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Intensity

Intensity

Titel: Intensity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Scharnieren versehen. Die Angel in jedem Scharnier hatte einen leicht abgerundeten Kopf, der ringsum wie ein Kragen knapp zwei Millimeter über die Hülse hinausragte.
    Aus den Werkzeugen in dem Rollschrank wählte Chyna einen Hammer und einen Schraubenzieher aus.
    Mit dem zur Werkbank gehörenden Hocker und einem Holzkeil sorgte Chyna dafür, daß die äußere gepolsterte Tür zum Vorraum nicht mehr geschlossen werden konnte. Dann legte sie das Fleischermesser auf die Gummimatte, die im Vorraum auf dem Boden lag, so daß sie es jederzeit erreichen konnte.
    Sie schob die Abdeckung der Sichtluke in der Innentür auf und sah im rosa Lampenlicht die Sammlung der Puppen. Einige hatten strahlende Eidechsenaugen, und einige hatten Augen, die an die dunklen Knöpfe in den Köpfen gewisser Dobermänner erinnerten.
    Ariel saß mit angezogenen Beinen in dem riesigen Sessel, den Kopf nach vorn geneigt, das Gesicht von einer Flut von Haaren bedeckt. Man hätte glauben können, daß sie schlief – hätte sie die Hände auf dem Schoß nicht fest zu Fäusten geballt. Wären ihre Augen geöffnet gewesen, hätte sie ihre Fäuste angeschaut.
    »Ich bin es nur«, sagte Chyna.
    Das Mädchen reagierte nicht.
    »Hab keine Angst.«
    Ariel saß so ruhig da, daß nicht einmal ihr Haarschleier sich bewegte.
    »Ich bin es nur.«
    Diesmal verkniff sich Chyna, noch immer zutiefst beschämt, die Behauptung, ein Schutzengel oder Erlöser zu sein.
    Sie fing mit dem tiefsten Scharnier an. Die Kürze der Kette zwischen den Handfesseln erschwerte es ihr ungemein, die Werkzeuge zu benutzen. Sie hielt den Schraubenzieher in der linken Hand und schob die Spitze unter das Käppchen der Angel. Ohne ausreichendes Spiel in der Kette zwischen den Handfesseln konnte sie den Hammer nicht am Griff anfassen, also ergriff sie ihn statt dessen am Kopf und schlug so kräftig, wie die Einschränkungen der Handschellen es ihr erlaubten, auf die Unterseite des Schraubenziehers. Zum Glück war das Scharnier gut eingefettet, und mit jedem Schlag hob die Angel sich ein Stück weiter aus dem Mantel. Fünf Minuten später schlug sie den dritten Stift, der am heftigsten Widerstand geleistet hatte, aus dem obersten Scharnier.
    Die Hülsen waren aus Teilen zusammengesetzt, die abwechselnd an den Scharnierflügeln am Türrahmen und an der Innenkante der Tür selbst befestigt waren. Da die Bolzen fehlten, die sie in einer geschlossenen Formation zusammenhielten, standen diese Teile nun leicht auseinander.
    Die Tür wurde jetzt lediglich von den beiden Schlössern an der rechten Seite an Ort und Stelle gehalten, doch zweieinhalb Zentimeter dicke Absteller schwangen nicht wie Scharniere. Chyna zog die gepolsterte Tür an den Beschlaghülsen zu sich heran. Vinyl quietschte an Vinyl, doch zuerst kamen nur zwei Zentimeter des zehn Zentimeter dicken Türblatts links oben zum Vorschein. Sie krallte die Finger um diese freigelegte Kante, zerrte hart, und ein scharlachroter Schleier legte sich vor ihre Augen, als der Schmerz in ihrem geschwollenen Finger erneut aufflackerte. Aber sie wurde mit dem schrillen metallischen Kreischen der Messingaufleger belohnt, die in den Schließblechen arbeiteten, und dann mit einem schwachen Krachen von Holz, als die gesamte Schloßvorrichtung den Türpfosten stark belastete. Chyna verdoppelte ihre Anstrengung, zog rhythmisch und zwang die Tür millimeterweise auf, bis sie so heftig keuchte, daß ihr das Fluchen verging.
    Das Gewicht der Tür und die Position der beiden Absteller arbeiteten jedoch allmählich zu ihrem Vorteil. Die Schlösser waren nicht gleichmäßig über die Höhe verteilt wie die Scharniere, sondern dicht nebeneinander angebracht, das eine saß direkt über dem anderen, so daß die schwere Holzplatte sich an ihnen zu verdrehen versuchte, als wären sie ein einziger Angelpunkt. Da sich der größere Teil der Tür über und der kleinere unter den Schlössern befand, kippte der obere Teil, von der Schwerkraft gezogen, nach außen. Chyna nutzte dieses Naturgesetz, zog noch fester und stöhnte befriedigt auf, als erneut Holz splitterte. Die gesamte dicke, gepolsterte Holzscheibe löste sich auf der Seite, an der die Scharniere befestigt waren, vom Türpfosten. Nachdem der Rahmen nicht mehr im Weg war, zog sie die Tür nach links, und auf der rechten Seite glitten die Absteller aus den Schließblechen.
    Plötzlich kam die Tür ungehindert auf sie zu, und sie war zu schwer, um langsam aus dem Rahmen hinabgelassen zu werden. Chyna trat

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