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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­ein­druckt wa­ren.
    Wenn der Klei­ne auch log, daß sich so­zu­sa­gen die dicks­ten Stahl­trä­ger bo­gen; hier und da glaub­te man ihm doch. Das ge­sch­ah be­son­ders dann, wenn er an un­se­ren tat­säch­li­chen Er­leb­nis­sen weit vor­bei­ging und ech­te Lü­gen­ge­schich­ten er­zähl­te.
    Das nahm man ihm eher ab als die rei­ne Wahr­heit. Die Men­schen wa­ren nun ein­mal so ver­an­lagt, auch auf der NEP­TUN.
    Han­ni­bals hell­blaue Kom­bi mit dem brei­ten All­zweck­gür­tel und der tief ge­schnall­ten .222 Ta­ruff-Ma­gnum-Au­to­ma­tik mach­ten auch ei­ni­gen Ein­druck. Nie­mand er­kann­te in der schwe­ren Dienst­waf­fe ei­ne Ther­mo­rak-Pis­to­le der GWA. Die Ge­schos­se sa­hen völ­lig »nor­mal« aus, al­ler­dings ba­sier­ten sie auf dem Ra­ke­ten­prin­zip.
    Re­ling hat­te Utan mit der Er­klä­rung an Bord ge­schickt, er wer­de der Be­sat­zung im Fal­le der Ent­de­ckung mar­sia­ni­scher In­dus­trie­an­la­gen mit Rat und Tat zur Sei­te ste­hen. Au­ßer­dem hat­te Han­ni­bal die Funk­ver­bin­dung mit den Ra­dio­sa­tel­li­ten her­zu­stel­len.
    Er nann­te sich Don M. Steix­ner. Die­sen Mann gab es wirk­lich, nur be­fand er sich zur Zeit auf dem Mars!
    »Ge­spann­te Stim­mung, Großer«, gab er mir te­le­pa­thisch durch. »Nis­hi­mu­ra traut dir ir­gend­wie nicht über den Weg.«
    »Was?«
    »Es stimmt. Er sprach mich vor ei­ner Stun­de an. Et­was an dir stört ihn, aber er kann es mit Wor­ten nicht aus­drücken. Er hat einen enor­men In­stinkt. Wahr­schein­lich kom­men ihm ei­ni­ge dei­ner cha­rak­te­ris­ti­schen Be­we­gun­gen oder Hand­lun­gen be­kannt vor. Daß er mich so­fort er­kann­te, war ja klar. Ich ha­be ihm noch­mals Still­schwei­gen auf­er­legt. Er glaubt, an Bord der ein­zi­ge Mann zu sein, der über die An­we­sen­heit ei­nes GWA-Schat­tens in­for­miert ist. Das ge­fällt mir nicht.«
    »Meinst du et­wa, mir ge­fie­le das? Ich soll­te ihn ver­nünf­ti­ger­wei­se ein­wei­hen.«
    »Auf kei­nen Fall! Wenn er von ir­gend je­mand aus­ge­quetscht wird, bist du auch noch dran. Es ge­nügt schon, wenn er im Fal­le des Fal­les mei­ne Iden­ti­tät als GWA-Schat­ten ver­ra­ten muß. Auch ein Mann wie Nis­hi­mu­ra ist nicht un­emp­find­lich ge­gen Ver­hör­qua­len oder Wahr­heits­dro­gen. Laß das lie­ber, Großer.«
    »Das ist ein fei­ner Trost. Al­li­son weiß, wer sich hin­ter Ka­bel­bergs Mas­ke ver­birgt.«
    »Egal, nicht zu än­dern. Al­li­son kannst du im Au­ge be­hal­ten. Wenn du auch noch auf Nis­hi­mu­ra auf­pas­sen mußt, wird die Sa­che schwie­ri­ger.«
    Da­mit war das kur­ze Es­per-Ge­spräch be­en­det.
    »He, ha­ben Sie ein Schläf­chen ge­macht?« er­kun­dig­te sich Fris­co Per­ti­ni. Ihm war mei­ne Kon­zen­tra­ti­ons­star­re auf­ge­fal­len.
    Ich wink­te ab und heu­chel­te den Nach­denk­li­chen. Da hat­ten wir es schon wie­der!
    Te­le­pa­then wie Han­ni­bal und ich wa­ren noch nicht rou­ti­niert ge­nug, um völ­lig un­ver­fäng­lich Pa­ra­nach­rich­ten aus­tau­schen zu kön­nen. Wir muß­ten uns trotz al­ler Fort­schrit­te im­mer noch so stark kon­zen­trie­ren, daß ein auf­merk­sa­mer Be­ob­ach­ter stut­zig wur­de. Und Fris­co hat­te schar­fe Au­gen.
    Ei­ne Mi­nu­te vor Mit­ter­nacht. Der 3. Mai 2010 wür­de den Män­nern und ei­ner jun­gen Frau al­ler­lei Über­ra­schun­gen be­sche­ren.
     
    Mei­ne In­for­ma­ti­ons­auf­ga­be wä­re we­sent­lich ein­fa­cher ge­we­sen, wenn man mich nicht stän­dig durch Zwi­schen­fra­gen un­ter­bro­chen hät­te. Al­lein die Lü­gen­ge­schich­te über mei­ne an­geb­li­che Ent­de­ckungs­fahrt in der ant­ark­ti­schen Ein­bruch­spal­te hat­te vie­le Fra­gen auf­ge­wor­fen. Ich muß­te aber da­bei blei­ben, denn die Psy­cho­lo­gen der GWA hat­ten be­haup­tet, Vor­komm­nis­se wie die von mir fälsch­li­cher­wei­se vor­ge­tra­ge­nen wür­den sich bei ei­ner For­schungs­fahrt nach At­lan­tis mit ho­her Si­cher­heit in die­sem Rah­men ab­spie­len.
    Das war der psy­cho­lo­gisch fun­dier­te Zweck mei­ner Er­zäh­lung. Ich soll­te die Be­sat­zung der NEP­TUN auf Grund tat­säch­lich ge­won­ne­ner Er­fah­run­gen beim Kampf mit dem

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