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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Fin­ger­ab­druck. Wir ha­ben je­den­falls in der PLA­TO-Ro­bot­kar­tei kein ein­zi­ges Du­pli­kat ent­deckt, ob­wohl dort neu­er­dings die Ab­drücke al­ler le­ben­den Men­schen ge­spei­chert sind.«
    Der Fall be­gann in­ter­essant zu wer­den. Re­ling schau­te mich so ei­gen­tüm­lich an, daß ich sei­nen Blick als un­aus­ge­spro­che­ne Fra­ge auf­faß­te.
    »Und wel­che Ab­drücke ha­ben Sie auf dem Dia­mant­la­ger ge­fun­den?« er­kun­dig­te ich mich.
    Er lach­te hu­mor­los auf und reich­te das Stück ei­nem Wis­sen­schaft­ler.
    »Ich kom­me noch dar­auf zu­rück. Un­se­re Spe­zia­lis­ten be­haup­ten, Gleit­la­ger die­ser Art wä­ren in ver­schie­de­nen mar­sia­ni­schen Ma­schi­nen ge­fun­den wor­den. Wir ha­ben sie so­wohl auf dem Mond als auch auf dem Mars ent­deckt. Da­her darf als si­cher an­ge­nom­men wer­den, daß die­ses La­ger eben­falls aus der mar­sia­ni­schen Pro­duk­ti­on stammt, nur wur­de es nicht auf dem Mond ge­fun­den, son­dern mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit ir­gend­wo in den Fels­schluch­ten des ver­sun­ke­nen Erd­teils At­lan­tis.«
    »Oder es stammt aus den Nach­schub­lie­fe­run­gen des Mars­ver­sor­gers AL­PHA-VI«, gab ich zu be­den­ken. »Der aus­tra­li­sche Kon­ti­nent und die süd­po­la­ren Re­gio­nen der Er­de glei­chen noch im­mer ei­nem gi­gan­ti­schen Ma­te­ri­al­la­ger, mit dem wir nichts an­zu­fan­gen wis­sen. Dieb­stäh­le dürf­ten mitt­ler­wei­le zur Ta­ges­ord­nung ge­hö­ren. Selbst wenn es sich nur um An­den­ken­jä­ger oder re­la­tiv harm­lo­se Aben­teu­rer han­delt, die in die Sperr­zo­nen ein­drin­gen, ist doch wohl an­zu­neh­men, daß die­ses Werk­stück von dort stammt.«
    Ar­gun­son er­griff das Wort.
    »Die Dieb­stäh­le häu­fen sich«, be­stä­tig­te er mei­ne Mut­ma­ßung. »Aus die­sem Grun­de be­fin­de ich mich zur Zeit in Wa­shing­ton. Es ist un­vor­stell­bar, was wir al­lein in Eu­ro­pa si­cher­ge­stellt ha­ben. Die De­lik­te sind straf­recht­lich über­haupt nicht zu ver­fol­gen, denn es gibt noch kei­ne ent­spre­chen­den Ge­set­ze. Fest steht, daß fast je­der, der ir­gend­wie als Ur­lau­ber oder be­ruf­lich in die Nä­he ant­ark­ti­scher Zo­nen kommt, et­was mit­ge­hen läßt. Ei­ne mei­ner U-Boot­be­sat­zun­gen hat sich so­gar da­zu hin­rei­ßen las­sen, einen kom­plet­ten mar­sia­ni­schen Atom­re­ak­tor in Mi­nia­tur­bau­wei­se an Bord zu neh­men. Der Kom­man­dant war dienst­lich un­ter­wegs mit dem Auf­trag, den Un­ter­was­ser­sperr­gür­tel zu ver­stär­ken. Es er­schei­nen im­mer mehr – wie sag­ten Sie? – ja, im­mer mehr Aben­teu­rer, die sich bren­nend für mar­sia­ni­sche Er­zeug­nis­se in­ter­es­sie­ren. Das könn­te man noch mit ei­nem wei­nen­den und ei­nem la­chen­den Au­ge hin­neh­men, wenn un­ser ›Mi­li­tä­ri­scher Ab­schirm­dienst EU­RO‹ nicht zu dem be­grün­de­ten Ver­dacht ge­kom­men wä­re, daß sich all­mäh­lich auch an­de­re Leu­te da­für in­ter­es­sie­ren.«
    »Ge­wis­ser­ma­ßen Die­bes­ban­den?« frag­te ich über­rascht.
    Er wieg­te zwei­felnd den Kopf.
    »Das ist nicht der rich­ti­ge Aus­druck. Mar­schall Pri­mo Zeglio, Chef des MA­DE, ver­mu­tet, daß sich ge­wis­se Groß­kon­zer­ne ein­ge­schal­tet ha­ben. An­schei­nend ha­ben fä­hi­ge Wis­sen­schaft­ler und Tech­ni­ker, die für sol­che Großun­ter­neh­men ar­bei­ten, be­son­de­re Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten für Mars­gü­ter ent­deckt.«
    »Für wel­che?«
    »Das ist die große Fra­ge, HC-9. Wir wis­sen es nicht – oder noch nicht. Ir­gend­wann wer­den wohl Ge­rä­te oder Ma­schi­nen auf dem Welt­markt er­schei­nen, de­ren In­nen­le­ben, bild­lich ge­spro­chen, mar­sia­ni­schen Ur­sprungs ist. Se­hen Sie sich die­ses Dia­mant­la­ger an. Ich kann mir als er­fah­re­ner U-Boot­mann vor­stel­len, daß Tur­bo- oder Un­ter­was­ser-Staustrahl­trieb­wer­ke mit ho­hen Dreh­zah­len we­sent­lich län­ger hal­ten und bes­ser funk­tio­nie­ren, wenn man sol­che La­ger ein­baut. Die Maß­wer­te der Mar­ser­zeug­nis­se kann man bei ei­ner ge­ring­fü­gi­gen Fa­bri­ka­ti­ons­um­stel­lung oh­ne wei­te­res

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