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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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ihm egal sein, auf welchem Weg er etwas herausfand. Er nahm sich noch ein paar Käseplätzchen, bis Adrian ihm das untersagte.
    »Bilde dir nicht ein, du könntest speisen wie ein Lord.«
    »Ich probiere deine zweifelhaften Produkte. Das ist nichts weiter als meine Pflicht«, belehrte ihn Minkas und musste grinsen. »Wenn ich du wäre, würde ich da noch irgendetwas drauftun.«
    Sie probierten es mit Paprika, Senfpulver, Curry und Kräutern. Adrian kam auf die Idee, ein mikroskopisch kleines Stück frischen Ingwer auf die Käsecreme zu setzen. Minkas probierte die Mischung aus Schärfe und Creme.
    »Perfekt!«
    Zusammen bemühten sie sich, die Ingwerwurzel in winzige Würfel zu schneiden. Glücklicherweise hatten die fleißigen Küchenhelfer inzwischen Bleche mit anderem Gebäck fertiggestellt, denn kaum lag das letzte Würfelchen, kam der Kämmerer Seiner Lordschaft, um sich zu erkundigen, ob das Teegebäck bereitstünde.
    »Eben frisch aus dem Ofen genommen.« Hoheitsvoll wies Minkas auf eine Fläche von rund acht Quadratmetern, die mit Plätzchen belegt war. Die Küche duftete umwerfend nach Gebäck und Gewürzen.
    Der Kämmerer schritt die Auswahl ab wie eine Ehrengarde. Adrian lief neben Rial her und kommentierte jede seiner Entdeckung.
    »Feinstes Käsegebäck mit Ingwerüberraschung. Mürbteig-Doppeldecker in den Sorten Erdbeere und Pfirsich. Schokolierte Lebkuchenschnitten, gefüllt mit je einer Weinbrandrosine. Sandgebäck nach Art der Urgroßmutter. Mohnsterne. Mandeltütchen, gefüllt mit Mandelcreme, Schokolade und Pistaziensahne, Pfauenaugen mit Kirschgelee. Und zu guter Letzt Glückskekse, bestückt mit chinesischen Lebensweisheiten.«
    »Sieht gut aus.« Der Kämmerer nahm ein Pfauenauge. »Hm, sehr zart. Ich werde meine Leute anweisen, das Gebäck nach oben zu bringen. Lord Raden wird sehr erfreut sein, dass es Ihnen möglich war, so schnell zu reagieren.«
    »Für Seine Lordschaft stehen wir immer zur Verfügung.« Minkas hätte gern probiert, was seine Mitarbeiter da gezaubert hatten, doch vor den Augen des Kämmerers konnte er sich wohl kaum von den Platten bedienen. Stattdessen bemühte er sich um ein passendes Lächeln, bis sich Lord Radens Kämmerer zurückgezogen hatte.
    Er atmete tief durch. »Ihr seid schon ganz schön einfallsreich.«
    »Dank Eurer genialen Führung, Meister«, erwiderte Adrian bescheiden und klatschte in die Hände. »Aufräumen und Feierabend! In einer halben Stunde will ich keinen von euch mehr hier sehen.«
    Alles wuselte auseinander.
    »Du bist ganz in deinem Element, wie?«, fragte Minkas. Er stopfte sich schnell mit einer Auswahl Mandeltütchen voll.
    Adrian nickte. »Ja, den Eindruck habe ich langsam selbst.«
     
    *
     
    Hamilton nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. Er machte sich nichts aus Tee. Er war froh, als Diener Platten mit Gebäck brachten. Nach einem Mandeltütchen und einem Mohnstern griff er nach einem Glückskeks. Währenddessen beobachtete er unauffällig alle Anwesenden am table informelle , schließlich war er es als Leiter des Flottengeheimdienstes gewohnt, seine Feinde im Blick zu behalten, ohne dass sie dies bemerkten.
    Timbal Tess, der Sachverständige der Finanzüberwachung, nahm sich ebenfalls einen der knusprigen Kekse. »Mal sehen, was uns das Schicksal zu sagen hat.« Er faltete seinen Zettel auf. »Für mich hält es folgenden Ratschlag bereit: Stark der Krieger, der es vermeidet, zu kämpfen .«
    »Nonsens«, sagte Hamilton. Er rollte sein Papierchen auseinander. Dort stand in feiner Schrift: Das Wort des Freundes mag hart klingen. Deine wahren Feinde sprechen freundlich und streuen Blumen am Dorfeingang . Er sah einen Augenblick auf das Zettelchen und stopfte es in die Hosentasche. Was ging hier vor? Wer ließ ihm so eine Nachricht zukommen? Aus den Augenwinkeln beobachtete er Lord Raden, der noch viel länger auf die chinesische Weisheit starrte, die ihm der Keks enthüllt hatte. Übertrieben lächelnd wandte sich Seine Lordschaft Lady Leonza zu, die ebenfalls ihren Glückskeks zerbrochen und den Sinnspruch gelesen hatte. Hamilton erkannte an ihrer Bewegung, dass sie den Zettel zu Lord Radens Sicherheitschef Reuben Penjin hinüberwandern ließ. Penjin hatte sichtlich Mühe, einen neutralen Gesichtsausdruck zu bewahren, nachdem er das Stück Papier gelesen hatte. Kurz darauf entschuldigte er sich und verließ die Tafel.
    Hamilton spielte mit dem Zettel in seiner Hosentasche und beschloss, seine Mitarbeiter auf den bemerkenswerten

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