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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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dem Gesicht auf den Boden. Der dritte warf seinen Stock von sich und ergriff die Flucht.
    »Adam«, wimmerte Lucy. »Sie – sie hätten uns umgebracht. Sie – Sie sind ein Held. So was habe ich noch nie gesehen, außer ihm Kino! Sie waren einfach wundervoll!« Sie legte die Hand auf seine Schulter und küßte ihn flüchtig auf den Mundwinkel.
    Adam betastete seine Lippen, wo ihre sie berührt hatten. »Das war sehr angenehm. Bitte tun Sie es noch einmal.«
    »Adam – der Mann hier windet sich vor Schmerzen – und der andere …« Sein Arm war unnatürlich verkrümmt. »Wir müssen die Polizei rufen!«
    Er trat näher an sie heran und streckte eine Hand nach ihr aus. Sie wich zurück. »Adam, hören Sie auf!«
    »Weshalb?« fragte er sie ehrlich erstaunt.
    »Ich gab Ihnen einen Kuß, weil Sie ihn sich wirklich verdient hatten. Aber mehr …«
    »Ich habe ein so merkwürdiges Gefühl, Lucy. Ich möchte Ihnen nahe sein. Es ist wirklich seltsam! So etwas kannte ich noch nicht …« Er schien mit sich selbst zu reden.
    »Na ja, es ist ja völlig natürlich …« Plötzlich weiteten sich Lucys Augen. »Was heißt, ›so etwas kannten Sie noch nicht‹? Bin ich vielleicht das erste Mädchen, das Sie küßten?«
    »Ja.«
    Lucy war völlig verblüfft über die Antwort.
    »Ich möchte Sie berühren.« Adams Ton war, als überlege er, was er zum Abendessen einkaufen sollte. »Ich möchte mich an Sie drücken; ich möchte mit Ihnen im Bett liegen und meine Hände auf Ihre nackte Haut legen …«
    »Adam, jetzt reicht es aber! Sie haben die Banditen wirklich großartig fertiggemacht, und ich bewundere Sie deshalb. Aber …«
    »Sie empfinden nicht das gleiche Verlangen?« fragte Adam. »Irgendwie scheint es mir, als müßte es gegenseitig sein …«
    »Nein, ich empfinde nicht dasselbe Gefühl.« Sie drehte sich um und wich aus.
    »Es ist recht angenehm«, murmelte Adam. »Aber es ähnelt irgendwie dem Hunger und verlangt nach Befriedigung.«
    »Ich kenne das Gefühl«, sagte Lucy scharf. »Aber Sie sind nicht mein Typ, Adam. Tut mir leid.«
    »Ich verstehe es nicht.« Die Idee, Lucys Gedanken zu lesen, kam Adam überhaupt nicht. Louellas strenge Anweisung, sich nicht in ihr Gehirn zu tasten, übertrug er auf alle Frauen.
    Lucy blickte ihn stirnrunzelnd an. »Ich weiß nicht, ob Sie mich bloß wieder auf den Arm nehmen wollen, wie damals mit dem Lesen, oder ob Sie wirklich so unerfahren sind. Manchmal sind Sie so weise und erhaben, und manchmal kommen Sie mir wie ein kleines Kind vor. Ich mag Sie. Ich arbeite mit Ihnen, spreche recht gern mit Ihnen, und halte Sie für einen netten Burschen. Aber das ist alles. Ich bin nicht verrückt nach Ihnen, wenn Sie wissen, was ich meine. Und ich möchte mich nicht von Ihnen betätscheln oder küssen lassen.«
    »Aber Sie sagten doch, Sie kennen das Gefühl …«
    »Ich bin schließlich ein gesundes, normales Mädchen. Manche Männer rühren eben was in mir auf. Andere nicht. Es ist durchaus nicht abfällig gemeint, aber Sie tun es halt nicht.«
    »Weshalb?«
    Sie blickte ihn wütend an. »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen! Sie sind nicht anziehend. Nicht auf die richtige Weise. Sie sind zu – mager. Sie frisieren Ihr Haar so komisch. Nach Ihrer Haltung könnte man meinen, Ihre Knochen wären gebrochen oder aus Gummi, oder so. Manchmal haben Sie einen dummen oder abwesenden Blick. Und Ihre Kleidung – seit Sie bei der Firma zu arbeiten angefangen haben, tragen Sie den gleichen Anzug. Sie haben keinen Chic – keine Persönlichkeit.« Sie kaute an der Unterlippe und sah ihn nachdenklich an. »Ja, ich glaube, das ist es – Sie haben überhaupt keine eigene Persönlichkeit. Es ist, als wären Sie nicht jemand Bestimmter – so, als wären Sie irgendwie gar nicht wirklich hier.«
    »Die Erfüllung des Verlangens, jemandem nahe zu sein und zu berühren, hängt von all diesen Faktoren ab?«
    »Großer Gott, Sie hören sich an wie ein Seelensezierer. Ich weiß es nicht, Adam. Das ist eben das große Mysterium des Lebens. Warum zieht einen der eine an und der andere nicht? Fliegen Sie denn gleich auf jedes Mädchen, das Ihnen unterkommt?«
    »Nein, nur auf Sie.«
    »Nehmen Sie sich mal eine andere aufs Korn. Vielleicht erweckt die die gleichen Gefühle in Ihnen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin ja verrückt, tatsächlich zu glauben, daß es Sie das erstemal gepackt hat …« Sie studierte sein Gesicht. »Aber vielleicht ist es bei Ihnen tatsächlich das erste Mal.«
    »Ich habe schon

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