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Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Titel: Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Beweis, dass ich sie liebe? Und weil du mir nicht helfen durftest, habe ich dich offensichtlich nicht geliebt?«
    Meine Brust verspannte sich. Als ich das Telefon ans andere Ohr nahm, zitterte meine Hand. »Ich habe zu ihr gesagt, dass ich dir nicht helfen durfte, aber bei Melissa lässt du es zu, das sagt ja wohl alles.«
    »Bullshit«, erwiderte Jake, und seine heftige Reaktion verdutzte mich. »Das ist Bullshit, Charley. Ich habe mit dir Schluss gemacht, aber nicht, weil ich dich nicht geliebt habe. Ich war verrückt nach dir. Das weißt du genau. Trotzdem ist es passiert. Ich war scheiße drauf. Niemand konnte zu mir durchdringen. Melissa bin ich erst sehr viel später begegnet. Da war ich nicht an diesem düsteren Ort.«
    Ich fühlte mich elend und schüttelte den Kopf, obwohl er das gar nicht sehen konnte. »Ich will nicht darüber reden, Jake.«
    »Ich weiß. Es ist nur … Es würde mich umbringen, wenn du glaubst, ich hätte aufgehört dich zu lieben oder, schlimmer noch … ich hätte dich nie geliebt.«
    »Jake, was tust du?«, fragte ich. Angst stieg in mir hoch. »Das führt zu nichts. Du bist mit Melissa zusammen.«
    »Und ich liebe sie.«
    Ich schloss die Augen und kämpfte verzweifelt gegen die aufsteigenden Tränen an.
    »Aber als ich mich für das Jahr hier beworben habe, kannte ich sie noch gar nicht.«
    Gegen die Tränen anzukämpfen bedeutete, sie hinunterzuschlucken. Ich brauchte einen Moment, bevor ich antworten konnte. »Du wusstest, dass ich hier sein würde.«
    »Ich habe gehofft, dass du hier bist, ja.«
    Ich hielt den Hörer zu. Sogar das Luftholen tat weh. Nachdem ich bis zehn gezählt hatte, atmete ich aus und nahm den Hörer wieder ans Ohr. »Und dann bist du ihr begegnet.«
    Sein Atem rasselte in der Leitung. »Ja.«
    Ich hatte das Gefühl jeden Moment zusammenzubrechen. »Jake, ich muss Schluss machen.«
    »Charley …«
    »Claudia steht vor der Tür.«
    »Oh. Okay. Wir sehen uns morgen?« Er klang unsicher.
    »Ja. Bye.« Ich legte auf und warf das Handy gerade rechtzeitig aufs Bett, ehe der Schluchzer aus meiner Kehle entwich. Es schüttelte mich, die Hände zu Fäusten geballt, kämpfte ich gegen die Tränen an. Er würde von mir nichts mehr bekommen. Er hatte in der Vergangenheit genug gehabt.
    Ich wünschte wieder, ich könnte ihn hassen. Es wäre alles so viel einfacher gewesen, wenn er nur mit mir Schluss gemacht hätte und ihm und seiner Familie nicht dieser ganze Mist passiert wäre. Er sollte, verdammt noch mal, ein schlechter Kerl sein, alles Schwarz und Weiß, keine Grautöne. Nur dann konnte ich zurechtkommen.
    Aber leider war das nicht die Realität, und Jake war kein durch und durch übler Kerl. Ich drehte mich auf die Seite, rollte mich zu einer Kugel zusammen. Ich fand immer noch Entschuldigungen für ihn, dabei musste er doch gewusst haben, wie weh es mir tat, von ihm zu hören, dass er eine andere liebte.
    Es war also entschieden. Ich durfte ihn nicht mehr treffen.
    Der Gedanke, nicht mehr mit ihm zu reden und zu lachen, riss mir das Herz heraus, aber ich musste etwas unternehmen, bevor ich zu einer dieser Heulsusen wurde, die ich nicht ausstehen konnte.

Kapitel 14
Indiana, Januar 2009
    D er Duft von Hub’s Hamburgern, gebratenen Zwiebeln und Kaffee war einladend und vertraut. Ebenso wie die Countrysongs aus der altmodischen Musikbox in der Ecke. Niemand störte sich daran, dass seit zehn Jahren dieselben Lieder liefen – dafür war im Hub’s immer viel zu viel los, und das Stimmengewirr übertönte die Schnulzensänger sowieso. Ich glaube, die Leute von Lanton hätten sich sogar mit dem Quietschen von Katzenkrallen auf einer Schiefertafel abgefunden, wenn sie dafür nur den Geruch von Hub’s Burgern schnuppern durften.
    Und ich hatte mich sogar damit abgefunden, dass eine der Kellnerinnen mit meinem Freund geschlafen hatte – so gut waren Hub’s Burger.
    Ich saß Jake gegenüber in einer Sitzecke nahe dem Vordereingang, aß Pommes und sah ihm zu, wie er seinen Burger verdrückte. Plötzlich verzog er das Gesicht, legte den Burger weg und schluckte mühsam. »Der ist mit Essiggurken«, beschwerte er sich.
    »Gib sie mir.« Ich machte eine auffordernde Handbewegung. »Ich muss sie unbedingt probieren, sonst kann ich dir einfach nicht glauben, dass sie dir nicht schmecken.«
    Jake nahm die Gurkenscheiben aus dem Burger und hielt sie mir hin. Ich lächelte, beugte mich vor und schloss meine Lippen um seine Finger. Seine Pupillen weiteten sich, als ich mich

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