Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
durchgedrungen zu sein. Mein Ex wollte Jake und mich für die schwere Zeit entschädigen, die wir durchgemacht hatten. Ich wollte einfach nur, dass sich Jake und seine Familie in Lanton endlich zu Hause fühlten. Deshalb hatte ich Jake überredet, mit zu der Party zu gehen.
»Und ich sage dir« – Jake seufzte und nahm meine Hand – , »dass es keine gute Idee ist.«
Ich lächelte einem Klassenkameraden zu, während wir uns der weißen Holzveranda von Alex’ Haus näherten. Seine Eltern lebten in einem riesigen Anwesen am Rand des Stadtteils, in dem auch Jakes Familie wohnte. Eine breite Auffahrt führte zu dem großen Kasten mit fünf Schlafzimmern, und jetzt war sie komplett mit Autos zugeparkt. Alex hatte schon vor einer Woche Geburtstag gehabt, aber Frau Bürgermeisterin und Mr Roster waren heute nach Cape Cod rausgefahren, um ihren zwanzigsten Hochzeitstag zu feiern. Alex hatte die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und schmiss hinter ihrem Rücken eine Riesenparty.
»Jake, es wird schon gutgehen. Wir brauchen das.« Ich drückte seine Hand, während wir gemeinsam das brechend volle Haus betraten. Hip-Hop-Beats dröhnten durch das Erdgeschoss, Kids tanzten und tranken in dem großen Wohnzimmer, unterhielten sich und tranken im Esszimmer und im Flur – und auf der Treppe nach oben lagen die ersten Schnapsleichen.
»Hey, Jake!« Amanda Reyes kam angestolpert und blieb vor uns stehen. Ihre Wangen waren gerötet, die Augen waren jedoch klar. Sie hatte eine Dose Red Bull in der Hand und trank offenbar keinen Alkohol, was mich nicht sonderlich überraschte. Genauso wenig überraschte mich, wie begeistert sie Jake begrüßte. Ihre Schwärmerei für ihn hatte kein bisschen nachgelassen. Es erstaunte mich jedoch, dass sie auf der Party war. Außerhalb der Schule gehörte sie nun echt nicht zu unserer Gruppe. Es sah so aus, als wolle sie daran etwas ändern. Als ihr Blick kurz auf mich fiel, wurde das Leuchten in ihren Augen gedimmt, aber immerhin schenkte sie mir ein Lächeln. »Hey, Charley.«
»Hallo, Amanda«, antwortete ich.
»Amanda.« Jake nickte ihr freundlich zu und ging dann um sie herum, seine Hand immer noch in meiner. So verhielt er sich ihr gegenüber immer. Er war freundlich, aber nicht zu freundlich. Und wenn ich dabei war, betonte er durch irgendeine Geste, dass wir zusammen waren. Es kam mir vor, als wäre es ihm unangenehm, dass sie ihn so unverhohlen anhimmelte.
Ich winkte Amanda verlegen zu, und sie machte ein langes Gesicht, als Jake mich wegzog.
Sobald wir außer Hörweite waren, stöhnte ich: »Gott, wir müssen für sie einen Kerl finden.«
Jake machte vor Überraschung große Augen. »Wenn du meinst?«
Ich lachte. »Du solltest dich geschmeichelt fühlen.«
Er zog mich enger an seine Seite, während wir darauf warteten, an ein paar Leuten vorbeigehen zu können, die im Eingang zur Küche herumstanden. »Bin ich auch. Aber jedes Mal, wenn sie mich mit ihren traurigen Hundeaugen ansieht, möchte ich weglaufen. Traurige Hundeaugen sind schon schlimm bei einem Mädchen, mit dem ich was habe. Aber bei einem Mädchen, das ich nicht …« Er zuckte mit den Schultern, als wolle er sagen: »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
»Charley, Jake, schön, dass ihr gekommen seid.« Alex lächelte, als wir die volle Küche betraten. Er quetschte sich durch, um uns zu begrüßen.
Ich spähte über seine Schulter zu einem ziemlich betrunkenen Brett, der uns wütend anstarrte, bevor er den Arm um Laceys Schulter legte und mit ihr nach draußen stolperte. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Alex zu und frotzelte: »Wir wollten auf keinen Fall verpassen, wie du deinen Geburtstag als Ausrede benutzt, um das Haus deiner Eltern zu demolieren.«
Er lachte. »Wie auch immer, das klappt schon. Meine Eltern bleiben noch mindestens vier Tage weg, ich habe also genug Zeit zum Aufräumen. Und ich habe ein paar Zehntklässler überredet, mir morgen beim Putzen zu helfen.«
Jake schnaubte. »Wie hast du das denn geschafft?«
Alex beugte sich zu uns. »Jeder von ihnen kriegt 10 Kröten«, verriet er uns, als wäre es ein geniales Geheimnis.
»Die räumen für mickrige 10 Kröten eine Riesensauerei auf?«, fragte ich.
»Hey, die Zeiten sind hart!« Alex lachte und zeigte dann auf die Theke rechts von uns. »Es gibt jede Menge zu trinken. Bedient euch. Ich muss jetzt eine Zwölftklässlerin zur Strecke bringen, die mir in der Schule ihre Telefonnummer in die Arschtasche geschoben hat.«
»Viel Glück
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