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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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hätte beeindrucken müssen.
    »Lass uns noch mal überlegen, was wir an Aussagen haben. Paxton, Warner und Billings haben bestätigt, dass sie die Zugangscodes für das Archiv kennen. Warner ist der Boss. Dass er die Codes hat, ist klar. Und die beiden anderen haben Jobs, für die ein Zugang nötig ist. Im Prinzip wären also alle drei verdächtig. Misty Paxton lasse ich jetzt mal außen vor. Warner und Billings … tja, wenn man es ganz sachlich betrachtet, wäre doch jeder von diesen beiden Typen völlig verblödet, wenn er sich auf diese Art die Skripte beschafft. Unser Mann sollte doch bestimmt clever genug sein, zu wissen, wo wir als Erstes graben, sobald wir herausfinden, woher er seine Ideen bezieht. Der würde sich doch bestimmt nicht selbst in die Nesseln setzen, indem er Codes ausnutzt, die nur eine eng begrenzte Anzahl von Personen überhaupt kennt. Nein, ich denke, unser Täter ist irgendwie zufällig oder durch Schnüffelarbeit an die Codes gekommen. Uns wird nichts anderes übrig bleiben, als alle in dem Laden zu vernehmen. Von der Putzfrau bis zum allerletzten Schauspieler. Das wird ein Heidenspaß.«
    Coopers Gesichtsausdruck war das Pendant zu seiner eigenen, wenig begeisterten Miene, das wusste Rick, auch ohne in den Spiegel zu sehen. Allein würden sie dieses Pensum unmöglich schaffen können; sie benötigten dazu Verstärkung, die ihnen ja sowieso versprochen worden war. Also würden sie morgen früh zu Captain Carruthers gehen und diese einfordern, falls er seinen Mörder so schnell wie möglich gefasst sehen wollte.
    Mit leichter Schadenfreude dachten beide daran, dass dann auch ihre lieben Kollegen etwas von der wunderbaren Scheinwelt des Films haben würden. Zumindest so lange, bis der letzte Komparse von Norden Productions befragt worden war.
    * * *
    Corinne rieb sich müde über die Stirn. Es war halb neun Uhr morgens, die Sonne strahlte von einem leuchtend blauen wolkenlosen Himmel, und sie fühlte sich, als sei es mitten in der Nacht. Sie hatte schon immer die Bereitschaftsdienste gehasst, die 24 Stunden andauerten, auch wenn sie unumgänglich waren.
    Noch vor wenigen Wochen erschienen ihr diese Tage wie ein notwendiges Übel, das Corinne mit einem Achselzucken und ausgedehntem Schlaf in der freien Zeit danach gemeistert hatte. Doch im Moment fiel ihr jede Minute schwer, die sie im Krankenhaus verbringen musste. Sie fühlte sich emotional und körperlich ausgelaugt, als hätte sie eine schwere Krankheit hinter sich.
    Geraldines Tod, der Besuch in der Leichenhalle, der Auftritt ihres Vaters, die Beerdigung, all das hatte heftig an Corinnes Nervenkostüm gezerrt. Mittlerweile kam es ihr so vor, als könne sie der kleinste Windstoß ins All katapultieren. Während sie mit ihren trüben Gedanken beschäftigt war, suchte sie nach ihrem Wohnungsschlüssel, der natürlich wieder einmal nicht da war, wo er sein sollte.
    »Verdammt, wo steckst du bloß?« Beinahe wäre Corinne in Tränen ausgebrochen, nur wegen eines Schlüssels, der sich in ihrer Handtasche nicht sofort finden ließ. Sie seufzte leise und wühlte weiter.
    Plötzlich legte sich ein nasser Lappen auf ihr Gesicht. Ein kräftiger Arm umfasste ihre Taille. Als Corinne erschrocken nach Luft schnappen wollte, roch sie Chloroform, ein Geruch, mit dem sie seit ihren Studienanfängen wohl schon tausend Mal in Berührung gekommen war. Sofort schossen ihr wirre Gedanken durch den Kopf.
    Erst Geraldine … und nun ich? … Wehr dich! … So viele Zufälle … Luft anhalten! … Nicht atmen … nicht …
    * * *
    Rick stand vor dem eleganten Appartementhaus, in dem Dr. Corinne Wheeler wohnte, und starrte nach oben zu ihren Fenstern. Sie war bestimmt nicht zu Hause. Er war umsonst gekommen.
    Dabei hätte er nicht einmal sagen können, warum er überhaupt den langen Weg nach Santa Monica auf sich genommen hatte. Selbst wenn sie zu Hause war, warum sollte sie ausgerechnet ihn empfangen? Ihn, der bei ihrem einzigen Treffen die Schlimmste aller Nachrichten hatte überbringen müssen. Der in der Leichenhalle neben ihr gestanden hatte, als sie ihre kleine Schwester identifizierte.
    Nein, mit offenen Armen würde sie ihm ganz bestimmt nicht entgegenkommen. Bestenfalls würde sie ihm nicht sofort die Tür weisen. Rick schüttelte über sich selbst den Kopf. Eigentlich gab es absolut keinen Grund für ihn, hier zu sein. Auch wenn er seinem Captain das weisgemacht hatte.
    Corinne hatte keine Ahnung, wer ihre Schwester entführt hatte. Zu den Ermittlungen

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