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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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senkte sich langsam, als würde sie einfach nur tief und fest schlafen.
    Kurz orientierte er sich. Sie hatte ihren Schlüssel schon ins Schloss gesteckt. Der Kerl musste sie also gerade beim Öffnen erwischt haben. Unwahrscheinlich, dass der Mann die Schlüssel berührt hatte, schließlich wollte er Corinne von ihrer Wohnung weg und nicht hineinbringen. Außerdem hatte er, wenn Rick seinen Augen noch trauen durfte, sowieso Handschuhe getragen.
    Rick beschloss, das Risiko einzugehen, eventuelle Fingerabdrücke zu verwischen. Er schloss die Tür auf und nahm dann Corinne vorsichtig auf die Arme. Ihr Kopf rollte haltlos an seine Schulter, ihr rechter Arm baumelte locker herab. Sie war völlig ausgeknockt, total weggetreten. Was auch immer der Kerl benutzt hatte, das Mittel wirkte verteufelt gut.
    Sanft legte er sie auf das Sofa, das ihm noch von seinem letzten Besuch in guter Erinnerung war. Besonders die verrückt bunten Kissen waren ihm ins Auge gefallen, obwohl er sich eigentlich um die Möblierung wenig Gedanken gemacht hatte.
    Corinne regte sich überhaupt nicht. Weder, als er ein Kissen unter ihren Kopf schob, noch, als er ihre Beine ausstreckte, damit sie bequemer lag. Schnell begutachtete er ihren Hals nach Würgemalen, fand aber nichts. Offenbar war sie einfach nur betäubt worden. Ganz ähnlich, wie es wahrscheinlich mit ihrer Schwester und der kleinen Delainy geschehen war.
    Ruhig und stetig ging ihr Atem. Ihr Puls schlug zwar langsam, aber kräftig. Etwas beruhigt griff Rick nach seinem Handy und wählte den Notruf. »Hier Detective Rick Valdez, LAPD. Dienstnummer 781543D2. Ich bin hier in den Fairview Apartments Santa Monica, Apartment 6 B, Wohnung von Dr. Corinne Wheeler. Ich habe sie bewusstlos aufgefunden, wahrscheinlich betäubt. Bitte schicken Sie einen Krankenwagen. … Ja, ich werde hier sein.« Gleich nachdem er das Gespräch beendet hatte, wählte er erneut.
    »Coop, hier ist Rick. Schwing deinen Hintern in dein Auto und komm nach Santa Monica zur Wohnung von Dr. Wheeler. Ja, ich weiß, dass das dein freier Vormittag ist. Trotzdem … komm, so schnell du kannst. Corinne Wheeler ist überfallen worden. Ich wette 100 Dollar, dass es unser Mann gewesen ist. Ich könnte mir in den Hintern beißen. Hatte den Kerl schon fast, aber dann ist er mir entwischt. … Nein, ich rede keinen Scheiß, komm einfach her, dann erkläre ich dir alles noch mal haarklein. Ach … und wir brauchen den Wachmenschen. Ich glaube, der hat den Typen gesehen. Ich hab keine Ahnung, wie die Telefonanlage hier funktioniert, und die Nummer nicht im Kopf, also bring den Guten am besten gleich mit hoch, wenn du ankommst.«
    Nachdem er alle notwendigen Schritte unternommen hatte, fiel endlich ein Teil der Anspannung von ihm ab. Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich in den bequemen Sessel fallen, in dem das letzte Mal Cooper gesessen hatte. Innerlich dankte er dem Schutzengel von Corinne Wheeler, der ihn offenbar hierhergeführt hatte. Und ging im Geiste die übrig gebliebenen Drehbücher von Bellinda Carlyle durch. In irgendeinem davon ging es um Bruder und Schwester, das wusste er genau. Verdammt, dieser Kerl hatte doch tatsächlich versucht, sich die echte Schwester eines seiner Opfer zu greifen. Das war nicht nur dreist, das war tollkühn. Und er hatte ihn entkommen lassen.
    Er ließ die bewusstlose Corinne keine Sekunde aus den Augen, während er sich selbst die größten Vorwürfe machte. So hatte er sich seinen Besuch bei Corinne Wheeler bestimmt nicht vorgestellt.
    * * *
    Wie hatte das nur passieren können? Es war für ihn so logisch gewesen, sie für die nächste Szene zu nehmen. Er brauchte eine Schwester für den Take, es war so im Drehbuch vorgesehen. Warum also nicht die Schwester der kleinen Versagerin, die ihm seine erste perfekte Szene versaut hatte? Wäre dies nicht ausgleichende Gerechtigkeit gewesen?
    Doch dann kam ihm dieser Bulle in die Quere. Warum? Was wollte der hier? Überall tauchte auf einmal dieser Bulle auf. Bei seiner Göttin war der Kerl ja auch schon gewesen.
    Einerlei, das Bullenschwein hatte ihm jedenfalls alle Planungen zerstört. Und zwar vollständig. Unmöglich, jetzt noch einmal an die Schwester heranzukommen. Viel zu gefährlich.
    Er würde umdisponieren müssen. Gott, wie er das hasste!
    Sie wäre genau die Richtige gewesen für die Szene, so absolut vollkommen. Kompetent, kühl und überlegen hatte sie gewirkt, als er sie im Krankenhaus beobachtet hatte. Fast schon arrogant und damit genau

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