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Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Titel: Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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es nicht. »Jake, ich weiß, dass du eine Menge durchmachst, aber ich fände es echt gut, wenn du aufhörst, so mit mir zu reden. Und hör auf, mich auszuschließen«, zischte ich.
    »Gestern wurde bei uns ein Fenster eingeworfen«, antwortete er beängstigend ruhig. »Ständig klingelt unser Telefon, und wenn wir rangehen, wird aufgelegt. Trenton und seine Gorillas geben keine Ruhe.«
    Ich schloss die Augen vor Wut auf Trenton. Der Mann machte gerade eine Menge durch, aber das meiste hatte er sich selbst zuzuschreiben.
    »Nun, das tut mir leid. Aber das ist nur Trenton. Alle anderen wissen, dass du Brett nicht angegriffen hast. Sie wissen, dass es ein Unfall war.«
    »Ich hätte Brett schon viel eher einfach ignorieren sollen.« Er schüttelte den Kopf, und sein Blick war leer. »Er ist gestorben, weil ich zu blöd war, einen Betrunkenen zu ignorieren. Ich habe das Messer nicht in seinen Körper gestoßen, aber trotzdem klebt Blut an meinen Händen.«
    »Jake, er ist auf dich losgegangen! Wenn du ihm den Rücken zugekehrt hättest, so betrunken, wie er war … womöglich hätte er dich verletzt!« Ich griff nach seiner Hand und drückte sie, aber er erwiderte es nicht. »Wir werden das durchstehen.«
    Schweigend starrte er mich an, und ich spürte plötzlich einen entsetzlichen Druck in der Magengegend.
    »Jake?«
    »Ich muss das allein durchstehen.«
    »Was?«
    »Ich kann das nicht, wenn du bei mir bist.«
    Ich schüttelte den Kopf, Panik schnürte mir die Brust zusammen. »Willst du … dich von mir trennen?«
    Er schaute zur Seite, konnte mir nicht in die Augen sehen, als er antwortete. »Ja, es ist aus.«
    Ich rang nach Luft. »Alles, was war … alles, was du versprochen hast … das ist einfach vorbei?«
    Er verspannte sich und schüttelte dann den Kopf. »Ich muss mir das nicht anhören.«
    »Geh nicht weg!«, schrie ich, und die Wut schlug die Panik in kleine Stücke. »Das schuldest du mir!«
    Er blieb stehen und wirbelte zu mir herum, das Gesicht wieder zornesrot. »Das schulde ich dir? Ich trage die Mitschuld am Tod eines Klassenkameraden. Weißt du eigentlich, wie beschissen das ist? Wie beschissen ich mich fühle? Kannst du nur für eine Sekunde auch mal an jemand anderen denken als an dich?«
    »Das tue ich«, widersprach ich. »Seit Tagen denke ich ständig an dich. Ich mache mir unentwegt Sorgen. Alles, was ich will, ist, dir zu helfen. Ich verstehe nicht, warum du mir das vorwirfst.«
    »Ich hatte gesagt, wir sollen nicht auf diese Party gehen.« Er war jetzt total sauer. »Wenn wir nicht da gewesen wären, wär das alles nicht passiert.«
    Ich fühlte mich, als hätte er mich geschlagen. »Du gibst also mir die Schuld?«
    »Nein«, sagte er etwas ruhiger, »ich bin einfach nur fix und fertig.« Jake wandte sich ab und ging fort. Ich rannte hinterher und packte ihn am Arm.
    »Halt!«, rief ich und starrte ihm ins Gesicht. Ich verspürte eine Panik und Wut wie nie zuvor in meinem Leben. »Geh nicht einfach weg, als hätte ich nichts Besseres verdient als ein ›Es ist aus‹. Du hast es mir versprochen!« Ich stieß ihn an, und er stolperte zurück. »Ich habe dir alles gegeben!« Ich zitterte, versuchte, mich zu beherrschen. »Jedes einzelne Stück von mir. Wenn du dich also trennen willst … dann verdiene ich wenigstens eine Erklärung.«
    »Die Erklärung ist, dass ich allein sein muss. Mach es mir nicht noch schwerer. Ich bin erschöpft. Ich brauche das nicht …« Er zeigte hilflos auf mich.
    Ich schluckte mühsam, fuhr mir durchs Haar und suchte verzweifelt nach Worten, mit denen ich seine Meinung ändern konnte. Währenddessen machte sich Jake wieder auf den Weg.
    »Es tut mir leid, dass er dir das angetan hat, Jake. Und es tut mir leid, was sein Dad dir immer noch antut.« Er zögerte, also fuhr ich fort: »Aber ich halte zu dir, bin bereit, dir zu helfen, damit klarzukommen. Zählt das denn gar nichts?«
    Der Blick, den er mir zuwarf, zerriss mir das Herz. »Nein. Ich kann nicht hier leben, in dieser Stadt mit diesen beschissenen Menschen. Und du bist einer von ihnen. Wenn ich dich ansehe, sehe ich nur das.«
    Verzweiflung brach über mich herein, und mir wurde übel. Tränen brannten in meinen Augen, Tränen, die ich unbedingt zurückhalten wollte, solange Jake da war. Aber die Erkenntnis, dass er Schluss gemacht hatte, dass wir nie wieder reden würden, dass ich nie wieder seine warme Hand in meiner spüren würde, dass mich nie wieder jemand so ansehen oder mich so fühlen lassen würde

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