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Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Titel: Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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mich herum herrschte Stille, aber in meinem Kopf hörte ich das Summen der Gespräche, das Rufen, das Lachen. Vor mir war nur der verlassene Parkplatz, aber in meinem Kopf umringten mehrere Leute eine sich am Boden krümmende Gestalt …

Kapitel 18
Indiana, März 2009
    E s war Mittwoch, der Tag vor Bretts Beerdigung.
    Noch immer kein Wort von Jake.
    Lukas kam mittlerweile wieder zum Unterricht, aber Jake tauchte nicht auf. Lukas hatte mir am Vortag mitfühlend zugenickt, als wir uns am Eingang sahen, aber er verschwand in der Menge, bevor ich bei ihm sein konnte, um ihn nach Jake zu fragen.
    Ich kam mir vor wie eine Aussätzige, und der Einzige, der mutig genug war, mir nahezukommen, war Alex.
    Unter den Schülern herrschte eine große Anspannung. Die ganze Trauer kochte durch die bevorstehende Beerdigung wieder hoch. Für mich war es schier unerträglich. Ständig tauchten Bilder von flehenden Augen und blutverschmierten Händen vor meinem inneren Auge auf.
    Da ich mich in jenen Tagen sowieso nicht gerade wie eine Musterschülerin fühlte, entschied ich, während des Mittagessens das Schulgelände zu verlassen und bei Mom im Geschäft vorbeizuschauen. Ich wollte ein freundliches Gesicht sehen.
    Sobald ich aus dem Vordereingang der Schule trat, hörte ich den Tumult. Ich suchte mit den Augen den Parkplatz ab, folgte den Geräuschen. Ein paar Leute hatten einen engen Kreis um irgendetwas gebildet. Ich wollte sie schon ignorieren, da erkannte ich Damien, der auf etwas oder jemanden am Boden hinunterstarrte. Als ich dann noch sah, dass auch Jackson mit von der Partie war, verriet mir mein Instinkt, was da los war.
    Wütend ließ ich meinen Rucksack fallen, rannte über den Parkplatz und stieß die Leute zur Seite. Da sah ich Lukas zusammengekrümmt und blutend am Boden liegen.
    »Du Arschloch!«, schrie ich und stieß Damien mit aller Kraft weg.
    Er stolperte rückwärts gegen Jackson. Ich ging um Lukas herum und stellte mich vor ihn.
    »Aus dem Weg, Charley«, zischte Damien. »Das geht dich nichts an.«
    »Wenn du ihm etwas tun willst, musst du erst an mir vorbei.« Ich schlug mir mit der Hand auf die Brust.
    Er kniff die Augen zusammen.
    »Na los, Damien!«, schrie ich verächtlich. »Einen Zehntklässler kannst du schlagen. Zwei Elftklässler gegen einen Zehntklässler! Aber bei einem Mädchen traust du dich nicht? Was für abgefuckte Prinzipien.«
    »Ich warne dich zum letzten Mal. Geh weg, Charley.«
    »Du willst Lukas? Dann wirst du erst mich verprügeln müssen.«
    »Nicht, Charley«, ächzte Lukas, und ich spürte hinter mir eine Bewegung. Er versuchte wohl, sich aufzusetzen.
    »Geh aus dem Weg, Charlotte« – Damien kam einen Schritt auf mich zu –, »oder ich sorge dafür.«
    »Alter!« Jackson schien sich nicht mehr so sicher zu sein und streckte die Hand aus, um Damien aufzuhalten.
    Damien schüttelte ihn ab. »Sie ist auf deren Seite. Brett ist tot, dafür hat ihr Freund gesorgt, und dieses Jüngelchen hier hat uns gegenüber eine große Klappe. Und sie versucht, die beiden zu schützen. Sie ist eine Verräterin!« Lukas stand auf, und Damien wollte an ihn ran, aber ich schob Lukas hinter mich und hob entschlossen mein Kinn.
    »Es ist mein Ernst, Damien«, warnte ich ihn. »Erst musst du mich verprügeln, bevor ich zulasse, dass du Lukas anrührst. Und ich kämpfe ziemlich brutal.«
    »Versuch’s doch mal!«
    Ich wappnete mich und war bereit, an Lukas’ Stelle eine Abreibung zu kassieren.
    Aber dazu kam es nicht, denn plötzlich war Alex da und stieß Damien mit wütender Miene von mir weg. »Bist du verrückt geworden?«, brüllte er und stieß Damien noch einmal fest vor die Brust.
    Damien stolperte, in seinen Augen stand Schrecken und Verrat. »Die hat Brett getötet, Mann!«
    »Fick dich, Damien! Ich war dabei. Und du auch. Brett ist in sein eigenes Messer gefallen. Es war nicht Jakes Schuld und ganz bestimmt nicht die von Lukas oder« – er senkte den Kopf und ging ganz dicht an Damien heran – »die von Charley. Sie hat versucht, ihm das Leben zu retten, erinnerst du dich? Ich schwöre bei Gott, wenn ich jemals wieder sehe, dass du auf sie losgehst, bringe ich dich um.«
    Die beiden Freunde begannen, mit leiser Stimme zu streiten. Derweil wandte ich mich Lukas zu und stützte ihn. Seine Nase blutete, und sein rechtes Auge war zugeschwollen.
    Wieder stieg Wut in mir hoch, und ich blickte über den Parkplatz zu den Überwachungskameras. Diese Bastarde waren geliefert. Ohne ein weiteres Wort

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