Intimitaet und Verlangen
mindere die Fokussierung auf reine Erotik â welche für die Betreffenden die einzige Ebene ist, auf der sie zu anderen Menschen in Kontakt treten wollen. Andere sind nicht zu intimem Sex mit einem Menschen, den sie nicht lieben, in der Lage. Und bei einigen verflüchtigt sich das Verlangen, sobald sie in einer Beziehung leben und tiefere Intimität entsteht.
Viele andere Menschen jedoch empfinden, dass die Verstärkung der Intimität beim Sex (und auÃerhalb des Schlafzimmers) einen hochwirksamen Cocktail fremdbestätigter und selbstbestätigter Intimität erzeugt, der das Verlangen verstärkt. Eine Mischung aus beiden Arten von Intimität ist für langfristige Beziehungen am besten geeignet. Wenn Sie nur zu fremdbestätigter Intimität in der Lage sind, verflüchtigen sich Ihr Verlangen und Ihre Intimität. Selbstbestätigte Intimität ist wichtig, wenn es darum geht, sexuelle Langeweile zu vertreiben und das Verlangen lebendig zu erhalten, denn mit seiner Hilfe können neue Verhaltensweisen entstehen. Doch fremdbestätigte Intimität verbindet Sex mit Wir -Gefühl, Romantik und nährender Zuwendung, und ohne diese Faktoren verkümmert das sexuelle Verlangen bei vielen Menschen.
Intimität beim Sex verbindet zwei der stärksten intersubjektiven Erlebnisse des Menschen. Dabei muss es sich nicht immer um sanften und liebevollen Sex handeln. Auch vulgärer Sex und »Quickies« können mit Intimität verbunden sein, sofern Sie sich nicht einseitig auf diese Formen sexueller Aktivität fixieren.
Intimität beim Sex kann Sie interessanter und begehrenswerter machen und Ihr eigenes Verlangen verstärken, weil die Art, wie Intimität unsere Entwicklung beeinflusst, uns schön macht. Sex an und für sich ist keine spezifische Schönheit eigen; vielmehr entsteht diese durch die daran beteiligten Menschen. Sie müssen die Schönheit in den Sex hineinbringen, wenn Sie möchten, dass er schön ist. Und Sie müssen diese Schönheit in sich selbst finden. Eine wichtige Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, dass Sie den Mut finden, sich selbst wirklich mit allen Unzulänglichkeiten sehen zu lassen.
Intimität hinterlässt in Ihrem Geist und Gehirn eine unauslöschbare Prägung, die Sie Ihr ganzes Leben lang begleiten wird. In dieser Prägung lebt Ihr Partner weiter, auch wenn er schon lange nicht mehr bei Ihnen ist. Ein Teil der Macht der Intimität beruht darauf, dass wir dies akzeptieren.
Eines Abends, als Sharon und Thomas sich liebten, tauchte dieser Gedanke zwischen ihnen auf. Beide lagen auf der Seite und schauten einander in die Augen. Thomas berührte mit den Fingerspitzen Sharons Wange. Er sah, dass sie sich erlaubte, dies zu genieÃen, während er es genoss, sie zu berühren.
»Ich will dich nicht verlieren«, brachte er heiser hervor, weil seine Stimme vor Rührung fast versagte und ihm die Tränen in den Augen standen.
Verblüfft merkte Sharon, dass sie dachte: »Wir haben zur gleichen Zeit den gleichen Gedanken!«
Gedanken zum Weiterdenken
â¢Â  Intimität ist ebenso wie sexuelles Verlangen ein System. Intimität beinhaltet, dass Sie den eigenen Geist im Beisein Ihres Partners spiegeln und gleichzeitig zulassen, dass auch Ihr Partner ihn spiegelt . Vom Zustand der Vier Aspekte der Balance bei Ihnen hängt ab, wie viel tiefgehende Intimität Sie zulassen können.
â¢Â  Intimitätsprobleme schwächen das sexuelle Verlangen, was praktisch zwangsläufig eine emotionale Pattsituation zur Folge hat. Fremdbestätigte Intimität ist in Liebesbeziehungen zeitlich begrenzt. Selbstbestätigte Intimität hängt von der Stärke der Vier Aspekte ab.
â¢Â  Um ein Patt aufzulösen, müssen Sie absichtlich die Synchronie durchbrechen und den negativen Widerhall in Ihrer Beziehung einschränken. Sie müssen aufhören, Gleiches mit Gleichem vergelten zu wollen, und neue Verhaltensweisen entwickeln.
â¢Â  Auch die Erkenntnis, dass Sie einige Teile des Geistes Ihres Partners nicht kennen, ist ein Aspekt von Intimität.
6.  Monogamie verwandeln: Vom Martyrium zur Freiheit
Karen blaffte Julian an: »Hast du vielleicht geglaubt, ich würde ewig warten wollen?«
»Ich habe geglaubt, wir hätten vereinbart, monogam zu sein«, entgegnete Julian.
»Und ich hatte geglaubt, wir hätten vor fünf
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