Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
Vom Netzwerk:
weiß ich hundertprozentig, weil ich die beiden, die Ihnen dort Gesellschaft leisten, ganz genau kenne.«
    In Corinnes Augen konnte Rick erst Widerspruch, dann Angst und Unsicherheit lesen. Sie kämpfte mit sich, wollte ihn nicht sehen lassen, wie viel Mut es sie kostete, an den Ort des Überfalls zurückzukehren. Doch es lag einfach in ihrer Natur, sich zu beherrschen und geradeaus zu gehen, auch wenn dort schier unüberwindliche Hürden auf sie warteten. Für sie war es ungewohntes Terrain, sich von jemandem helfen zu lassen. Widerstand war daher vorprogrammiert, Rick war sich dessen bewusst. Bevor sie jedoch ihre Einwände gegen seine Pläne vorbringen konnte, sprach er einfach weiter.
    »Bedenken Sie, das letzte Mal hat er versucht, Sie zu entführen. Was wäre, wenn er sich als Nächstes gleich seinem Endziel widmet und Sie umbringt? Wiegt wirklich Ihre Selbständigkeit schwerer als Ihr Leben? Ich will Sie bestimmt nicht zu irgendetwas zwingen, aber Lucia und John sind Verwandte von mir und absolut verlässlich. Die beiden sind das gute alte Salz der Erde.«
    Er grinste und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. »Außerdem liegt ihr Haus erheblich näher am Department, und da ich quasi dienstlich zu Ihrem persönlichen Teilzeit-Schutzengel erhoben worden bin, sollten Sie mich da unterstützen. Sie sehen also, es bietet uns beiden nur Vorteile, wenn Sie für eine Weile dort unterschlüpfen.«
    »Detective, Ihr Angebot in allen Ehren, aber ich kann doch nicht einfach bei völlig fremden Leuten Quartier beziehen. Wenn es denn unbedingt sein muss, dann bringen Sie mich eben in ein Hotel. Von mir aus auch in der Nähe Ihres Reviers. Aber …«
    Rick wischte ihre Einwände erneut mit einer Handbewegung beiseite. »Ich hab den beiden schon gesagt, dass sie netten Besuch bekommen. Die freuen sich schon auf Sie, besonders Tante Lucia. Sie liebt es, Leute zu verhätscheln und zu bemuttern. Macht sie mit uns auch immer so, wenn wir sie besuchen. Sie hat nie eigene Kinder gehabt, und Sie sind genau wie wir in dem Alter, das diese Kinder jetzt hätten. Machen Sie ihr und mir die Freude, und ziehen Sie bei den beiden ein. Zumindest für ein paar Tage. Es wäre eine große Beruhigung für mich und auch für meinen Captain.«
    Immer noch lag eine gewisse Skepsis in Corinnes Blick, doch daneben stand auch Verstehen. Rick beschlich das sichere Gefühl, dass er gewonnen hatte. Sie würde sich von ihm bei seinen Verwandten unterbringen lassen. Tief in ihrem Inneren tobte ohnehin die Angst vor einer Wiederholung des Geschehenen. Sie hatte in der letzten Zeit einfach zu viel erlebt und gesehen, als dass sie die Bedrohung einfach vom Tisch fegen konnte. Schließlich kapitulierte sie mit einem Achselzucken und einer beredten Geste. Sie erhob sich von ihrem Bett, griff nach ihrer Handtasche und ließ sich schließlich in dem Rollstuhl nieder, der für das Verlassen eines amerikanischen Krankenhauses obligatorisch war.
    »Okay, Rick, Sie haben gewonnen. Aber bitte, fahren Sie mich trotzdem zuerst nach Hause. Ich brauche einiges aus meiner Wohnung. Und ich muss auch noch meinem Arbeitgeber Bescheid sagen, dass ich für eine Weile nicht zum Dienst erscheinen werde. Danach können Sie mich hinbringen, wohin auch immer Sie wollen, wenn es für Ihren Seelenfrieden unbedingt notwendig ist.«
    Rick schmunzelte. Seine Taktik hatte gewirkt. Ihr letzter Satz war eindeutig dazu gedacht, ihm ihre ungebrochene Eigenständigkeit noch einmal eindringlich vor Augen zu führen. Aber immerhin, sie hatte endlich den Detective beiseitegelassen. Das ließ hoffen.
    * * *
    FADE IN:
    AUSSEN – STRASSE VOR EINEM BRENNENDEN HAUS – NACHT
    Vier Löschwagen stehen vor dem brennenden Einfamilienhaus in der ruhigen Nebenstraße. Vier Feuerwehrmänner halten die Löschdüsen auf den Brandherd gerichtet und versuchen, den Hausbrand von außen zu löschen. Sechs andere Feuerwehrmänner legen Atemschutzmasken an. Der Gruppenleiter verteilt gerade die Aufgaben. Die beiden Sanitäter vom Rettungsdienst lehnen untätig an ihrem Rettungswagen. Der Notarzt steht mit dem Handy etwas entfernt und telefoniert. Der Hausbesitzer steht aufgeregt im Hintergrund.
    GRUPPENLEITER: groß, etwa 40 Jahre, dunkelhaarig, schlank, muskulös, Feuerwehrmontur, Leiterabzeichen an der linken Brustseite aufgenäht
    HAUSBESITZER: schmächtig, etwa Mitte 50, graumelierte ungepflegte Haare, Bierbauch, angeschmutztes ärmelloses Unterhemd, blau/weiß gestreifte, unter dem Bauch hängende Boxershorts,

Weitere Kostenlose Bücher