Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
pressen.
»Die vergangenen Monate waren eine Qual. Ständig in deiner Nähe zu sein, aber nicht bei dir zu sein. Ich werde alles tun, damit es wieder funktioniert.«
»Du hast meinetwegen mit Melissa Schluss gemacht?«
Schuld schlich sich in seine Miene, als er antwortete: »Wegen dir, wegen mir – und für sie.«
Mein Körper erinnerte sich daran, wie wunderbar es sich anfühlte, Jake Caplin eng umschlungen zu halten, und er flehte mich an, sämtliche Vorsicht in den Wind zu schießen.
»Du willst es genauso sehr wie ich«, sagte Jake leise.
Es machte keinen Sinn, zu leugnen, was unübersehbar war. Aber nur weil ich mich daran erinnerte, wie schön es gewesen war, Jake zu lieben und von ihm geliebt zu werden, hatte ich nicht vergessen, wie schrecklich es gewesen war, aus seinem Mund zu hören, dass ich ihm nichts mehr bedeutete.
»Das stimmt«, gestand ich leise. »Aber deshalb muss ich noch lange nicht mit dir zusammen sein wollen. Ich traue dir nicht mehr, Jake, und ich weiß nicht, ob sich das je wieder ändern wird. Du hättest dich wegen mir nicht von einem Mädchen trennen sollen, das dir bedingungslos vertraut.«
»Ich mag Melissa, ehrlich …«
»Letztes Jahr hast du sie geliebt . Und jetzt magst du sie nur noch?«
»Ja, ich dachte, ich würde sie lieben, aber nur weil ich mir eine Weile gestattet hatte zu vergessen.«
»Was vergessen?«
»Wie es ist, dich zu lieben.« Jake streichelte mir mit den Fingern behutsam über die Wange.
Ich umklammerte sein Handgelenk und schloss die Augen, nicht sicher, ob ich dieses Geständnis annehmen oder zurückweisen sollte.
»Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Wenn ich mit Melissa zusammengeblieben wäre, wäre das eine einzige Lüge gewesen, und sie verdient etwas Besseres als das. Ich weiß, dass du auch etwas Besseres verdienst, aber wenn es um dich geht, bin ich einfach zu egoistisch. Ich will dich, obwohl ich dich nicht verdiene.«
»Jake …«
»Du rettest Menschen. Du rettest mich . Du hast sogar versucht, Brett zu retten, und ich bin so stolz auf dich und darauf, wie du dich in jener Nacht verhalten hast. Ich hab damals versäumt, dir das zu sagen. Und ich hab versäumt, dir zu helfen, vernünftig damit umzugehen. Denn ich war ja nicht als Einziger völlig von der Rolle. Ihr anderen wart ja genauso betroffen. Ich wünschte, ich könnte noch einmal in diesen Jungen zurückkehren, der sich vor Angst fast in die Hosen geschissen hat, und ihm sagen, er solle verdammt noch mal so mutig sein wie seine Freundin. Aber ich kann das nicht mehr rückgängig machen. Ich kann höchstens versuchen, es bei dir wiedergutzumachen. Ich wünsche mir so sehr, dass du mir diese Chance gibst, aber wenn nicht, dann sollst du zumindest wissen, dass ich nicht gelogen habe, als ich sagte, du bist etwas Besonderes, Charley. Wie auch immer deine Antwort lautet, ich werde immer an dich glauben.«
»Jake …« Ich hatte Angst, Angst, dass ich am Ende doch nachgeben könnte. Das tapfere Mädchen, für das mich alle hielten, wäre am liebsten den kalten schottischen Berg hinuntergeflohen. »Nein.« Blöde Tränen liefen mir über die Wangen, und mein Magen zog sich protestierend zusammen, als ich dieses Wort sagte.
»Charley«, flüsterte er mit rauer, flehender Stimme und wischte meine Tränen mit dem Daumen weg. »Bitte. Bitte, versuche es, denn jedes Mal, wenn ich in dein Gesicht schaue, ist alles, was ich fühle … wie sehr ich dich liebe. Und dann trifft es mich jedes Mal wie ein Hammerschlag, dass du nicht mehr zu mir gehörst. Es steht mir nicht zu, das zu wollen … und ich dachte, ich könnte es akzeptieren, mich damit abfinden, aber ich schaffe es nicht. Wir sind beide nicht drüber weg.« Tränen schimmerten in seinen schönen Augen. »Wir können nicht drüber weg sein.«
Zu erfahren, dass er jeden Tag den gleichen Schmerz spürte wie ich, vertrieb meine Panik, ließ nur die Angst und alberne, dumme Hoffnung zurück.
Ich hörte, wie sein Atem schwerer wurde vor Erwartung, und ich spürte sein ängstliches Zittern. Langsam öffnete ich die Augen, blickte in seine sehnsüchtige Miene und schmiegte meine Wange in seine Hand, schloss die Finger um sein Handgelenk. »Ich kann dir nichts versprechen. Ich weiß, dass ich dich nie vergessen habe und dass du mir immer noch viel bedeutest. Aber, Jake, vielleicht kann ich dir nie wieder vertrauen, und dann … funktioniert es nicht.« Ich drückte sein Handgelenk. »Vielleicht kann ich dir gar nicht das geben, was du
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