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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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Kaliber. Er erwachte in dem Moment, als der Bewunderer seinen Kopf nach hinten zog, und begann sofort, sich gegen den Angreifer zu wehren. Doch der Bewunderer hätte seine großen Taten nicht vollbringen können, wenn er nicht kraftvoll und durchtrainiert gewesen wäre. Auch Alex Duchinski musste das erkennen und erschlaffte schließlich in den Armen des Eindringlings.
    Zufrieden musterte der Bewunderer sein Werk. Zwei neue Darsteller, die er einsetzen konnte. Die Hure als Schwester … nicht die beste Wahl, aber gut genug. Und Mr. Alex Duchinski würde sich hervorragend im vierten Teil seiner Vollendungsreihe machen.
    Gott, was für ein Spaß!
    Doch bis dahin gab es noch eine Menge vorzubereiten, zumal er sich langsam beeilen musste, wenn er sein Werk vollenden wollte. Die Polizei war für seinen Geschmack schon viel zu nah an seine Belle herangekommen – und damit auch an ihn.

12
    Corinne blickte mit großen müden Augen zu Rick Valdez auf, der neben ihrem Krankenhausbett stand. Sie hatte keine Ahnung, warum er zu ihr nach Hause gekommen war, und im Grunde war es ihr auch egal. Schließlich hatte sie es ihm zu verdanken, dass sie jetzt nicht als Leiche irgendwo in einem Kellerloch lag. Sie räusperte sich. Von dem Chloroform war ihre Kehle ganz wund und trocken. Ihre Stimme glich mehr einem Krächzen.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Detective. Ich …« Rick unterbrach sie mit erhobener Hand. »Miss Wheeler, ich habe nur meinen Job gemacht. Leider ist mir der Kerl entwischt. Konnten Sie denn irgendetwas sehen? Oder hat er irgendwas gesagt? Mit oder ohne Akzent? Hat er nach etwas Besonderem gerochen?«
    Corinne runzelte die Stirn, was jedoch sofort dazu führte, dass ihr der Schädel noch stärker brummte. Auch wenn sie sich noch so sehr anstrengte, sie konnte sich an nichts erinnern. Sie hatte einen Filmriss von der Sekunde an, als sie den Schlüssel ins Schloss ihrer Wohnungstür gesteckt hatte, bis zu dem Moment, als sie im Krankenhaus langsam wieder erwacht war.
    »Nein, ich fürchte nein. Ich kann mich an absolut nichts mehr erinnern. Nur noch an einen sehr starken Arm, der mich festgehalten hat. Und den Lappen mit Chloroform. Dann ist Sendeschluss. Ich wusste nicht einmal, dass Sie da waren, bis ich dann hier aufgewacht bin und Sie auf dem Stuhl erkannt habe. Ich bin eine miserable Zeugin, ich weiß einfach nichts.«
    Corinne Wheeler wirkte schon fast verzweifelt. Rick beeilte sich, sie zu trösten. Er nahm ihre Hand, die vor Aufregung auf der dünnen Krankenhausdecke hin und her fuhr, und drückte sie sanft.
    »Machen Sie sich keine Gedanken. Es war meine Aufgabe, den Kerl zu erwischen. Es ärgert mich sehr, dass ich es nicht geschafft habe. Wäre es anders gelaufen, müsste ich Ihnen diese Fragen gar nicht stellen. Ich hatte mir ohnehin schon gedacht, dass Sie sich an nichts erinnern können. Ich kenne das, dieses Zeug wirkt so schnell, dass sich die wenigsten Opfer auch nur an den Tag erinnern können, an dem es passiert ist. Sie tragen an der Sache absolut keine Schuld.«
    Vor Erleichterung lief Corinne eine Träne über die Wange. Sie schniefte leise auf. »Ich hatte solche Angst, Detective. Ich wollte mich gegen den Kerl wehren, aber ich konnte nicht … ich …« Der Rest ging in lautem Schluchzen unter. Endlich löste sich ihre Erstarrung. All die Angst, die Betäubung wich von ihr. Jetzt erst wurde ihr wirklich bewusst, wie kurz sie vor einer Katastrophe gestanden hatte.
    Rick ließ sie weinen. Er hielt weiter ihre Hand und streichelte beruhigend ihren Handrücken mit seinem Daumen. Es gab ohnehin nichts, was er in diesem Moment für sie hätte tun können, außer in ihrer Nähe zu bleiben und sie zu trösten.
    Er erinnerte sich an die Zeit, als er ein kleiner Junge war und noch im Haus seines Stiefvaters gewohnt hatte, als dieser Mistkerl fast jeden Abend seine Mutter verprügelt hatte. Und wie hilflos und schwach er sich in solchen Momenten gefühlt hatte.
    Ganz ähnlich musste Corinne Wheeler jetzt empfinden, auch wenn sich ihre Situation nicht mit seiner vergleichen ließ. Sie war ihrem Peiniger schutzlos ausgeliefert gewesen, ohne die geringste Chance, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Mit diesem Gefühl der Machtlosigkeit musste man erst einmal fertig werden. Er hatte es erst nach Jahren geschafft, doch er war damals noch ein Kind gewesen. Corinne würde dafür nicht so lange brauchen, schon deshalb, weil er sich fest vornahm, sie dabei zu unterstützen und für ihre Sicherheit zu

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