Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
Vom Netzwerk:
entsetzt er war, weil er wusste, dass er sie vielleicht geschwängert hatte? Weil er wusste, dass sie ihn dazu zwang, sich zum dritten Mal seinem schlimmsten Albtraum zu stellen. Er hatte so furchtbare Angst, dass er manchmal glaubte, sich übergeben zu müssen.
    Und doch war ihm auch bewusst, dass ihr Täuschungsmanöver ihm eine neue Chance auf einen Erben bot. Ein Risiko, das er aus eigenen Stücken niemals eingegangen wäre.
    Sie warf ihm einen Blick zu. »Ich habe Sie ruiniert, um meine Haut zu retten. Vielleicht gab es sogar eine andere Frau, die Sie …«
    Sich an die Kehle fassend, wirbelte sie entsetzt herum. Ihre Augen wurden groß und auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck reiner Panik. »Gab es eine andere? Gab es eine Frau, die sie heiraten wollten? Eine Frau, in die sie verliebt waren?«
    »Nein. Es gab keine andere. Und Sie haben mich auch nicht ruiniert.«
    Er hörte sie seufzen. »Nein? Wie würden Sie es denn nennen?«
    Sie rang die Hände und Vincent spürte, wie ihre Unruhe wuchs. Er trat zu ihr, fasste sie an den Armen und zog sie an sich. »Ich glaube, Sie sorgen sich mehr, als Ihnen guttut.« Er legte den Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, streichelte ihr mit den Fingerknöcheln über die Wange. »Viel mehr, als mir lieb ist.«
    Und damit beugte er sich herab und küsste sie.

    In dem Moment, als er sie an sich zog, wusste Grace, dass er sie küssen würde. Eine unnachgiebige Stimme tief in ihr raunte ihr zu, dass er sie nur küsste, weil es von ihm erwartet wurde. Dass ein schlichter Kuss im Mondschein der nächste Schritt seiner Brautwerbung war. Dass der Kuss eine obligatorische Geste war, die ihm auch nicht mehr bedeutete, als die Blumen, die er ihr geschickt, oder die Briefe, die er ihr geschrieben hatte. Am liebsten hätte sie den Kopf weggedreht, damit er wusste, dass sie keine Liebesbezeugungen von ihm erwartete, wenn kein Publikum anwesend war, das es zu beeindrucken galt.
    Doch eine noch unnachgiebigere Stimme erlaubte ihr das nicht. Ein Teil von ihr wünschte sich so verzweifelt, dass er sie küsste, dass sie vor Verlangen brannte. Derselbe Teil, der sich danach sehnte, seine Umarmung und seine Lippen zu spüren, die ihre berührten – so, wie in jener Nacht bei Madame Genevieve, als er sie umarmt und geküsst hatte. Sie wollte jenen Moment so verzweifelt noch einmal erleben, dass sie sich kaum beherrschen konnte.
    Doch ein Teil von ihr hatte schreckliche Angst, dass es nicht dasselbe sein würde. Dass sich nun, da er wusste, wer sie war und was sie ihm angetan hatte, seine Wut und seine Enttäuschung in seiner Berührung manifestieren würden. In der Art, wie er sie küsste.
    Sie versteifte sich, entzog sich ihm zwar nicht, gab sich ihm aber auch nicht hin.
    »Hab keine Angst, Grace«, flüsterte er, hielt ihr Gesicht in den Händen und streichelte mit den Daumen in sanften Kreisen über ihre Wangen. Mit seinen Fingern hielt er ihren Hinterkopf.
    Sie stieß einen tiefen Seufzer aus, den er für Kapitulation gehalten haben musste, denn seine Lippen senkten sich wieder auf ihre und bedeckten sie erneut.
    Der Kuss war sanft, zart und aufreizend, und sie erwiderte ihn. Zunächst zaghaft, dann mit größerer Leidenschaft. Mehr Ermutigung brauchte er nicht.
    Auch er seufzte tief, schlang die Arme um sie und öffnete den Mund über ihrem.
    O ja. Wie in ihrer Erinnerung. Das Verschmelzen zweier Seelen, das Vermischen des Atems zweier Menschen, das Aufeinandertreffen von Lippen. Grace schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn näher an sich. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher, seine Wirkung berauschend. Es zog sie in einen Strudel aus unkontrollierbaren Gefühlen. Er vertiefte seinen Kuss noch und verlangte, dass sie es ihm gleich tat. Und sie gehorchte.
    Seine Zunge berührte ihre Lippen, fuhr sinnlich darüber, um dann kühn in ihren Mund einzudringen, als suche er nach einem Preis, als wäre er auf Schatzsuche. Grace spreizte die Finger an seinem Hinterkopf und hielt ihn fest, zog ihn dicht an sich, während seine Zunge in ihren Mund eindrang. Sie kam ihm kühn entgegen, zu ihm strebend, begehrend, suchend, verlangend. Findend.
    Das Liebesspiel ihrer Zungen war die Entladung nackter Emotion. Ein sinnliches Stöhnen raunte in dem Schweigen und sie wusste, es war ihres.
    Sein Mund bewegte sich auf ihrem, jeder Kuss intensiver als der zuvor, jedes Aufeinandertreffen nur dieses einen Körperteils fast mehr, als sie ertragen konnte. Und dann küsste er sie leidenschaftlicher.
    Zu

Weitere Kostenlose Bücher