Intelligenz unerwünscht
unteraustralischen GODAPOL-Kommandogehirn auf Ereignisse vorbereiten, die bei einem Zusammentreffen mit gleichartigen marsianischen Roboteinheiten fraglos in ähnlicher Form ablaufen konnten.
Es dauerte drei Stunden, bis ich diesen »sondierenden« Teil meiner Informationserteilung – so hatte man es im GWA-Hauptquartier genannt – hinter mir hatte.
Man wollte immer mehr Details wissen. Ich griff deshalb in technischer Hinsicht auf meine wirklichen Erlebnisse zurück. Das hatte zur Folge, daß der seinerzeit daran beteiligte Japaner, Dr. Dr. Kenji Nishimura, immer nachdenklicher wurde.
Ich beendete schließlich die Erzählung mit einem unwilligen Wink.
»Meine Herren, so geht es nicht. Verzeihung – meine Dame und meine Herren.«
Lahoa Rousselet lachte so dunkel, wie nur sie es konnte. Zur Zeit trug sie ihr tiefschwarzes Haar offen.
»Nehmen Sie keine Rücksichten auf mich«, bat sie. »Meine Herren – das genügt vollkommen. Wir wollen die Höflichkeit nicht übertreiben; nicht an Bord der NEPTUN.«
»Als wenn dieser dressierte Gorilla jemals etwas von Höflichkeit gehört hätte«, knurrte ihr Vater dazwischen. Er musterte mich wieder mit angriffslustigem Blick. »Harmlose Menschen in den Bach werfen – das kann der Barbar. Ich werde ihn zwischen zwei Fingern zerquetschen, in der Luft verhungern lassen und dann …«
»Nichts wirst du tun«, wurde er sanft, aber bestimmt unterbrochen. Zwei ausdrucksvolle, pechschwarze Augen verloren ihren feuchten Schimmer. Lahoa konnte eisige Blicke verschleudern, was Frisco zu bestätigen wußte.
Der Gnom zog das Genick ein, schielte durch seine randlose Brille nach oben und murmelte einige Worte vor sich hin, die niemand verstehen konnte.
Hannibal lachte ohrenbetäubend. Der cholerische Wissenschaftler bereitete ihm das größte Vergnügen.
»Louis, Sie werden doch nicht vor einer schwachen Frau in Deckung gehen? Diesen EURO-Bullen habe ich auf dem Mars kennengelernt. Stellen Sie sich das vor – auf dem Mars! Angeblich hatte er dort maritime Fragenkomplexe zu bearbeiten, obwohl ich keinen einzigen Bach, geschweige denn ein Meer gesehen habe. Verwandeln Sie ihn in einen gordischen Knoten, aber essen Sie vorher eine Dose Spinat. Eh – wie heißt diese alte Figur aus den bunten Comics-Heften? Da fraß doch immer einer Spinat, um anschließend die Welt aus den Angeln zu heben. Los, Louis, seien Sie kein Feigling.«
»Das sind meine Worte!« tobte der Kobold los und sprang vom Stuhl auf. »Steixner, Sie kriegen die beste Atemluft aller Zeiten. Von mir, von Louis Rousselet. Ich … au …!«
Seine grazile Tochter umspannte mit der Rechten sein Genick. Louis der Große sank ächzend auf den Stuhl zurück. Ich erkannte daran, daß Lahoa einige Nervenknotenpunkte kannte, die auf einen richtig angesetzten Preßdruck äußerst unangenehm reagierten.
»Aber Vati, wer wird denn so gewalttätig sein«, beruhigte sie ihn. »Du wirst dich doch gewiß nicht an schwächlichen Geschöpfen der menschlichen Gattung vergreifen wollen. Schäme dich! Wenn schon, dann nur ernstzunehmende Gegner.«
»Und der kriegt von mir doch Schwefelsäure in die Lufttanks«, stöhnte der Geplagte. »Deine Mutter hätte es nie gewagt, mich so in meinen Entschlüssen zu beeinflussen.«
»Sie kam von der friedfertigen Insel Tahiti«, erklärte sie.
Daß man sich in eine solche Frau nicht nur verlieben, sondern sie aufrichtig lieben konnte, wurde mir klar, als ich die Blicke zahlreicher Männer diagnostizierte. Und, zum Donnerwetter, mir erging es nicht besser! Schließlich trug ich ja nur eine Maske.
»Eh, Großer, fängst du auch an?« fragte Hannibal telepathisch.
»Auch
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