Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
kochte vor Wut. Jakes Mom Beth stand starr da und machte ein grimmiges Gesicht.
»Was ist los?«, fragte Jake leise.
»Was los ist?«, knurrte Logan. »Ich werde diesem verdammten Hurensohn eine Lektion erteilen, das ist los!«
»Logan«, ermahnte Beth ihn. »Charley ist auch hier.«
»Ist schon okay«, beruhigte ich sie und runzelte besorgt die Stirn. »Was ist denn nun los, Mr C.?«
Er blieb stehen und gab sich offenbar große Mühe, seine Wut zu kontrollieren. »Heute Morgen bin ich kurz in meine Kanzlei gefahren, weil ich ein paar Papiere holen wollte, die ich übers Wochenende brauche. Mein Büro war völlig demoliert. Unterlagen zerfetzt, der Computer zertrümmert und alles mit Schweinekot beschmiert.«
Ich schnappte nach Luft, und Jake schrie erstickt auf: »Fuck!«
»Jacob!«, ermahnte Beth ihn. »Nur, weil dein Vater wütend ist, gibt dir das nicht das Recht, dich so auszudrücken.«
»Sorry, Mom«, sagte er, bevor er sich wieder auf seinen Vater konzentrierte. »Das war doch nicht etwa Trenton Thomas?«
»Wer sonst?« Logan hob beschwörend die Hände, und die Ader an seinem Hals pochte. »Sheriff Muir und seine Deputys haben Fingerabdrücke gefunden und den Film aus der Überwachungskamera vor dem Haus mitgenommen. Wir werden also bald Bescheid wissen, obwohl ich nicht erst auf Beweise warten muss. Ich weiß , dass es dieser verdammte Idiot war.«
Beth wurde blass wegen seines anhaltenden Fluchens, und ich wurde es aus einem anderen Grund. Sowohl Jake als auch Logan waren bereit, zurückzuschlagen, aber ich wollte nicht, dass sie sich rächten. Trenton und Brett Thomas waren es nicht wert. Immer tyrannisierten sie andere und würden sich nie ändern. Jake und sein Vater waren besser als die.
Beth ging zögernd zu Logan, legte ihm die Hände auf die Brust und redete beruhigend auf ihn ein. Als das keine Wirkung zeigte, nahm sie ihn an der Hand und zog ihn in die Küche.
Die Küchentür war erst den Bruchteil einer Sekunde zu, da wirbelte Jake herum und stürmte in Richtung Haustür.
»Langsam, Mister!« Ich rannte hinter ihm her und packte ihn am Arm. »Was hast du vor?«
Jakes hübsches Gesicht war wutverzerrt. »Mein Dad ist ein toller Kerl. Er hat diesen ganzen Mist nicht verdient, und ich habe auch keine Lust mehr, dass wir uns in der Schule ständig diese spitzen Bemerkungen und diese Ausgrenzung anhören müssen. Ich werde das zwischen mir und Brett ein für alle Mal klären.«
»Nein.« Ich zog fester, weil er versuchte, mich abzuschütteln. »Nein! Du wirst dich jetzt beruhigen und mit mir nach oben gehen und die ganze Sache vergessen. Wir werden uns amüsieren, bis wir hören, dass einer von deinen Eltern die Treppe hochkommt. Entweder Brett … oder ich.« Ich kniff die Augen zusammen. »Und du solltest dir deine Antwort sorgfältig überlegen, sonst wirst du größere Probleme am Hals haben als die mit Familie Thomas.«
Jake starrte mich ein paar Sekunden lang an, und ich spürte, wie seine Anspannung langsam dahinschmolz. »Du bist eine Nervensäge, Redford.«
Triumphierend zog ich die Mundwinkel hoch, drehte mich um und ging langsam die Treppe hoch. »Du auch, Caplin, aber ich hab dich nun mal am Hals.«
»Ich bedaure die Unannehmlichkeiten«, sagte er neckend. Als ich seinen veränderten Tonfall hörte, wurde mein Grinsen breiter. Ich wusste, dass ich gewonnen hatte.
Oben auf dem Treppenabsatz drehte ich mich um, ging rückwärts zu seinem Zimmer, und zog dabei den Reißverschluss meiner Jacke auf. »Da gibt’s nichts zu bedauern. Ich werd’s überleben … vorausgesetzt, du ziehst deine Klamotten aus.«
Jake lächelte und schloss leise seine Zimmertür. Dann kam er zielstrebig auf mich zumarschiert. »Ganz wie du willst, Baby.«
Ich zog meine Jacke aus und hielt die Luft an, als Jake nur wenige Zentimeter vor mir stehen blieb. Er griff nach mir, aber ich legte abwehrend meine Hand auf seine Brust und schüttelte geheimnisvoll lächelnd den Kopf. Als ich aus meiner Jackentasche einen Umschlag zog, runzelte Jake die Stirn.
»Alles Gute zum siebzehnten Geburtstag, Jake.«
Seine Augen begannen zu leuchten, und er nahm mir den Umschlag vorsichtig ab. »Ich hab erst Montag Geburtstag.«
Ich deutete ein Achselzucken an. »Ich weiß, aber wenn ich es dir im Beisein von allen anderen in der Schule gebe, kannst du dich nicht angemessen bedanken.«
Lächelnd öffnete er den Umschlag. Als er sah, was drin war, begann er zu strahlen. »Zwei Karten für Blind Side? Willst du mich
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