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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ihm un­ter Um­stän­den von Dr. Fein­bin­der mit­ge­teilt wur­de. Das kann man aus­schmücken und not­falls zweck­be­ding­te Din­ge da­zu er­fin­den.«
    Ich ver­stand plötz­lich, warum der eu­ro­päi­sche U-Boot­ka­pi­tän so wich­tig war. Mei­ne Fra­ge, wes­halb ich aus­ge­rech­net die­sen Mann dar­stel­len soll­te, er­üb­rig­te sich in­fol­ge­des­sen. Ich ging al­so doch in einen Ein­satz un­ter er­schwer­ten Be­din­gun­gen!
    »Ist ihm denn et­was mit­ge­teilt wor­den?« er­kun­dig­te ich mich.
    »Kein Wort von be­son­de­rer Be­deu­tung«, be­lehr­te mich Ar­gun­son. »Man forsch­te nach un­ter­ge­gan­ge­nen Städ­ten frü­her Mit­tel­meer­kul­tu­ren. Fein­bin­der war ein un­wir­scher und zu­rück­hal­ten­der Mensch. Mit Ka­bel­berg scheint er sich je­doch ei­ni­ger­ma­ßen gut ver­stan­den zu ha­ben. Die Heul­bo­je …«
    »Bit­te …?« un­ter­brach ich ver­ständ­nis­los.
    Gun­nar Ar­gun­son lach­te.
    »Ach so, das kön­nen Sie nicht wis­sen. Ka­bel­berg trägt we­gen sei­ner ge­wal­ti­gen Stim­me den Spitz­na­men Heul­bo­je. Na­tür­lich nur in Ma­ri­ne­krei­sen. Er er­teilt sei­ne An­wei­sun­gen grund­sätz­lich mit der drei­fa­chen Laut­stär­ke als not­wen­dig. Das kann ich Ih­nen lei­der nicht er­spa­ren. Sie müs­sen es nach­ah­men, oder Sie wer­den nie­mals zu ei­nem zwei­ten Frank Ka­bel­berg.«
    Auch das noch!
    »Kön­nen Sie mich nicht zu ei­nem an­de­ren, we­ni­ger auf­fäl­li­gen EU­RO-Of­fi­zier er­nen­nen, Sir?« er­kun­dig­te ich mich.
    »Aus­ge­schlos­sen«, wehr­te Re­ling ab. »Ka­bel­berg ist un­se­re Schlüs­sel­fi­gur. Es gibt zwar au­ßer ihm noch fünf Kom­man­dan­ten, die eben­falls in ant­ark­ti­sche Fest­land­spal­ten ein­ge­drun­gen sind. Die kön­nen Sie aber we­gen Ih­rer Kör­per­län­ge nicht ko­pie­ren. Nur Ka­bel­berg hat Ih­re un­ver­schäm­te Grö­ße.«
    »Vie­len Dank.«
    »Bit­te«, grins­te er. »Sie be­sit­zen auch sei­ne Mus­kel­bün­del. Al­so wer­den Sie Frank Ka­bel­berg sein. Be­flei­ßi­gen Sie sich ge­fäl­ligst sei­ner ty­pi­schen Aus­drucks­wei­se und er­ler­nen Sie die Kraft­aus­drücke, die er mit Vor­lie­be ge­braucht. Sei­ne Ehe­frau und sei­ne bei­den Söh­ne brau­chen Sie na­tür­lich nicht zu be­su­chen. Das über­las­sen wir lie­ber dem ech­ten Ka­bel­berg. Sie ha­ben drei Mo­na­te Zeit. Län­ger spie­len die über­wie­gend ver­hei­ra­te­ten Män­ner der U-Boot­be­sat­zung nicht mit. Wir kön­nen froh sein, daß die Eu­ro­pä­er über­haupt ihr Ein­ver­ständ­nis ge­ge­ben ha­ben. Su­chen Sie nun die Mas­ken­ab­tei­lung auf. Die Bio­fo­lie dürf­te heu­te noch fer­tig wer­den. Die Stimm­band­kor­rek­tur kann bis über­mor­gen ver­heilt sein. An­schlie­ßend flie­gen Sie mit ei­nem GWA-Bom­ber zu den Lo­fo­ten. Un­ter­hal­ten Sie sich mit Ka­bel­berg. Prä­gen Sie sich auch die Na­men und Ge­sich­ter sei­ner Män­ner ein. Dienst­gra­de, be­son­de­re Ei­gen­schaf­ten und was der Din­ge mehr sind. Aber dar­in ha­ben Sie ja größ­te Er­fah­rung. Wenn man Sie je­mals nach ei­nem Be­sat­zungs­mit­glied von U-2386 fra­gen soll­te, dür­fen Sie nicht ins Stot­tern kom­men. Sonst noch Fra­gen?«
    Ich woll­te schon ver­nei­nend den Kopf schüt­teln, als mir et­was ein­fiel. Ich schau­te Re­ling zwin­gend an.
    »Ja, noch ei­ne! Sie mein­ten, der Ar­chäo­lo­ge hät­te sich mit dem lin­ken Dau­men an dem Dia­mant­la­ger ver­letzt. Dann er­wähn­ten Sie zwei denk­ba­re Mög­lich­kei­ten, die ich er­grün­den soll. Was ist da­mit? Die Fra­ge nach den Fin­ger­ab­drücken steht auch noch of­fen.«
    Re­ling wisch­te sich über die Stirn. Der Blick­wech­sel zwi­schen ihm und dem Eu­ro­pä­er ent­ging mir nicht.
    »Ein Ge­dächt­nis wie ein Com­pu­ter«, mein­te der U-Boot­chef stirn­run­zelnd. »Don­ner­wet­ter, dar­an hät­te ich nicht mehr ge­dacht.«
    »GWA-Schat­ten ha­ben auf sol­che Din­ge zu ach­ten«, wur­de er von Re­ling im Ton­fall der Zu­frie­den­heit be­lehrt. »Ich bin be­wußt vom The­ma ab­ge­wi­chen. Ab und zu kann ein Rest nichts scha­den. Hier …!«
    Er nahm das Dia­mant­la­ger und hielt es noch­mals in die Hö­he.
    »Die­ses

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