Intimitaet und Verlangen
sie grinsend.
» Ficken Sie gerne?«
»Ich ⦠ich weià nicht.«
»Das haben Sie gerade beschrieben.«
»Sie meinen, ob ich Sex mag? Ja, ich mag ihn.«
»Nein, ich meine, ob Sie Ficken mögen? Sie haben gerade beschrieben, wie Sie und Ihr Partner ficken. Zuerst machen Sie es ihm, und dann macht er es Ihnen. Während des ganzen Vorgangs, den Sie beschrieben haben, war das, was Sie getan haben, Ficken. Offenbar kennen Sie sich damit aus.«
Nicole nickte. »Offenbar ist das so!« Philipp hatte aufgehört, sich zu winden. Er verfolgte nun sehr aufmerksam unser Gespräch.
»Sie haben meine Frage nicht beantwortet, und das brauchen Sie auch nicht. Aber ich frage Sie trotzdem noch einmal: Kennen Sie sich mit Ficken aus? Wissen Sie, was ich damit meine?«
Nicole warf zuerst Philipp einen Blick zu und dann mir. Dass sie zögerte, war klar zu erkennen. SchlieÃlich atmete sie tief durch, und dann lüftete sie ihr Geheimnis. (Es war ohnehin schon gelüftet.) »â¦Â Ja.«
»Woher kennen Sie sich mit Ficken aus? Aufgrund Ihrer Beziehung mit Philipp?«
»â¦Â Nein.« Nicole beobachtete seine Reaktion. Ich hielt inne, um dem Raum zu geben.
»Ich verstehe, dann befinden Sie sich in einer Falle, aus der man nur schwer herauskommt. Das gilt besonders für Frauen.«
Nicole beobachtete mich genau. »Was meinen Sie damit?«
»Es klingt, als würden Sie Sex mögen, aber vor Frustration und Langeweile sterben. Sie wissen, was Sie wollen: Sie wollen ficken. Aber das können Sie Philipp nicht sagen, weil er Sie dann fragen würde, woher Sie wissen, dass Sie das mögen. Und dann müssten Sie ihm sagen, dass Sie das mit jemand anderem herausgefunden haben, und Sie fürchten, dass er sich dann bedroht fühlen würde. Deshalb versuchen Sie den Eindruck zu erwecken, Sie seien eine sexuelle Niete,die nicht weiÃ, was ihr gefallen würde, und das alles nur, weil sie verhindern wollen, dass das gespiegelte Selbstempfinden Ihres Mannes ins Bodenlose abstürzt.«
Nicole wirkte verblüfft. Sie war offensichtlich ziemlich baff. »Woher wissen Sie das alles?«
»Viele Frauen befinden sich in dieser Falle. Und viele schaffen es nie, sich daraus zu befreien â stattdessen geben sie den Sex einfach völlig auf. Oder sie beginnen Affären.«
»Ich glaube, ich bin mit Philipp dem Ficken ein- oder zweimal ziemlich nahe gekommen.« Offensichtlich versuchte sie, einen unterstützenden und optimistischen Eindruck zu erwecken, doch was sie sagte, klang hohl.
»Vielleicht war das wirklich so. Aber Sie haben immer noch nicht verraten, ob das, was ich beschrieben habe, auf Sie zutrifft.«
»Dass ich in einer Falle sitze?« Nicole verfolgte genau, was in Philipp vor sich ging.
»Ja.«
»â¦Â Ja. Ich bin in dieser Falle.«
Philipp schüttelte ungläubig den Kopf. »Als Nicole zu reden anfing, dachte ich, ich bin ein Dummfick. Jetzt merke ich, dass ich nicht einmal das bin.«
Ich sagte: »Wenn Sie Ihre Karten richtig ausspielen würden, könnten Sie zu einem Superficker werden.«
Nach einigen Sekunden nickte Philipp. »Also gut. Ich bin bereit, es zu lernen.«
Verborgene Talente
Schon zu Beginn ihrer Beziehung mit Philipp war Nicole beim Sex klar geworden, dass er sie nicht richtig fickte . Anfangs hatte sie dies dem Mangel an Erfahrung zugeschrieben. Sie war bereit, geduldig zu sein. Sie nahm an, es werde sich allmählich ergeben, so wie sie es bei früheren Partnern erlebt hatte. Doch dazu kam es nicht. Nicole bemühte sich vorsichtig, Philipp zu ermutigen, aber er wollte sich offenbar nicht darauf einlassen.
Nicole versuchte herauszufinden, weshalb Philipp vor dem Nehmen und dem Genommenwerden zurückscheute. Allmählich wurde ihr klar, dass das bei ihm nicht nur etwas mit Naivität zu tun hatte. Wenn Nicole manchmal das Gefühl hatte, die Situation entwickle sich in die richtige Richtung, tat Philipp etwas, wodurch das aufflammende Feuer gleich wieder abgekühlt wurde. Zuerst konnte sie sich keinen Reim auf dieses Verhalten machen. Sie nahm an, jeder Mensch wolle ficken, weil es sich so wunderbar anfühlte.
Dann kam sie auf den Gedanken, Philipp halte sich vielleicht zurück, um seiner Neigung, schnell zum Orgasmus zu kommen, entgegenzuwirken und so die sexuellen Begegnungen zu verlängern. Dies hatte sie ziemlich lange geglaubt. Doch nach
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