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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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erhielt?«
    »Eine exakte Antwort kann ich Ihnen da leider nicht geben, Mr. Hammond. Äußerlich war es ein rapider Zusammenbruch der Gesamtstruktur. Innerhalb von zwei Stunden lösten die beiden Versuchstiere sich im wahrsten Sinne des Wortes auf.«
    »Mit anderen Worten«, folgerte Hammond, »führt die Omega-Stimulation des Cryptobranchus und, erwiesenermaßen, jegliche andere Spezies, die damit geimpft wurde, in eine der vielen Sackgassen der Evolution.«
    »Das stimmt leider bisher«, brummte Gloge.
    »Wie schon gesagt, Doktor, ich suchte Sie aus persönlichem Interesse auf. Setzen wir eine offizielle Besprechung für nächsten Mittwoch fest, eher habe ich leider keine Zeit.«
    Es fiel Gloge schwer, ein gewisses Triumphgefühl zu unterdrücken. Auch heute war Mittwoch. Vor dem Wochenende konnte er seinen beiden menschlichen Versuchskaninchen noch die zweite Injektion geben und bis zum nächsten Mittwoch auch die dritte, ja vielleicht sogar schon die vierte. Bis dahin würde er dann auf jeden Fall Herr der Lage sein und das Experiment beenden können oder bei günstigem Verlauf auch weiterführen.
    Als Hammond in seinem Büro zurück war, bat er sofort Helen Wendell zu sich und schloß die Tür hinter ihr. »Wir haben jetzt vielleicht den ersten Hinweis«, sagte er. Er erzählte ihr von Vince Strathers Anschuldigung. »Es wäre doch wahrhaftig sehr ungewöhnlich, daß in einem solch riesigen Komplex diese beiden rein zufällig auf so merkwürdige Weise zusammentrafen.«
    »Phantastisch!« hauchte Helen. »Du sagst, Vince behauptete, er hätte das Gefühl gehabt, einen Schlag erhalten zu haben. Wie, meinst du, könnte das hervorgerufen worden sein?«
    »Oh, durch eine Faust«, erwiderte Hammond lakonisch, »einen Baseballschläger, unter gewissen Umständen durch die Entladung einer Injektionspistole …« Er hielt aufgeregt inne. »Es beginnt sich zusammenzufügen, nicht wahr? Dr. Henry Gloge, der Leiter des Omega-Stimulationsprojekts, hat vermutlich Vince Strather als nichtsahnendes Versuchsobjekt für sein Experiment ausgewählt. Unter normalen Umständen müßten wir Gloges moralische Qualifikationen noch einmal unter die Lupe nehmen, aber ich bin fast überzeugt, daß er nicht weniger ein Opfer ist als Vince.«
    »Aber – aber«, stammelte Helen. »Wie kann das mit der zufälligen Begegnung William Leighs mit diesen beiden und Barbara zusammenhängen – und, vielleicht noch wichtiger, wie fügt es sich in das Dreeghproblem?«
    Hammond lächelte sie an. »Vergiß nicht«, sagte er, »wir sind vermutlich gar nicht dazu qualifiziert, diese Frage zu beantworten. Wir sind lediglich Zeugen der Wirkung der Logik eines Großen Galaktikers. Wir sollten uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, was es bedeuten könnte. Es genügt zu wissen, daß wir offenbar miteinbezogen werden. Wir werden also unsere Augen und unseren Verstand offenhalten.«
     
    Dr. Henry Gloge lag fast die ganze Nacht wach. Furcht und Hoffnung über das, was seine ersten Ergebnisse zeigen würden, stritten in ihm. Stellten sie sich als negativ heraus, blieb ihm keine Wahl.
    Doch das wäre dann schon Mord zu nennen.
    Dr. Gloge ging dieses Problem jedoch ziemlich ungerührt an. Er hatte schon mehrmals heimlich mit kleineren Säugetieren ein Schritt-um-Schritt-Experiment durchgeführt und so beachtliche Erfahrung gesammelt. Die Wichtigkeit des Omega-Projekts rechtfertigte für ihn deshalb auch drastische Methoden. Objektiv, im Licht des Ziels gesehen, war das Leben der beiden jungen Leute, die er für seinen Versuch ausgewählt hatte, von keinem Wert. Ihre Vernichtung, wenn sie notwendig werden sollte, fiel für ihn unter die gleiche Kategorie wie die anderer Versuchsobjekte.
    Mit den Menschen bestand für ihn allerdings ein persönliches Risiko. Dieses Bewußtsein ließ ihn des Nachts kaum schlafen. Er war froh, als es endlich vier Uhr wurde und er aufbrechen konnte. Barbara Ellington wohnte etwa hundertdreißig Kilometer westlich vom Alpha-Forschungsinstitut. Um fünf Uhr fünfzehn hielt er seinen schwarzen Lieferwagen, den er extra für dieses Experiment erstanden hatte, auf der anderen Straßenseite des Hauses an, in dem sie ihr Apartment hatte. Er schaltete den Motor aus und setzte die Kopfhörer auf. Er wußte, daß er mit dem Überwachungsgerät in ihrem Zimmer jeden Atemzug aufnehmen konnte. Aber absolut nichts rührte sich. Es befand sich nichts Lebendes in dem Apartment. Mit zitternden Fingern ließ er die Aufnahme etwa eine Stunde

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