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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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eingerichteten Buschlager. Scheint ihm nichts auszumachen. Als ich ihn zum erstenmal sah, habe ich mich ehrlich gewundert, daß er den Job als Verwalter erhalten hat.«
    »Ist die Lake-Frome-Station größer als Quinambie?« »Nicht ganz so groß. Und bei weitem nicht so gut geführt. Soll einer englischen Viehzuchtgesellschaft gehören.« Newton zündete sich die Pfeife an. »Levvey kommt mit den Eingeborenen sehr gut aus, während Commander Joyce auf Quinambie einige Schwierigkeiten hat. Mit seinen weißen Arbeitern kommt Joyce ausgezeichnet aus, und außerdem hat er einen tüchtigen Verwalter.« Er lachte dröhnend. »Uns einfache Leute bittet man auf Quinambie natürlich nicht ins Herrenhaus.«
    »Joyce scheint sehr zurückgezogen zu leben.«
    »Da haben Sie recht! Das liegt wohl zum Teil an seiner Frau. Ich habe den Eindruck, daß es ihr hier nicht besonders gefällt. – So, jetzt gehe ich schlafen.«

    Am nächsten Morgen, bei Sonnenaufgang, trennten sich Bony und Newton. Bony überlegte kurz. Bis zum kommenden Donnerstag waren es noch fünf Tage. Newton hatte ihm gesagt, er werde in ungefähr vierzehn Tagen zurück sein.
    »Machen Sie's gut!« meinte der bärtige Zaunwart zum Abschied.
    Bony marschierte nach Norden. Er hatte Rosie und Old George noch getränkt, und die beiden Kamele käuten zufrieden ihr Futter wieder. Mit ihrem schaukelnden Gang erinnerten sie an zwei Schiffe auf hoher See.
    Bony kannte die Gewohnheiten der beiden Tiere nun schon recht gut. Keins war bösartig, und sie wußten in dieser Gegend genau Bescheid. Sie machten wenig Schwierigkeiten, solange man daran dachte, sie spätestens am vierten Tag zur Tränke zu führen. Sonst wurde Rosie unruhig, und Old George begann zu schmusen.
    Jedesmal, wenn Bony die Tiere getränkt und ins Camp zurückgebracht hatte, stand Old George unbeweglich da und beobachtete alles. Das Kamel trug zwei Eisenfässer, von denen jedes zwanzig Liter faßte. Dieser Wasservorrat mußte manchmal fünf Tage reichen. Deshalb durfte Bony im allgemeinen täglich nicht mehr als acht Liter zum Kochen und Waschen verwenden.
    Als Old George zum erstenmal mit seiner Schmuserei anfing, fühlte sich Bony geschmeichelt. Der Inspektor hatte sich drei Becher Wasser in die Waschschüssel geschüttet. Sobald Old George dies sah, schlurfte er trotz der gefesselten Vorderbeine näher und wartete geduldig, bis Bony sich gewaschen hatte und ihm das seifige Wasser reichte. Diese Brühe soff das Kamel gierig, dann warf es den Kopf zurück und begann sein Futter wiederzukäuen. Danach war es den ganzen Tag zufrieden.
    Rosie verschmähte ein derartiges Gesöff. Nach vier Tagen machte sie ganz einfach Schwierigkeiten beim Satteln und Beladen. Sie preßte sich so fest an den Boden, daß Bony die Sattelgurte nicht unter ihr hindurchziehen konnte. Es blieb ihm dann nichts anderes übrig, als die Schaufel zu nehmen und unter Rosies Bauch eine Vertiefung zu graben. Während der ganzen Zeit stöhnte sie mitleiderregend, versuchte sich tiefer in den Boden zu pressen, und wenn alles nicht half, streikte sie schließlich und wollte nicht aufstehen. An dem eisernen Sattel, der wegen des Höckers unterteilt war, trug sie am vorderen Ende die Proviantkiste und zu beiden Seiten Drahtrollen. Old George schleppte mit seinem schweren Packsattel rund fünf Zentner Gerät.
    Australien hat dem Kamel, das im Jahre 1866 von Sir Thomas Eider auf den fünften Erdteil geholt wurde, viel zu verdanken. Mit Kamelen konnte man die weiten wasserlosen Gebiete durchqueren, mit Pferden war dies hingegen nur nach heftigen Regenfällen möglich. Es ist verbürgt, daß während einer solchen Expedition ins Innere des Kontinents die Kamele vierundzwanzig Tage lang ohne Wasser aushielten. Später wurden diese Tiere in immer größerer Zahl zusammen mit ihren afghanischen Treibern ins Land geholt. Da die Treiber die Kamele aber schlecht behandelten, war es kein Wunder, daß die Tiere widerspenstig und bösartig wurden.
    Folglich war es mit einem gewissen Risiko verbunden, mit den Kamelen allein unterwegs zu sein. Deshalb behandelten die Männer, die am Zaun arbeiteten, ihre Tiere mit der größten Rücksichtnahme und bewiesen damit gleichzeitig, daß auch ein Kamel lammfromm sein kann, wenn man richtig mit ihm umgeht.
    Nur selten ritten die Männer auf dem Leitkamel, denn es wäre für das Tier zuviel gewesen, fortwährend niederzuknien und wieder aufzustehen. Statt dessen marschierten die Fencer am Zaun entlang, den Zügel des

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