Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)
Miststück.«
Dem konnte ich nicht widersprechen.
»Ich möchte es wiedergutmachen. Darf ich?« Sie beugte sich sehr nahe zu mir, und ihr Atem roch nach Apple Sours.
»Lacey, wie viel hast du getrunken?«
Sie legte Finger und Daumen zusammen und verzog das Gesicht. »Nur ein bisschen.«
»Ich glaube, das war mehr als nur ein bisschen. Komm, wir holen dir ein Wasser.«
Sie packte mich fest am Handgelenk, und ich sah sie überrascht an. »Nein«, widersprach sie energisch und lächelte unsicher. »Lass uns einfach hier stehen und reden.«
Ich kniff die Augen zusammen und löste ihre Finger von meinem Handgelenk. »Ich denke, Wasser wäre besser.«
»Nein!«, schrie sie und versuchte wieder, mich festzuhalten. »Bleib hier!«
Plötzlich rauschte mir das Blut in den Ohren, und mein Herz begann zu rasen. »Was … willst du mich etwa zwingen, hier draußen zu bleiben?«
Ihre weit aufgerissenen Augen und ihre schuldbewusste Miene ließen in mir eine dunkle Vorahnung hochsteigen.
Jake.
»Fuck«, fluchte ich und schoss an ihr vorbei, bahnte mir den Weg zwischen den vielen Leuten hindurch in Richtung Küche. Das Pochen in meiner Brust wurde nur noch schneller, als ich den Tumult vor der Verandatür an der Küchenrückseite entdeckte. Die Leute glotzten in den Garten. Irgendetwas ging da draußen vor …
Ich boxte mir rücksichtslos den Weg frei, ignorierte das Aufschreien und die Beschwerden. Die Veranda lief um das gesamte Haus herum, und ich musste mich auch noch an den Leuten vorbeischieben, die dort standen, tranken und aufgeregt verfolgten, was im Garten passierte. Sobald ich nach vorn durchgedrungen war, verstand ich, warum. Der Garten der Rosters war in drei Ebenen gegliedert. Ganz unten gab es einen Teich mit Springbrunnen, davor war Rasen, durch den ein Kiesweg führte. Oben endeten die Verandastufen auf einer Holzterrasse mit einer großen Tischgruppe auf der rechten und einem Monstergrill auf der linken Seite. Jake stand in der Nähe des Grills, mit dem Rücken zu mir. Und vor ihm stand ein schwankender Brett. Damien, Jackson und ein paar Teamkollegen hatten sich hinter Brett postiert. Alex war nirgendwo zu sehen. Ich konnte die Feindseligkeit zwischen Brett und Jake bis auf die Veranda spüren.
Mir drehte sich vor Angst fast der Magen um, und ich lief rasch zu Jake hinunter. Brett blickte kurz zu mir. Seine Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen. Jake blickte über die Schulter nach hinten und kniff die Augen zusammen. »Charley, bleib weg«, warnte er mich und hob die Hand.
Etwas an seiner Stimme ließ mich verharren. Als ich wieder zu Brett schaute, sah ich, wie das Licht vom Haus etwas in seiner Hand aufblitzen ließ. »Brett, was tust du da?«, flüsterte ich entsetzt.
Er hatte ein großes Küchenmesser.
»Er wird gar nichts tun, Charley. Er unterhält sich nur mit deinem Freund«, versicherte Damien mit arrogantem Grinsen.
Brett lachte und geriet ins Stolpern.
Ich schob mich ein bisschen näher an Jake heran, dessen ganzer Körper angespannt war, bereit zum Sprung, falls Brett tatsächlich auf die hirnrissige Idee kam, seine Waffe zu benutzen. »Ich finde, er ist zu betrunken, um mit einem Messer zu hantieren«, blaffte ich Damien an. »Nimm es ihm weg.«
»Halt die Klappe.« Brett wedelte mit dem Messer in meine Richtung, und Jake stellte sich sofort vor mich. »Tu nich so, als wär ich nich hier. Das geht nur mich und deinen Freund was an«, lallte er.
»Was zum Teufel ist hier los?« Alex kam hinter mir die Verandatreppe heruntergestampft, gefolgt von zweien seiner Zwölftklässler. Er blieb abrupt neben mir stehen und wurde blass, als er sah, dass Brett mit einem Messer herumfuchtelte. »Brett, was soll das? Du bist besoffen. Gib mir das Messer und hör auf, dich wie ein Idiot zu benehmen.«
Bretts gerötete Wangen wurden noch dunkler. » Ich bin der Idiot?« Er ging einen Schritt auf Jake zu und konzentrierte sich, damit er dieses Mal nicht schwankte. » Ich bin nicht derjenige, der sich von diesem Arschloch das Mädchen ausspannen ließ. Er … er und seine Familie sind hier nicht erwünscht. Das muss er wissen.« Er schwang den Arm in Richtung Jake, und ich wollte vorstürzen, wurde aber von Alex festgehalten.
Jake sprang zur Seite, und das Messer verfehlte ihn nur knapp. Er ging ein paar Schritte zurück und hob beschwichtigend die Hände. »Komm schon, Brett. Du bist betrunken, Mann. Du willst das doch gar nicht. Leg das Messer weg.« Er redete ruhig, besonnen,
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