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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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genau wie die Sauna und die kalten Mineralbäder. Zum Schluß trank er noch einen halben Liter eines hochproteinhaltigen Getränks aus Milch, Honig, Weizenkeimen und Nüssen.
    Als er an diesem Abend erschöpft einschlummerte, hörte er eine ferne, schwache Stimme: … wo sind Sie? Hier ist Poldak. Ich weiß doch, daß Sie mich hören! Sagen Sie mir schon, wo Sie sind! He, antworten Sie mir! Hier ist Poldak …
    Adam ignorierte die Stimme und schlief ein. Am nächsten Tag erwachte er und wollte aufstehen. Er ächzte laut. Erschrocken kam Schwester Louella in Lockenwicklern herbeigeeilt. »Bruder Adam, hast du einen Anfall? Ist es schlimm?«
    »Nein, nein«, stöhnte er jämmerlich und versuchte noch einmal aufzustehen. Jeder einzelne Muskel schmerzte. Sehr gut, versicherte ihm der Major. Das zeigt genau, welche Körperpartien trainiert werden müssen.
    Mit Hilfe von Schwester Louella kam Adam schließlich doch hoch. Er nahm ein heißes Bad und humpelte im Zimmer herum, bis er fähig war, sich anzuziehen und ins Büro zu gehen.
    Als er am folgenden Tag wieder ins Fitneß-Zentrum gehen wollte, riet der Major ihm ab. Er sollte immer nur jeden zweiten Tag trainieren und an den anderen Tagen während seiner Freizeit Spazierengehen und dabei weiter üben, richtig zu atmen. Er befolgte den Rat und kam gut voran.
    Die Wochen vergingen. Im Büro ging Lucy Adam aus dem Weg, aber als er keine weiteren Annäherungsversuche unternahm, verhielt sie sich ihm gegenüber wieder kameradschaftlich wie zuvor. Schwester Louella jammerte ständig über die Ausgaben für Adams körperliche Ertüchtigung und seine Diät, aber Adam überhörte es. Während sich sein physischer Zustand verbesserte, nahm sie weiter zu. Im dritten Monat stellte er fest, daß er seinen Hemdkragen nicht mehr zuknöpfen konnte, und daß sein Jackett unter den Armen zwickte.
    »Du hast wahrhaftig zugenommen!« sagte Louella. »Und da reden manche Leute über andere.« Aber hastig preßte sie die Lippen zusammen. »Das liegt an all dem verrückten Zeug, das du ißt. Du mußt damit aufhören, wir können es uns nicht leisten, dich neu auszustaffieren.«
    »Nein, ich werde keinesfalls von meinem Nahrungsplan abweichen«, erklärte er fest. Am gleichen Nachmittag noch kleidete er sich neu ein, und erklärte Mr. Lin danach, daß er eine Gehaltsaufbesserung auf hundert Dollar die Woche brauchte.
    »Völlig unmöglich, Mr. Adam«, lehnte Mr. Lin ab. »Ich erhöhte schließlich Ihr Gehalt erst vor wenigen Wochen – nicht, daß Sie es nicht verdienen …«
    »In diesem Fall muß ich mir eine andere Stellung suchen«, erwiderte Adam geistesabwesend. »Leben Sie wohl, Mr. Lin …« Er lauschte auf die nur ein paar Blocks entfernte Stimme eines Mr. Goldmans, der sich verzweifelt überlegte, woher er einen verläßlichen Geschäftsführer für seinen Gemüsegroßhandel bekommen sollte.
    »Wa-as? So einfach Sie würden mich ohne Kündigung verlassen?«
    »Ja.« Adam nickte. »Ich brauche das Geld, wissen Sie?«
    Mr. Lin fügte sich drein. »Dann muß ich wohl nachgeben …«
     
    Wieder zeigte Schwester Louella sich höchst erfreut. »Oh, Adam! Wenn das so weitergeht, können wir schon in ein paar Monaten mit deiner Gabe an die Öffentlichkeit treten!«
    »Ich benötige den größten Teil des Geldes für Kleidung, Tanzunterricht und einen Sportwagen«, erklärte Adam. »Außerdem beabsichtige ich auch, des öfteren auszugehen, Theatervorstellungen zu besuchen und ähnliches.«
    »Adam – was ist nur in dich gefahren?«
    »All diese Maßnahmen sind erforderlich, ehe Lucy einwilligt, sich auszuziehen und im Bett neben mir zu liegen.«
    Schwester Louella wich zurück, als hätte er sie ins Gesicht geschlagen. So sehr sie es versuchte, sie brachte keinen Ton heraus.
    »Schwester Louella, sind Sie krank?« erkundigte sich Adam besorgt.
    »Das – das geht zu weit! Mich in meinem eigenen Heim mit – mit solchem Schmutz zu beleidigen! Das ist kein Spaß mehr!«
    »Ich beabsichtigte es auch nicht als Spaß. Ich empfinde ein großes Verlangen danach, nackt mit Lucy im Bett zu liegen.«
    Schwester Louella wollte ihre Empörung hinausschreien, aber auch diesmal kam kein Laut. Zutiefst gekränkt rannte sie zum Nebenzimmer, dabei blieb sie an dem dünngetretenen Läufer hängen und fiel. Nun kam doch ein Schrei über ihre Lippen, ehe sie zu schluchzen begann. Adam beugte sich über sie.
    »O lieber Gott!« wimmerte sie. »Ich bin schwerverletzt. Meine Wirbelsäule ist gebrochen! Ich bin

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