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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Information?«
    »Aus einer Quelle, die ich nicht bekanntgeben möchte.«
    »Einen Augenblick!« warf eine ruhige Stimme aus der dunklen Ecke ein. »Ehe wir eine neue Wette aufnehmen, müssen wir ein wenig mehr über Ihre Informationsquelle erfahren.« Der Sprecher war ein schmaler, eleganter Mann mit langer Nase, dicht beieinander liegenden Augen und glitzernden Manschettenknöpfen.
    »Ist das eine feste Bedingung zur Annahme meiner Wette?«
    »Allerdings.« Der Elegante lächelte.
    »Ich wurde von Schwester Louella gewarnt, nichts darüber verlauten zu lassen. Sie war der Meinung, es würde zu Vorurteilen oder gar der Überzeugung führen, daß ich – nun, daß ich nicht ganz normal bin. Aber im jetzigen Fall rechtfertigt der zu erwartende Gewinn doch die Offenbarung meiner Quelle, wie Sie es nennen. Ich darf Ihnen also mitteilen, daß ich die Information direkt von Mr. Bossman habe.«
    »Bossman sagte Ihnen, daß er Selbstmord begehen würde?« fragte Welkert skeptisch.
    »Nicht persönlich. Es war lediglich seine Stimme.«
    »Wie bitte? Seine Stimme? Wie wollen Sie die gehört haben?«
    »Ich hatte mich zu ihr eingeschaltet.«
    »Heißt das, daß sie vor seinem Schlafzimmer oder seinem Büro an der Wand horchten – oder was?«
    »Nein, ich fuhr zu dieser Zeit in einem städtischen Verkehrsmittel.«
    »Und er saß neben Ihnen im Bus und führte Selbstgespräche?«
    »O nein. Er befand sich in seinem Club.«
    Die beiden Männer starrten Adam an, dann lehnten sie sich sichtlich amüsiert zurück und tauschten einen Blick aus.
    »Und Sie wollen zweihunderttausend darauf setzen, daß heute nacht Bossmans letztes Stündchen schlägt? Wie hatten Sie es gedacht? Wieder eins zu eins?«
    »Nun, aufgrund statistischer Berechnungen wäre eins zu tausend nicht zu hoch. Da jedoch Ihre Mittel beschränkt sind, halte ich auch zehn zu eins für annehmbar.«
    Welkert blickte den hageren Mann an. Er nickte.
    »Geht in Ordnung, Mr. Adam. Um wieviel Uhr wird es stattfinden?«
    »Mr. Bossman weiß es selbst noch nicht genau. Er hat erst noch einige Dinge zu erledigen.«
    »Ja, natürlich, das ist zu verstehen.«
    »Ich hole mir morgen früh um sieben Uhr meinen Gewinn ab, falls Ihnen diese Zeit paßt.«
    »Gewiß, wann immer Sie wollen. Sie beabsichtigen ihn also diesmal nicht stehenzulassen?«
    »Es wäre sinnlos weiterzumachen, da Sie mit Ihrer Auszahlung von zwei Millionen Dollar an mich Ihr gesamtes Kapital verlustig gehen.«
     
    Adam nahm ein einfaches Abendessen aus Joghurt, Weizenkeimen, einem Proteinkonzentrat und reinem Bienenhonig zu sich und legte sich schlafen. Schwester Louella befand sich bereits seit über einer Woche zur Kur in Denver. Adam überlegte kurz, ob er sich in ihre Stimme einschalten sollte, doch dann dachte er, daß sie ihm das als Verletzung ihrer Privatsphäre übelnehmen würde. Gleichgültig lauschte er anderen Stimmen, die ständig im Hintergrund brabbelten, aber die er schon seit langem aus seinem Bewußtsein schalten konnte, wenn er sie nicht hören wollte. Adam dachte auch jetzt noch nicht bei diesen Stimmen als an Individuen. Für ihn waren sie entkörperlichte Wesenheiten, die in einem nebulösen Medium existierten, das er sich noch nie hatte vorzustellen versucht. Sie schienen ihm gewöhnlich sehr aufgeregt zu sein, wie diese Stimme, die sich jetzt wieder einmal in den Vordergrund drängte:
    … Adam! Ah, da sind Sie ja! Ich hatte schon befürchtet, Sie ganz verloren zu haben. Hören Sie, Adam! Ich möchte gern wissen, wo Sie sind. Hier ist Arthur Poldak. Wo sind Sie, Adam …
    Der Gedanke zu antworten, kam Adam nie. Die Stimmen sprachen, er hörte ihnen zu. Es war eine einseitige Verbindung. Er ignorierte den drängenden Ruf, genau wie er die Aussage der anderen Stimmen ignorierte. Die Tatsache, daß die Stimme Poldaks seinen Namen nannte, schien ihm durchaus nicht bemerkenswert zu sein. Er entsann sich vage, daß die Poldak- Stimme sich einmal in seinen Geist gedrängt und versucht hatte, das Ich zur Seite zu schieben. Er trug es ihr nicht nach, aber genausowenig legte er Wert darauf, seinen Körper einem anderen zu überlassen.
    Er erwachte pünktlich um sechs Uhr, aß zum Frühstück das gleiche wie am Abend zuvor, und machte sich auf den Weg zu Mr. Welkerts Büro, wo er feststellen mußte, daß die Tür verschlossen war. Er klopfte mehrmals, ohne daß man ihm öffnete. Er sandte seinen Sinn aus und spürte, daß das Haus verlassen war. Dann suchte er Welkerts Gedankenform. Er nahm wahr,

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