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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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ruhig da. Bony durfte jetzt nicht zögern, durfte keine Unsicherheit zeigen. Er klopfte dem Tier beruhigend auf die Schulter, seine Hand glitt immer tiefer, am Bein entlang. Nun mußte er sich bücken, während das riesige Kamel wie ein Turm über ihm aufragte. Mit geschickten Griffen befestigte er die Riemen an den Vorderbeinen. Das Ungeheuer hatte sich nicht ein einziges Mal gerührt.
    »Ich muß sagen, du bist ein vollendeter Gentleman«, murmelte Bony, während er zurücktrat. »Man könnte denken, daß du fleißig Lasten getragen hast, statt seit Monaten oder sogar seit Jahren den östlichen Teil von Südaustralien unsicher zu machen. Aber ich warne dich noch einmal: Solltest du bösartig werden, erschieße ich dich auf der Stelle.«
    Als Bony später Rosie und George suchte, graste das Ungeheuer friedlich mit ihnen. Es folgte auch sofort George, als Bony seine beiden Kamele zum Lager zurückführte. Dort ließ Bony das Ungeheuer neben einem großen Baum niederknien, um es endgültig zu unterwerfen. Mit einem Packseil zog er den Kopf des Kamels fest gegen den Baumstamm, führte mit einigen geschickten Griffen den Nasenknebel in die Nüstern ein. Das Ungeheuer wehrte sich nicht, nur der Brüllsack erschien kurz aus dem Maul. Doch im nächsten Moment lockerte Bony die Leine, und das Tier konnte sich vom Baumstamm lösen.
    Das Ungeheuer besaß nun ein ordentliches Zaumzeug und machte nicht die geringsten Schwierigkeiten, als es, mit der Leine an Georges Packsattel befestigt, die Karawane beschloß. Bony arbeitete auf den Sanddünen und ließ das Ungeheuer den ganzen Tag über nicht aus den Augen. Es zeigte nicht die geringsten Absichten, ihm nach dem Leben zu trachten. Deshalb machte sich Bony schließlich auch keine Sorgen mehr.

    Es war am frühen Nachmittag. Bony war über den Zaun auf das Gebiet von Südaustralien geklettert und arbeitete dort am Zaun, als er drei Reiter entdeckte, die sich ihm näherten. Eine Minute später konnte er erkennen, daß einer der Reiter ein Weißer war. Es war Levvey, der Verwalter der Lake-Frome-Station.
    Die beiden Eingeborenen die ihn begleiteten, blieben etwas zurück, während Levvey zu Bony ritt. Er hatte die Augen zusammengekniffen, und wie üblich umspielte ein leichtes Lächeln seine wulstigen Lippen.
    »Tag, Ed. Haben Sie hier draußen Vieh gesehen?«
    »Schon seit längerer Zeit nicht mehr«, antwortete Bony und zog Tabaksdose und Zigarettenpapier aus der Tasche.
    Levvey stieg ab und folgte dem Beispiel des Mischlings.
    »Waren am Brunnen ein paar Rinder, als Sie dort waren?« fragte Levvey.
    »Habe keine gesehen. Ich war vor vier Tagen dort.«
    »Vielleicht sind sie weiter südlich. Wir möchten sie nach Westen treiben.« Die blauen Augen musterten den Fencer berechnend. »Wie gefällt die Arbeit?«
    »Nicht schlecht. Ich habe alle Hände voll zu tun.«
    Levvey blickte durch den Maschendrahtzaun zu den drei Kamelen, die am Boden lagen, machte aber keinerlei Bemerkung über das dritte Tier. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Zaunpfahl und sah nicht viel anders aus als Bony oder Newton. Er lächelte viel und schien mit seinem Leben zufrieden.
    »Na, ein besonders schöner Job ist diese ewige Schaufelei am Zaun aber nicht«, meinte er beiläufig, und Bony wartete gespannt, was nun kam. »Nach jedem Sturm arbeiten Sie sich die Finger wund. Und in dieser Einsamkeit würde ich verrückt werden. Sollten Sie einen anderen Job suchen, kommen Sie zu mir. Haben Sie schon auf einer Viehfarm gearbeitet?«
    »Von Zeit zu Zeit. Sie haben schon recht: Nach einem Sturm gibt's viel Arbeit, aber die Bezahlung ist gut. Und ich beabsichtige sowieso nicht, lange hier zu bleiben.«
    »Na schön, Ed. Überlegen Sie sich meinen Vorschlag. Ich muß mit Abos arbeiten, aber die sind nicht sehr zuverlässig. Einen Mann wie Sie könnte ich brauchen. Aber erzählen Sie Newton nichts davon. Die Abos haben Angst vorm Ungeheuer vom Lake Frome. Ich bezweifle allerdings, daß es überhaupt existiert. Und nachdem sich nun auch noch ein Lehrer hat umbringen lassen, haben die Abos noch mehr Angst gekriegt. Jetzt muß man ihnen erst einen Tritt geben, damit sie überhaupt etwas tun.«
    »Vielleicht war es ein Unfall. Die Geschichte mit dem Lehrer, meine ich.«
    »Ein Unfall! An diese Möglichkeit habe ich überhaupt noch nicht gedacht.« Levvey warf den Zigarettenstummel weg und drehte sich eine neue Zigarette. »Wie kommen Sie auf diese Idee?«
    »Ist denn Nugget nicht um ein Haar von einem Abo

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