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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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Ihre erste Frau verloren und waren noch in Trauer.«
    »Das war eine schwierige Zeit für mich«, sagte er und dachte daran zurück, wie er am Boden zerstört gewesen war. Wie schwer es ihm gefallen war, über seinen Verlust hinwegzukommen. Damals war ihm Genevieve eine echte Freundin gewesen. Hatte ihm zugehört, wenn er sich aussprechen musste. Hatteihm ihren Körper geschenkt, wenn Worte allein nicht mehr halfen. »Sie wussten immer, was in meinem Kopf vor sich ging, Genny. Wie haben Sie das gemacht?«
    »Ich habe Sie nur zu gut verstanden, Euer Gnaden. Wir sind uns sehr ähnlich. Wir leiden beide unter den gleichen Albträumen. Anderen Inhalts, aber dennoch die gleichen – und gleichermaßen entsetzlich.«
    »Und was ist Ihr Albtraum, Genny? Meinen kennen Sie ja. Aber Sie haben mir nie von den Schrecken erzählt, die Sie nicht mehr loslassen.«
    Genevieve griff über seine Schulter und nahm ihm das leere Glas aus der Hand. »Meine Albträume lassen wir lieber ruhen. Sie ans Tageslicht zu bringen hilft weder Ihnen noch mir.«
    Sie umrundete das Sofa und setzte sich neben ihn. »Wir sind schon lange befreundet, Raeborn. Sie sollten wissen, wie sehr ich Ihre Freundschaft schätze. Ich würde sie niemals mit Absicht aufs Spiel setzen.«
    »Ich auch nicht.« Ihre Worte verwirrten ihn, aber er wusste nicht recht, warum.
    Sie schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. »Aber Sie sind nicht gekommen, um
mich
zu besuchen, nicht wahr?«
    Vincent lächelte. »Wen haben Sie heute Abend für mich ausgesucht? Corrine?«
    »Nein, Euer Gnaden. Heute Abend bekommen Sie … Deborah.«
    Er runzelte die Stirn. Er war sich zwar bewusst, dass er alles andere als nüchtern war, doch den Namen hatte er noch nie gehört.
    »Ist sie neu?«
    »Ja, aber Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Sie können sicher sein, dass sie sehr bemüht sein wird, Ihnen zu gefallen. Es ist direkt schamlos, wie sich meine Mädchen um Sie streiten.«
    Vincent schüttelte den Kopf. »Schamlos ist, wie Sie mir schmeicheln, Madame.«
    Genevieves Lachen klang hell und melodisch.
    »Ah, Sie sind hinter mein Geheimnis gekommen.« Sie erhob sich und ging zur Tür. »Es ist an der Zeit, dass Sie Deborah kennenlernen.«
    Vincent setzte sich auf, um aufzustehen, und hielt inne. Eine plötzliche Hitze überflutete ihn. Es war nicht die Wärme, wie man sie in der Sonne an einem heiteren Sommertag erwartete, sondern eine ungewöhnliche Hitze, die sich bis in alle Glieder seines Körpers ausbreitete, an Armen und Beinen hinab, um sich tief in seinem Unterleib festzusetzen. Es war keineswegs unangenehm, sondern löste ein euphorisches Gefühl in ihm aus, das ihn von den Problemen und Sorgen zu befreien schien, die ihn belastet hatten.
    »Deborah erwartet Sie oben«, sagte Genevieve, die plötzlich neben ihm stand. »Im Pfirsichzimmer.«
    »Dann gehe ich jetzt wohl besser. Ich möchte die Dame nicht warten lassen.«
    Genevieve geleitete ihn bis zum Fuß der Treppe und schenkte ihm ein warmes Lächeln, bevor sie ihn allein ließ. Er fühlte sich merkwürdig, wenn auch auf angenehme Art und Weise, und mit jedem Schritt, der ihn zu den Separees nach oben trug, verstärkte sich seine Vorfreude. Das Verlangen, im warmen, bereitwilligen Körper einer Frau Erfüllung zu finden, wurde mit jedem Schritt drängender.
    Als er das Pfirsichzimmer erreichte, klopfte er leise an. Als eine sanfte Stimme ihn hereinbat, öffnete er die Tür.
    Der Raum war nur schwach beleuchtet, allein die Flammen im Kamin spendeten ein wenig Licht. Er sah sich um und hielt inne, als er sie in einem Sessel am Fenster sitzen sah. Als er eintrat, erhob sie sich.
    Er wusste nicht so recht, was er erwartet hatte, doch die Frau, die ihm gegenüberstand, überraschte ihn. Sie wirkte nicht wie die anderen Mädchen von Genevieve. Sie kam ihm weicher vor, zerbrechlich sogar.
    Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. Sie machte einen zögernden Schritt auf ihn zu, bevor sie innehielt. Ihre unschuldige Ausstrahlung überraschte ihn.
    Sie hatte eine exquisite Figur, entsprach genau der Vorstellung einer Geliebten für eine Nacht, wie sie die meisten Männer der feinen Gesellschaft in einem niveauvollen Etablissement wie Madame Genevieves erwarteten. Doch sie erschien ihm nicht so keck wie die Mehrheit von Genevieves Mädchen. Diese Frau wirkte fast schüchtern.
    Ihr langes blondes Haar hing offen über ihre Schultern und fiel in wunderschönen Wellen bis fast zur Taille hinab. Nur ein hauchzartes weißes

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