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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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möchte.«
    Schließlich brauchte Nugget nicht zu wissen, daß Newton in Broken Hill war.
    »Er wird morgen kaum kommen«, erwiderte Nugget. »Aber falls ich ihn sehe, werde ich es ihm ausrichten.«
    »Danke«, sagte Bony und drehte das Kamel um. Nach einigen Schritten hielt er noch einmal an. »Übrigens – auf Quinambie muß man Vieh nach Süden getrieben haben. Bringen sie es immer auf diesem Weg weg, wenn sie es verkaufen?«
    »Wie meinen Sie das?« rief Nugget.
    »Am Zaun entlang sind Spuren zu sehen«, antwortete Bony.
    »Möglich«, brummte Nugget. »Auf den Rinderfarmen tauscht man ja fortwährend den Viehbestand aus.«
    Bony war überzeugt, daß die Spuren von gestohlenem Vieh herrührten. Welches andere Motiv hätte Bohnenstange sonst haben können, ihn von seinem Zaunabschnitt wegzulocken. Es half nichts: Bohnenstange Kent war an den Viehdiebstählen beteiligt – und vermutlich auch an der Ermordung Maidstones.

    Am folgenden Morgen erhielt Bony unerwarteten Besuch. Langsam herrscht hier ein Betrieb wie in der Großstadt! dachte der Mischling. Den Mann, der sich hoch zu Roß näherte, hätte er am allerwenigsten erwartet. Es war Commander a. D. Joyce, der Herr der Quinambie-Station. Sattelzeug, Reitanzug, Krawatte – all das war makellos. Aber Joyce schien schwere Sorgen zu haben.
    »Ich habe feststellen müssen, daß ich die ganze Zeit meinen Kopf in den Sand gesteckt habe. Ich habe bisher nicht glauben wollen, daß Viehdiebe am Werk sind. Aber nachdem ich mich selbst davon überzeugen mußte, habe ich mich sofort in den Sattel geschwungen, um Ihnen Bescheid zu sagen. Auf einer meiner Weiden hatte ich hundertfünfzig Rinder, alle in bester Verfassung, bereit zum Verkauf. Gestern kam unerwartet ein Aufkäufer, und ich ritt mit ihm hinaus – aber die Rinder waren nicht da. Ich habe bis jetzt noch keinem Menschen etwas davon erzählt. Sie sind der erste, Bonnay. Derartige Diebstähle kann ich mir nicht leisten. Was können Sie in der Angelegenheit tun?«
    Der Commander war offensichtlich wütend, daß es jemand gewagt hatte, ihn zu bestehlen.
    »Vor allem kommt es darauf an, die Diebe im unklaren zu lassen«, entgegnete Bony schroff. »Reiten Sie jetzt zurück, und sprechen Sie mit keinem Menschen über die Geschichte, vor allem nicht mit Ihrem Verwalter. Und noch wichtiger ist es, Nugget oder Bohnenstange Kent gegenüber nichts zu erwähnen, falls Sie ihnen begegnen. Falls jemand wissen will, was Sie von mir gewollt haben, erklären Sie einfach, daß Fred Newton Sie über die Funkanlage gebeten habe, mir auszurichten, er käme diese Woche nicht zur gewohnten Inspektion. Über Ihr Vieh wissen Sie nicht Bescheid. Sie wissen nicht einmal, wieviel Stück Sie besitzen. Sie vermissen auch keine Rinder. Ist Ihnen alles klar?«
    Joyce blickte auf Bony, und in seinem Gesicht spiegelte sich deutlich der Zwiespalt zwischen Respekt und Verärgerung wider.
    »Ja, mir ist alles klar. Aber ich hoffe, auch Ihnen ist klar, was hundertfünfzig Rinder in erstklassiger Verfassung wert sind!«
    »Das weiß ich allerdings sehr genau«, erwiderte Bony betont liebenswürdig. »Der Polizeichef von Broken Hill macht mir die Hölle heiß, Ihre Eingeborenen greifen mich an und richten das Deutebein auf mich. Außerdem hat man auf mich geschossen, und zu guter Letzt habe ich mich noch gewaltig zum Narren halten lassen. Überdies arbeite ich trotz Hitze, Sand und Fliegen an diesem vermaledeiten Zaun. Und dennoch interessiert mich dieser Fall nach wie vor. Um den Fall zu klären, bin ich hier. Also machen Sie sich keine Sorgen, Commander. Niemand wird mit Ihrem Vieh weit kommen. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Joyce nickte zufrieden und ritt davon.

17
    Einen Tag nach dem Besuch von Joyce fühlte sich Bony zuversichtlicher als je zuvor. Bohnenstanges seltsames Verhalten war nun, nachdem der Commander den Viehdiebstahl gemeldet hatte, mehr als durchsichtig. Immer neue Steinchen konnte Bony in das Puzzlespiel einsetzen. Den Viehdieben ging es nun bald an den Kragen, und vermutlich auch Maidstones Mörder. Der Inspektor war überzeugt, daß Newton die noch benötigten Informationen aus Broken Hill mitbringen würde. Dann konnte er vorgehen.
    Eine Woche später jedoch gab Bony langsam die Hoffnung auf, daß Newton jemals zurückkam, und er sah sich schon zu lebenslanger Sklavenarbeit am Zaun verurteilt. Ein Tag nach dem anderen verging, ohne daß der Mischling etwas von dem Zaunwart hörte. Er schaufelte die Stachelgrasbüschel über

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