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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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vorgenommen hatte, zeigte sich nicht, um ihm Lebewohl zu wünschen.
    Es war ein kalter, stürmischer Tag. Adam schleppte sich anfangs schwerfällig auf Krücken dahin, doch dann entnahm er Henry Populous, einem seit fünfzig Jahren Beinamputierten, ein paar gute Tips und kam schneller voran. In einem Park, etwa ein Dutzend Blocks vom Krankenhaus entfernt, setzte er sich auf eine Bank und sah den Blättern zu, die der Wind hochwirbelte. Ein kleiner Mann mit kummervollem Gesicht, in einem neuen, aber zerknautschten Anzug ließ sich am anderen Ende der Bank nieder.
    »Guten Tag, Bruder Chitwood«, sagte Adam.
    Der Kleine zuckte zusammen, dann musterte er Adam mit blutunterlaufenen Augen. »Kenne ich Sie von irgendwoher, Bruder?« erkundigte er sich schnaufend und hustete.
    »Sie halfen mir vor einigen Wochen, Geld an Bedürftige zu verteilen«, erinnerte ihn Adam.
    Nun zuckte der Kleine noch stärker zusammen, als befürchte er, Adam würde ihn schlagen. »Hören Sie – was wissen Sie – ich habe nur …« Er verstummte und starrte Adam fast furchterfüllt, dann entsetzt an. »Sie – sind doch nicht – großer Gott, was ist denn mit Ihnen passiert?«
    »Mein linkes Knie wurde von einem Lastwagen zermalmt. Der Chirurg, der sich meiner annahm, sah keine andere Möglichkeit, mein Leben zu retten, als das Bein zu amputieren.«
    »Jesus Christus! Sie sehen ja grauenvoll aus, nichts als Haut und Knochen! Wieso sind Sie nicht mehr im Krankenhaus?«
    »Die Amputation und der Krankenhausaufenthalt kosteten mehr Geld, als ich noch besaß«, erklärte Adam. »Ich konnte deshalb nicht bleiben.«
    »Diese verdammten Schurken! Wieso haben Sie kein Geld mehr?«
    »Ich hatte einen Teil meiner Mittel für ein Programm zur Steigerung meines Einkommens bestimmt, während ich den Rest zur sofortigen Verteilung an Bedürftige bereitstellte. Mit Ihrer Hilfe war ich in der Lage, diese letztere Summe auszugeben. Mein Einkommensteigerungsplan schlug jedoch bedauerlicherweise fehl.«
    »Das ist fast immer so. Sagten Sie, Ihr Name sei Adam? Ja, das ist wahrhaftig Pech. Auch mich hat das Pech verfolgt, bin genauso mittellos wie Sie. Wo haben Sie Ihre Bleibe?«
    »Ich war unterwegs nach Hause, ermüdete jedoch, da ich das Gehen mit Hilfe von Krücken nicht gewöhnt bin.«
    »Haben Sie was zu essen bei sich daheim, Adam?«
    »Die Speisekammer ist ausreichend gefüllt.«
    »Sie haben eine komische Sprechweise, Adam. Aber bei Ihnen verwundert es mich gar nicht so sehr. Kommen Sie, gehen wir zu Ihnen und unterhalten wir uns über einem Drink. Mir fällt bestimmt was Brauchbares ein.«
    Adam ging auf den Vorschlag seines Bekannten ein. Auf seinen Rat hin nahmen sie auch ein Taxi, das sie vor der beeindruckenden Einfahrt zum Buckingham-Arms-Gebäude absetzte.
    »O Mann!« murmelte Chitwood ehrfurchtsvoll. »Sind Sie sicher, daß Sie hier wohnen?«
    Der Portier verwehrte Adam den Eintritt, als er durch die vierfache gläserne Flügeltür treten wollte. »Betteln und Hausieren ist hier verboten! Wie oft muß ich denn das noch sagen!« knurrte er.
    »Ich habe nicht die Absicht, Geld zu erbitten, Clarence«, sagte Adam. »Ich möchte mich lediglich in mein Apartment begeben.«
    »Was du nicht sagst! Woher weißt du überhaupt meinen Namen? Und für dich bin ich immer noch Mr. Dougall!«
    »Sie wurden mir von Mr. Farnsworth, dem Manager, vorgestellt, als ich mein Apartment bezog«, erklärte Adam.
    »Welches Apartment?« fragte Clarence nun ein wenig unsicher.
    »Zwölfhundertzwo.«
    »Du bist ja verrückt. Das gehört Mr. Adam …« Clarence hielt abrupt inne. Er starrte Adam an. »Sie sind – sind doch nicht …«
    »Reiß dich zusammen, Mann!« knurrte Chitwood und schob sich an dem Portier vorbei, »oder Mr. Adam wird dafür sorgen, daß Mr. Farnsworth dir die hübsche Livree wegnimmt.«
    Sie kamen bis zum Fahrstuhl, ehe ein massiger Mann in gutgeschnittenem Harris-Tweedjackett sie aufhielt.
    »Was haben Sie hier zu …« Er riß erschrocken die Augen auf. »Sind – sind Sie es wirklich, Mr. Adam? Großer Gott! Was ist Ihnen denn passiert? Ihr Bein … Wir dachten … Wir nahmen an …«
    Adam erklärte alles.
    Mr. Farnsworth fuhr sich mit einem seidenen Tuch über die Stirn. »Ich dachte, Sie lebten nicht mehr. Schließlich hörten wir seit sechs Wochen nichts mehr von Ihnen …«
    »Ich verstehe, Mr. Farnsworth. Ich bin müde und muß mich ausruhen, wenn Sie mich entschuldigen würden.«
    »Ah – aber das ist es ja! Wir waren gezwungen, Ihr

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