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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Öf­fent­lich­keit wird be­reits mor­gen über ›Ih­re‹ auf­se­hen­er­re­gen­den Fun­de un­ter­rich­tet. Ge­ne­ralad­mi­ral Ar­gun­son wird die Uni­ons­re­gie­rung of­fi­zi­ell in­for­mie­ren. Wir stel­len ent­spre­chen­de Film­auf­nah­men aus dem GWA-Ar­chiv und mar­sia­ni­sche Er­zeug­nis­se zur Ver­fü­gung. Sie stam­men vom Mars, aber das weiß man in Genf nicht. Den Ka­pi­tän, den Sie zu ver­kör­pern ha­ben, gibt es wirk­lich. Er hat auch ei­ne For­schungs­fahrt in un­ter­ant­ark­ti­sche Was­ser­kanä­le un­ter­nom­men, dort aber nicht die ge­rings­te Spur von Mar­s­in­dus­tri­en ent­deckt. Ist das so­weit klar?«
    Und ob das klar war! Die GWA-Maß­ar­beit kann­te ich seit vie­len Jah­ren. Hier war wie­der an al­les ge­dacht wor­den. Feh­ler­quel­len gab es nicht, bes­ten­falls un­vor­her­seh­ba­re Si­tua­tio­nen. Die­se konn­ten je­doch von zwei Te­le­pa­then mil­lio­nen­mal schnel­ler durch­schaut wer­den als von an­de­ren Men­schen. Han­ni­bal und ich wür­den durch die Er­grün­dung frem­der Ge­hirn­im­pul­se au­gen­blick­lich den tat­säch­li­chen Sach­ver­halt fest­stel­len kön­nen. Mir war al­so klar, warum der Al­te Han­ni­bal und mich auf der NEP­TUN ha­ben woll­te.
    Ich er­hob mich und schau­te mir noch­mals das Dia­mant­la­ger an.
    »Okay, Chef, kei­ne Fra­gen mehr, bis auf ei­ne.«
    »Ja, bit­te …?«
    »Ist der eu­ro­päi­sche Ka­pi­tän ein­ge­weiht wor­den? Was ge­schieht mit der Be­sat­zung sei­nes Boo­tes?«
    Ad­mi­ral Ar­gun­son gab die Ant­wort.
    »To­ta­le Ur­laubs- und Nach­rich­ten­sper­re, ge­wis­ser­ma­ßen Qua­ran­tä­ne. U-2386 hat in ei­nem Un­ter­see­bun­ker der Lo­fo­ten-In­seln, Nor­we­gen, fest­ge­macht. Der West-Fjord ist ge­sperrt. Of­fi­zi­ell gilt Ge­heim­hal­tungs­stu­fe eins. Be­sat­zung und Kom­man­dant sind in­for­miert. Man ist mit ei­ner drei­mo­na­ti­gen Si­cher­heits­ver­wah­rung ein­ver­stan­den. Wir zah­len den drei­fa­chen Sold und zehn­tau­send Du­ka­ten Tren­nungs­zu­la­ge pro Mann. Sie müß­ten sich vor Be­ginn der At­lan­tis-Ex­pe­di­ti­on mit Ka­pi­tän Frank Ka­bel­berg un­ter­hal­ten. Er ist 1,96 Me­ter groß. Das ent­spricht Ih­rer Kör­per­län­ge. Lei­der ist er et­was zu fett­lei­big, aber das kann sich ja ge­än­dert ha­ben. Seit sei­ner Ant­ark­tis­fahrt hat ihn kein Un­be­fug­ter ge­se­hen. Sie ha­ben al­so ab­ge­nom­men und den be­acht­li­chen ›Ret­tungs­ring‹ um Ih­re Hüf­ten ver­lo­ren. Sei­ne Schul­ter­brei­te be­sit­zen Sie auch. Wie man Ih­nen al­ler­dings Ka­bel­bergs ge­wal­ti­ge Baß­stim­me ver­lei­hen will, ist mir et­was un­klar.«
    Ich dach­te an die Mas­ken­ab­tei­lung der GWA. Ka­bel­bergs Ge­sicht nach­zu­bil­den, war ei­ne Klei­nig­keit. Ope­ra­tio­nen, wie zu Be­ginn mei­ner Tä­tig­keit als GWA-Schat­ten, wa­ren nicht mehr not­wen­dig. Da­für gab es hauch­dün­ne, bio­lo­gisch le­ben­de und an den Blut­kreis­lauf an­schließ­ba­re Fo­li­en, auf de­nen so­gar die Haupt- und Bart­haa­re des Ori­gi­nals wuch­sen und nach­ge­ahmt wer­den konn­ten.
    An­ders war es mit der Stim­me oder der Ton­fre­quenz. Hier half nur ein chir­ur­gi­scher Ein­griff, der al­ler­dings je­der­zeit rück­gän­gig ge­macht wer­den konn­te.
    »Las­sen Sie das nur un­se­re Sor­ge sein«, misch­te sich Re­ling ein. »Das Bio-Mas­ken­pro­gramm läuft be­reits im po­sitro­nisch ge­steu­er­ten Zucht­la­bor. Sie wer­den ein Ka­bel­berg-Ge­sicht se­hen, daß Sie nicht mehr wis­sen, wer Ihr ech­ter Ka­pi­tän ist.
    Kon­nat, Sie müs­sen bis über­mor­gen fer­tig sein. Stu­die­ren Sie wäh­rend des Hei­lungs­pro­zes­ses Ih­rer Stimm­bän­der Ka­bel­bergs Per­so­nal­ak­ten. Wir ha­ben nichts ver­ges­sen. Für uns ist fer­ner wich­tig, daß Ka­bel­berg zwei Mo­na­te lang mit Dr. Fein­bin­der in ei­nem en­gen dienst­li­chen Kon­takt ge­stan­den hat. Der Ar­chäo­lo­ge war an ei­ner Un­ter­was­ser­ex­pe­di­ti­on im Mit­tel­meer un­ter Ka­bel­bergs Kom­man­do be­tei­ligt. Das könn­te für Sie wäh­rend Ih­res ›Ur­laubs‹ äu­ßerst nütz­lich sein. Nie­mand au­ßer Ka­bel­berg kann wis­sen, was

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