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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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Halbbruder. Wir haben die gleiche Mutter, aber verschiedene Väter.«
    Aufmerksam hatte Bellinda seinen Worten gelauscht, nach seinem letzten Satz nicht mehr erstaunt darüber, wie gut er informiert war. In ihrem Gesicht konnte Miguel lesen wie in einem Buch. Miss Carlyle hatte Angst, und sie war verwirrt. Nur allzu deutlich war ihr bewusst, dass sie im Fadenkreuz eines Wahnsinnigen stand. Die ganze Situation war ihr mehr als unheimlich. Wahrscheinlich hätte sie am liebsten das Land verlassen. Ihre Gedanken schienen sich förmlich zu überschlagen.
    »Einmal davon abgesehen, dass das von Ihrem Bruder bestimmt nicht ganz korrekt war … wenn ich Sie richtig verstehe, dann wollen Sie dieses Monster möglichst vor den Cops in die Finger kriegen? Ich kann gut nachvollziehen, dass Sie sich dazu an meine Fersen heften. Das Problem ist nur, er hat zwar seine Briefe anscheinend immer persönlich abgeliefert, aber er ist dabei absolut niemandem aufgefallen. Selbst als er mir den letzten Brief an meine Wohnungstür geklemmt hat, hat ihn keiner gesehen. Ich hab meine Nachbarn sofort gefragt. Mir selbst ist auch kein Fremder aufgefallen, der sich merkwürdig oft in meiner Nähe aufhält. Glauben Sie mir, ich hab mir schon reichlich den Kopf darüber zerbrochen.«
    Miguel konnte die Anspannung deutlich fühlen, unter der sie stand. Sie schien völlig fertig zu sein. Plötzlich hatte er das dringende Bedürfnis, sie zu beruhigen, sie in den Arm zu nehmen und sie zu beschützen. Ein ungewöhnliches und befremdliches Gefühl für ihn, der sich immer nur um seine eigenen Belange und die seiner Familie sorgte. Natürlich bemühte er sich auch um die Personen, für die er einen Schutzauftrag übernahm. Doch das war etwas anderes, hatte mehr Distanz.
    Zu Bellinda zog es ihn jedoch magisch hin. Es lag nicht einmal an ihrem ungewöhnlichen Aussehen. Interessante, sogar schöne Frauen kannte er zuhauf, ohne dass sie ihn besonders reizten. Bellinda Carlyle hingegen strahlte Wärme aus, hatte das gewisse Etwas. Und das wiederum jagte ihm eine höllische Angst ein.
    Er räusperte sich und zwang sich selbst, alle Gefühle in diese Richtung beiseitezuschieben. Es wäre weder für Bellinda noch für ihn sonderlich gut, wenn er die Dinge auf solche Art komplizieren würde.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, dann würde ich Ihnen gerne erklären, was ich vorhabe.« Nach ihrem zögernden Kopfnicken begann Miguel, seine Pläne auseinanderzusetzen.

10
    Gespannt beobachteten Rick und Cooper die Reaktionen ihres Gegenübers. Christopher Warner stellte eine Überraschung für die beiden Polizisten dar. Für den Besitzer eines selbständigen Produktionsstudios war er verdammt jung, bestenfalls Anfang bis Mitte 30. Und er sah eigentlich eher so aus, als müsste er selbst vor der Kamera stehen.
    Warner seinerseits bemühte sich, entspannt in seinem Sessel zu sitzen und die beiden Cops nicht merken zu lassen, wie sehr ihn der Besuch der Polizei verunsicherte. Wie immer versteckte er sich hinter seiner Maske aus Arroganz und Überlegenheit.
    »Sie wollen mir also weismachen, dass sich irgendjemand Zutritt zu unseren Akten verschafft hat? Hören Sie, diese Dokumente sind gut verschlossen in einem Aufbewahrungsraum. Dieser Raum besitzt eine Stahltür und ist durch ein Zahlenschloss gesichert, dessen Code nur sehr wenige Menschen kennen. Außer mir nur zwei, wenn Sie es genau wissen wollen. Und ich kann Ihnen versichern, keiner dieser Leute würde jemanden umbringen. Schon gar nicht nach Drehbuch. Das ist doch krank.«
    Christopher war sich ziemlich sicher, genau die richtige Dosis an Betroffenheit und Bestimmtheit in seine Stimme gelegt zu haben. Er hatte an dieser Fähigkeit schließlich jahrelang gearbeitet, zumindest seitdem er sein großes Talent dafür entdeckt hatte. Was auch immer er von sich gab: Wenn er wollte, dann nahm man ihm so ziemlich alles ab. Einer seiner Bekannten hatte mal über ihn gesagt, Christophers Stimme besäße eine beinahe unheimliche Überzeugungskraft. Bisher hatte das auch immer funktioniert.
    Bei diesen beiden Polizisten war sich Christopher allerdings nicht ganz sicher. Cops besaßen Instinkte, die den Normalsterblichen schon frühzeitig abhandengekommen waren. Sie waren misstrauischer, gruben tiefer, ließen nicht locker, verbissen sich in die kleinste Ungereimtheit, selbst wenn es sich nur um durchschnittliche Vertreter ihrer Zunft handelte. Und das konnte unter Umständen unangenehm werden.
    Der größere der beiden beugte

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