Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
weh tun müssen. Er will euch beide. Aber er kann euch nicht beide haben, und es wird Zeit, dass er verdammt noch mal aufwacht und das kapiert.«
Ich versuchte, mich Lowe zu entziehen, wollte nicht gerade mit ihm über dieses Thema sprechen. »Ich komme schon damit klar.«
Lowe packte mich fester, ließ einfach nicht zu, dass ich alles mit mir allein auszumachen versuchte. »Klar doch. Du bist ein echt harter Typ.«
»Du weißt das«, murmelte ich.
Lowe lachte leise und drückte mich. »Wir gehen jetzt wieder zu den anderen, und du kommst neben mich, damit ich nicht mehr zwischen Sid und Nancy sitzen muss.«
Ich kicherte, versuchte, das drückende Gewicht des Kummers abzuwerfen. »Ich brauche dich nicht als Retter, Lowe.«
»Nein, aber du musst mich vor Claud und Beck retten.«
»In Ordnung.«
Ich bezahlte die Drinks und ging mit Lowe zurück an den Tisch. Wir rutschten in die Nische, und ich lehnte mich an ihn, während er lässig den Arm um mich legte und etwas zu Beck sagte.
Ich blickte kurz zu Jake und stellte fest, dass er mich anstarrte und wieder diese kleine Falte zwischen den Brauen hatte. Ich nahm meinen Mut zusammen und lächelte ihn und Melissa scheinbar unbefangen an. Sie wirkte erleichtert und kuschelte sich an Jake.
Fortan ignorierte ich die beiden und lachte über Beck, der versuchte, heimlich aus Clauds Glas zu trinken, und dafür eine übergebraten bekam. Er grinste sie verschmitzt an. »Näher kommst du nicht an meine Zunge ran, Babe. An deiner Stelle würde ich mich mal trinken lassen.«
Claud stieß ein kehliges »Igitt!« aus. »Wenn ich deine Zunge wollte, könnte ich sie jederzeit haben. Und jetzt stell mein Glas wieder hin, du Höhlenmensch.«
»Ein bisschen vermessen, was deine Reize angeht, meine Schöne.«
Meine beste Freundin hob die Hände zum Himmel und wandte sich mir zu. »Warum erlaube ich, dass er mich auf die Palme bringt?«
Ich zuckte hilflos mit den Schultern und lachte. »Keine Ahnung. Was meinst du, warum?«
Sie sah Beck mit zusammengekniffenen Augen an. »Vielleicht weil er die letzten zwei Wochen ein mürrisches Arschloch war, aber heute Abend ist er wieder er selbst, und ich möchte das nicht verderben. Aber wenn er nicht sofort mein Glas hinstellt, durchbohrt mein Pfennigabsatz seinen Fuß.«
Beck lächelte sie besänftigend an und stellte das Bier langsam zurück. »Keep cool, Süße.«
Ich verdrehte die Augen und wechselte einen vielsagenden Blick mit Lowe. Beck hatte gute Laune, weil Claudia sich nicht mehr mit dem Schotten aus der Bibliothek traf. Das war gut so, denn sie hatte die ganze letzte Woche Begeisterung geheuchelt, dabei saß der wahre Grund für ihre gute Laune direkt neben ihr.
Beck und Claud mussten endlich ihre Beziehung klarkriegen.
Ich lehnte mich entspannt in Lowes Arm und fragte ihn, wann die Jungs das nächste Mal auftreten würden. Ich ließ gern zu, dass ein attraktiver, toll riechender Typ tat, was er nur konnte, um mich von Jake und seinem Ein und Alles abzulenken.
Kapitel 16
Indiana, März 2009
T rotz Bretts Bemühungen, Jake und mich unbeliebt zu machen, war Alex ein zu cooler Typ, um auf diese primitiven Lästereien einzugehen. Deshalb lud Alex mich und Jake auch zur Party zu seinem 17 . Geburtstag ein. Ich sagte ihm, wir würden kommen. Jake war nicht sicher, ob wir wirklich hingehen sollten, aber ich war dieses ganze Drama echt leid und wollte mein letztes Jahr an der Highschool nicht wieder so verbringen wie das davor. Versteht mich nicht falsch – um mit Jake zusammen zu sein, hätte ich alles noch mal durchgestanden. Aber trotzdem nervte es, bestimmten Klassenkameraden aus dem Weg zu gehen und sich schlagfertige Konter ausdenken zu müssen, wenn man ihnen dann doch mal in der Schule begegnete.
Die Situation zwischen Jake und Brett war noch angespannter, seit Doug Clare, einer von Trentons ältesten Freunden, wegen Einbruchs in Logan Caplins Büro verhaftet worden war. Ihm wurde Vandalismus und Zerstörung privaten Eigentums vorgeworfen. Sheriff Muir wusste, dass Trenton Doug dazu angestiftet hatte, aber ohne Beweise konnte er nichts gegen ihn unternehmen. Und Doug war blöd genug, für seinen Freund den Kopf hinzuhalten. Jake war immer nur um Haaresbreite davon entfernt, dem höhnischen Brett in die Fresse zu hauen. Während der vergangenen Wochen hatte ich jede Menge Ablenkungstechniken angewandt, damit Jake cool blieb.
Alex versicherte mir, dass er in Ruhe mit Brett geredet habe und glaube, endlich zu ihm
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