Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
entschieden uns normalerweise für zwei Sessel, damit wir nicht zu dicht nebeneinandersaßen, aber an jenem ereignisreichen Abend, an dem wir unsere Zurückhaltung über Bord warfen, waren nur noch Sofas frei.
Sobald wir auf dem schmalen Sofa saßen, wusste ich, dass dies eine riesige Herausforderung war. Unsere Arme berührten sich, und Jakes Arm hätte genauso gut eine Flamme sein können, die über meine Haut leckte. Meine Wangen brannten, und ich murmelte: »Sorry.«
Als die Lichter ausgingen und der Film anfing, wurde es unerträglich. Ich hörte Jake flach und schnell atmen, sah in dem schwachen Lichtschimmer, wie er die geballten Fäuste auf seine Oberschenkel drückte. Ich strengte mich an, nicht an Sex zu denken, und konnte prompt an nichts anderes denken als daran, wie gut der Sex mit Jake gewesen war und wie gut er vermutlich jetzt erst sein würde.
Mir brach der Schweiß aus. Mein Körper war wie ein Hochofen.
»Scheiß drauf!«, flüsterte Jake plötzlich. »Die Sache langsam anzugehen ist eine Sache, aber sich im Tempo von Gletschern zu bewegen, eine andere.«
Ich lächelte. »Genug mit Gletschertempo?«
Seine Augen glühten in der Dunkelheit. »Ich finde, wir leisten ziemlich gute Arbeit, was das Schmelzen von Gletschern angeht.«
»Spürst du das auch?«
»Verdammt, ja.« Er beugte sich zu mir, seine Lippen waren nur Millimeter von meinen entfernt. »Baby, bei dir fühle ich es, seit ich sechzehn war.«
Er strich mit seinen warmen Lippen über meine, und ein Prickeln fuhr mir bis in die Beine. Er zwickte behutsam meine Unterlippe und fuhr dann mit der Zungenspitze über die Stelle. Ich keuchte. Jake fuhr mit der Hand unter mein Haar, zog mich behutsam zu sich, und ich ließ mich in diesen Kuss fallen, die Hände auf seine Brust gelegt.
Anfangs war sein Kuss zärtlich, beinahe zögernd, aber sobald ich meine Lippen bewegte, ihm dadurch sagte, dass ich es wollte, veränderte er sich. Seine Zunge spielte mit meiner, und als ich den Mund weiter öffnete und seine Zunge lockte, wurde unser Kuss hart und hungrig. Jakes Arme umschlossen mich.
Das Leder des Sofas quietschte bei jeder Bewegung. Es wäre mir aber kaum aufgefallen, wenn nicht eine weibliche Stimme zu meiner Linken flüsternd gefaucht hätte: »Das hier ist kein Hotelzimmer!«
Jake und ich fuhren auseinander. Wir atmeten heftig, und meine Wangen glühten.
Irgendwie hielten wir bis zum Ende des Films durch, und dann brachte Jake mich nach Hause. Wir redeten kaum, und die ganze Zeit fragte ich mich, ob wir jetzt wohl endlich anfingen, unsere Beziehung zu leben. Nun, da ich wieder wusste, wie leicht entflammbar unsere Lust war, fragte ich mich, ob ich das wirklich wollte. Schließlich bedeutete es auch, dass ich mich Jake gegenüber völlig öffnete.
Eine beängstigende Vorstellung.
Vor meinem Apartment blieb Jake stehen und fuhr sich mit zitternder Hand durchs Haar. »Wenn wir es weiterhin langsam angehen wollen, sollten wir uns während der nächsten Tage nicht allein treffen.«
Ein Teil von mir wollte ihn fragen, warum wir plötzlich nicht nur langsam machten, sondern fast stehen blieben. Im Kino hatte er noch ziemlich überzeugend dargestellt, dass dieses Gletschertempo nicht gut war.
Ich zog die Brauen zusammen. Seine Trennung von Melissa war fast zwei Monate her. War das nicht rücksichtsvoll genug?
Und doch … Der andere Teil von mir war beinahe erleichtert.
Ich nickte also, schenkte ihm ein zittriges Lächeln und stieg verwirrter denn je die Treppe hinauf.
Kapitel 25
Edinburgh, Februar 2013
F ünf Tage später spitzte sich alles zu. The Stolen spielten auf einer Veranstaltung des Studentenwerks im Pleasance. Jake und ich hatten zwar telefoniert, uns jedoch seit Tagen nicht gesehen. Irgendwie war es auch nett, mal wieder in Ruhe mit Claudia herumzuhängen. Aber als ich die Bar betrat und Jake sah, der sich mit Rowena unterhielt, war ich sofort total aufgeregt.
Als ich bei ihm ankam, nahm er meine Hand und zog mich an sich. Er beugte sich herunter und murmelte mir ins Ohr: »Mann, hab ich dich vermisst!«
Ich lächelte und nickte, um ihm klarzumachen, dass ich ihn auch vermisst hatte.
Als die Jungs zu spielen begannen, legte Jake den Arm um meine Taille, und ich schmiegte mich an ihn, den Rücken gegen seine Brust gelehnt. Er stützte das Kinn auf meine Schulter und malte mir mit den Fingerspitzen durch mein dünnes T-Shirt kitzelige Muster auf den Bauch. Ich war ganz darin versunken, ihn zu fühlen, sein Aftershave zu
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