hotel vorbeifahren – ein Lieferwagen mit Joyce am Steuer.
    »Der Kerl flüchtet!« rief Melody Sam.
    Bony sagte beruhigend: »Nein, Sam, er kommt nicht weit, er entgeht seinem Schicksal nicht.«

22

    Am südlichen Ende der Hauptstraße konnten sie die Staubwolke und in ihr das Auto sehen, das nach dem fernen Laverton raste, auf der Straße, die am Haus von Lorelli vorbeiführte.
    »Fünf Meilen über eine holprige Straße – das dauert ungefähr eine Vierstelstunde«, sagte Bony, und schon lief er über die Straße zur Polizeistation, wo er den Wachtmeister beauftragte, sofort Lorelli anzurufen. Thurley selbst stellte die Verbindung her.
    Als Lorelli sich meldete, erklärte ihm Harmon, wer Bony war, und dieser nahm nun den Hörer. »Die Straßensperre, Mr. Lorelli – was haben Sie unternommen?« fragte er gleich.
    »Wir haben zwischen die Torpfosten starke Drahtseile gespannt, Inspektor. Von unserem Kran. Meine Leute passen da jetzt auf. Um was geht es denn überhaupt?«
    »Die Situation ist ein bißchen schwierig«, antwortete Bony. »Fred Joyce ist unterwegs, er wird vielleicht nach Laverton fahren wollen. Der Mann ist etwas wirr im Kopf, ist bewaffnet und kann gefährlich werden. Ich hoffe, er wird, wenn er Sie und Ihre Leute an der Sperre bemerkt, in den Seitenweg nach Westen abbiegen, wo es zu Ihrer Mühle und dem Brunnen beim Mulgawald geht. Tut er das nicht, so müssen Sie ihn unter allen möglichen Vorwänden am Weiterfahren hindern, bis ich bei Ihnen ankomme. Bitte gehen Sie sofort wieder zu Ihrer Sperre.«
    »Wird besorgt, Inspektor. Ich kann von meinem Fenster aus die Staubwolke schon sehen. Ungefähr noch eine Meile entfernt.«
    Bony legte auf. Dann rief er: »Harmon, Ihren Wagen! Und Schußwaffen! Sam, lassen Sie Iriti und alle seine Männer mit Lastautos holen; sie sollen hier in den Hof gebracht werden. Geben Sie ihnen Lebensmittel, auch Tabak, und halten Sie sie zusammen.«
    Carr erschien im Türrahmen. Bony winkte ihm. »Tony, ich möchte, daß Sie vorläufig hier das Telefon bedienen. Klar?«
    »Telefon bedienen, jawohl. Sonst nichts? Weshalb…?«
    »Keine Fragen. Tun Sie, was ich sage. – Ja, Mr. Lorelli? – Ja. - Hat er? Fein. Ausgezeichnet! – Ja. Ich hatte schon angenommen, daß er den Seitenweg benutzen würde, mir lag nur daran, daß er Sie da an der Sperre aufpassen sah. Vielen Dank auch! – Ja, bleiben Sie dort, bis wir kommen.« Bony legte auf.
    Harmon kam mit einem Gewehr herein. Er öffnete den Tresor, entnahm ihm mehrere Dienstrevolver, blickte Bony gespannt an und fragte: »Also um Joyce dreht sich’s, wie? Was ist denn passiert?«
    »Erzähle ich Ihnen unterwegs. Los, kommen Sie.«
    Im Auto berichtete Bony, was er kurz zuvor in der Kneipe erlebt hatte und erläuterte seine erfolgreiche Strategie mit der Sperre bei Lorellis Haus. »Ich wollte ja, daß er flüchtete, und zwar sollte er die Richtung zum Mulgawald einschlagen. Genau das macht er jetzt. Um ihn dahin zu lenken, ließ ich durch Lorelli die Straße nach Laverton sperren. Er ist die Maus, Harmon, und ich wollte ihn in ein von mir ausgesuchtes Loch treiben. Am Schanktisch habe ich ihm erst mal Angst eingejagt, und die sitzt ihm jetzt in der Kehle. Ich weiß, was er sich denkt, und weiß, wohin er will, denn ich selbst habe ihn dirigiert.«
    »Und wohin, zum Donnerwetter?«
    »Zur Kultstätte der Eingeborenen, Harmon. Ich habe Joyce suggeriert, Sie wüßten alles und hätten Beweise, die für zehn Todesurteile ausreichen, und so rast er jetzt nach dem einzigen Ort, wo er meint, sich mit Erfolg gegen uns verteidigen zu können. Aber der Wald, Harmon – der Wald gibt uns den entscheidenden Beweis, um das, was wir schon wissen, dem Gericht glaubhaft zu machen.«
    »Ich könnte ihn stundenlang prügeln«, knurrte Harmon.
    »Damit Sie deswegen aus der Polizei fliegen, was? Bedenken Sie, daß unser Material bis jetzt zur Anklageerhebung noch nicht ausreicht.«
    Die Fenster von

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