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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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Verantwortung und die Entscheidung – Studium oder nicht – ab.
    Von da an war Bellinda die meiste Zeit für sich allein verantwortlich gewesen. Auch wenn es natürlich immer ihre Freundinnen gegeben hatte, bei denen sie sich ausheulen konnte, eine Schulter zum Anlehnen fand sie nicht. Miguel war der erste Mensch seit Jahren, der ihr diesen Halt bot. Dazu kam, dass Bellinda sich trotz der grauenhaften Situation, in der sie sich befanden, von ihm angezogen fühlte wie von keinem Mann zuvor. Wenn er sie ansah, spürte Bellinda ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Wenn er sie berührte, wünschte sie sich viel mehr als seine Hand auf ihrem Arm oder ihrer Schulter. Er behandelte sie wie etwas ganz Besonderes, etwas Kostbares – und Bellinda genoss es.
    Fast empfand Bellinda ein schlechtes Gewissen, dass ihr all das durch den Kopf schoss, während sie ihre Freundin zu Grabe trug. Andererseits … hatte Christine nicht das Leben geliebt und jede Sekunde davon in vollen Zügen genossen? Manchmal vielleicht sogar zu viel davon? Sie wäre bestimmt nicht böse gewesen, wenn Bellinda endlich jemanden fand, mit dem sie sich zumindest etwas Nähe vorstellen konnte. Vor allem, nachdem sie gerade solchen Verwicklungen all die Jahre nach ihren gescheiterten Versuchen konsequent aus dem Weg gegangen war.
    Nein, Christine hätte ihr auf die Schulter geklopft und gesagt: »Denk nicht lange drüber nach, Linda, mach es einfach und genieße jeden Moment davon.«
    Ja, das hätte Christine gesagt, wenn sie es noch könnte. Wenn sie nicht einem Ungeheuer zum Opfer gefallen wäre, das sich einbildete, Bellindas Drehbücher seien nur für ihn geschrieben worden.
    Wenn sie nur nicht diese verdammten Drehbücher geschrieben hätte!
    * * *
    »Mr. Lamar, einen Augenblick bitte.« Beau drehte sich unwillig zu Christopher Warner um, der ihn auf dem Weg nach draußen abgefangen hatte. Er hasste es, vor diesem arroganten Arschloch buckeln zu müssen. »Ja, Sir?«
    »Mr. Lamar, Sie sind doch öfter während der Arbeitszeit mit Miss Carlyle zusammen. Hat sie Ihnen vielleicht gesagt, warum sie heute nicht in ihr Büro kommt?« Innerlich grinste Beau wie ein Honigkuchenpferd. Der Gute war wohl sauer darüber, dass er nicht informiert war. Wie traurig für ihn. Nun, Beau wusste es natürlich und würde ihn mit Freuden aufklären.
    »Tja, Mr. Warner, Sie haben recht. Ich treffe Bellinda häufiger, und nicht nur während der Arbeitszeit, möchte ich betonen. Sie ist nicht da, weil heute ihre Freundin beerdigt wird. Die ist von irgendeinem Perversen umgebracht worden. Stand auch in der Zeitung. War ziemlich bekannt in Filmkreisen, die Dame. Kennen Sie bestimmt. Christine Lennox, eine Agentin. Hat doch auch für Sie schon gearbeitet, wenn ich mich nicht irre.«
    Warner runzelte unwillig die Stirn. Beau war sich nicht sicher, ob er wegen seiner Aussage über private Treffen mit Bellinda Carlyle seine eigenen und – wie Beau leider nur zu genau wusste – unzutreffenden Schlüsse zog oder ob sich sein Unwille auf Bellindas Abwesenheit richtete. Schließlich überwand sich Warner und erinnerte sich an die üblichen Gepflogenheiten einer Gesprächsführung.
    »Christine Lennox? Die Christine Lennox? Natürlich habe ich von ihrem tragischen Tod gelesen, aber unsere Geschäftsbeziehungen sind nur äußerst spärlich gewesen und auch schon Jahre her. Deshalb habe ich keinen Grund gesehen, an der Beerdigung teilzunehmen. Und Miss Carlyle war eng mit ihr befreundet? Das wusste ich nicht, aber es erklärt natürlich alles. Selbstverständlich kommt Miss Carlyle da nicht in ihr Büro. Das wäre wirklich zu viel verlangt. Danke, Mr. Lamar.«
    Ohne sich noch weiter um Beau zu kümmern, wandte sich Warner brüsk ab und ging zurück in Richtung seines Büros.
    Beau feixte in sich hinein. Endlich hatte er einmal gegen Christopher Warner auftrumpfen können. Diesem aalglatten Kerl zeigen können, dass nicht nur er allein ein Monopol auf Bellinda Carlyle hatte, sondern dass sie mit ihm, Beau, viel vertrauter war als mit ihrem Chef und heimlichem Verehrer. Auch wenn das zu seinem Leidwesen nicht unbedingt der Wahrheit entsprach.
    Trotzdem, das musste für diesen arroganten reichen Bastard eine Katastrophe sein.
    Weder er noch der in trübe Gedanken versunkene Christopher Warner beachteten Milton Billings, der wie immer unauffällig in der Ecke stand. Mit großen Ohren hatte er dem Gespräch der beiden gelauscht. Auch er hatte sich schon gesorgt, ob mit seiner heimlichen

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