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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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bereits ganz in der Nähe des am Südende seines Abschnitts gelegenen Tors, als er von Newton eingeholt wurde. Gemeinsam brachten sie die Tiere zum Brunnen und richteten das Nachtlager her. Zunächst unterhielten sie sich über allgemeine Dinge, doch nach dem Essen machten sie es sich am Lagerfeuer bequem und rauchten.
    »Nun, haben Sie bei Brunnen zehn etwas gefunden?« fragte der Zaunwart und strich sich mit dem Pfeifenstiel durch den Bart.
    »Nein. Sie haben also bemerkt daß die Kamelspuren durchs Gattertor führten?«
    »Ganz recht. Übrigens, ich habe einmal mit Bohnenstange Kent über den Mord gesprochen. Er arbeitet an dem nördlich anschließenden Zaunabschnitt. Ich habe ihm natürlich nicht gesagt, wer Sie sind, aber was er mir da erzählt hat, wird Sie interessieren. Auf Quinambie ist man seit einiger Zeit der Ansicht, daß Vieh abhanden kommt. Man kann es zwar nicht beweisen, aber man glaubt, daß die Leute aus Yandama das Vieh stehlen. Die Yandama-Station liegt nördlich von Quinambie und reicht hinauf bis zum Dreistaateneck. Früher war es üblich, daß die Leute von Quinambie drüben auf Yandama Vieh stahlen, und die Leute von Yandama haben sich die Rinder zurückgeholt – dazu noch ein paar Tiere als Zinsen. Das war damals in der Pionierzeit gang und gäbe.«
    »Also eine Art Sport, wie?« murmelte Bony.
    »O nein, Ed. Es war tödlicher Ernst. Nun, Bohnenstange Kent erinnert sich, daß er in der fraglichen Zeit eines Nachts rund zehn Meilen nördlich vom Tor beim Brunnen zehn kampiert hat. Mitten in der Nacht wurde er wach, weil auf der anderen Seite des Zauns eine große Viehherde nach Süden zog. Im allgemeinen rührt sich das Vieh nachts nicht von der Stelle, aber es kommt schon mal vor, daß eine Herde ganz plötzlich weiterzieht. Die Tiere werden unruhig und suchen sich einen neuen Weidegrund.«
    Newton lachte dröhnend.
    »Bohnenstange ist eine komische Nummer«, fuhr er fort. »Wenn er seinen Job nicht bald wechselt, wird er noch so wie der verrückte Pete. Dann stülpt auch er seinen Hut über einen Zaunpfosten und fängt mit ihm Streit an. Kurzum: Er liegt also unter seinen Decken, das Lagerfeuer ist längst erloschen – da hört er, wie eine Herde vorbeizieht. Vermutlich zum Brunnen zehn. Als alle Rinder vorüber sind, vernimmt er Hufschläge und das Klirren von Metall. Er glaubt, daß Reiter dabei waren und die Pferde Hobbelketten um den Hals hängen hatten. Es war völlig dunkel, aber er ist fest überzeugt, daß es sich um mehrere Pferde handelte.«
    »Viehdiebe?«
    »Möglich. Auf unseren Viehstationen wird nachts nicht gearbeitet und erst recht nicht bei diesen Faulpelzen vom Lake Frome: Die vorüberziehende Herde befand sich ja auf dem Gelände der Lake-Frome-Station.«
    »Bohnenstange Kent hat diesen Vorfall aber bei der Vernehmung durch die Polizei nicht erwähnt. Außer mit Ihnen scheint er überhaupt mit niemandem darüber gesprochen zu haben.«
    »Er hat lediglich keine Lust, sich die Rache der Viehdiebe zuzuziehen und sich umlegen zu lassen wie Maidstone. Schließlich ist nicht von der Hand zu weisen, daß Maidstone von Viehdieben erschossen worden sein könnte. Ich kenne zwar den Grund nicht, aber vielleicht hat er sie gesehen, und sie hatten Angst, er könnte sie wiedererkennen. Dies nur zu Ihrer Information, Ed.«
    Bony zupfte nachdenklich an der Unterlippe. Er mußte zugeben, daß ein solches Motiv für den Mord durchaus denkbar war.
    »Wie lang ist der Zaunabschnitt von Bohnenstange?«
    »Zwanzig Meilen. Nördlich von ihm arbeiten noch zwei Fencer. Einer davon ist der verrückte Pete. Ich habe bei beiden das Gespräch unauffällig auf diese Viehgeschichten gelenkt, aber sie behaupten übereinstimmend, bei ihren Gattertoren keine Viehspuren gesehen zu haben. Es scheint sich also um Quinambie-Vieh gehandelt zu haben. Wenn es tatsächlich Viehdiebe gewesen sind, werden sie die Rinder bis Tagesanbruch zum Brunnen zehn getrieben haben. Dort haben sie die Tiere getränkt und sind anschließend sofort weitergezogen. Dann haben sie die Tiere aussortiert, mit ihrem Brandmal versehen und nach Süden gebracht.«
    »Interessant«, mußte Bony zugeben. »Ich werde bestimmt nicht vergessen, was Sie mir da erzählt haben. Um noch einmal auf Nugget zu sprechen zu kommen: Was macht er eigentlich mit dem Geld, das er verdient?«
    »Er hat mehr Geld als ich«, antwortete Newton. »Nugget ist ein seltsamer Bursche, ein richtig eingebildeter Laffe. Hat sich ein Bankkonto eingerichtet. Dort

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