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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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auseinanderfallen. »Hallo, Zabry«, sagte Hamilton.
    »Warlord Hamilton.« Zabrin neigte das Haupt und setzte sich unaufgefordert.
    »Du hast mir geschrieben«, sagte Hamilton.
    »Habe ich das?«, fragte Zabrin und sah auf seine weißen, reich bestickten Handschuhe.
    »Du weißt genau, dass du das getan hast. Ich weiß nicht wie und womit du die Leute immer noch schmierst, aber du hattest ja immer deine Methoden.«
    Zabrin sah auf. »Was habe ich dir geschrieben?«
    Hamilton zog das Zettelchen heraus und hielt es hoch. »Raffiniert. Ich bin das nicht anders gewöhnt.«
    Zabrin hatte den Blick schon wieder auf seine exquisiten Handschuhe gerichtet.
    »In Ordnung«, sagte Hamilton sehr laut. »Jetzt sprich dich aus! Du hast es geschafft, ich bin gekommen. Willst du dich jetzt in Schweigen hüllen?«
    »Was hätte ich dir zu sagen? Alles, was es zu sagen gab, habe ich damals gesagt und du hast es vorgezogen, mir nicht zuzuhören.«
    »Vergessen wir das! Was möchtest du heute von mir?«
    »Will ich etwas von dir? Was brauche ich von dir? Du brauchst etwas von mir. Doch du wirst es nicht annehmen, genau wie damals. Du hörst lieber süßere Worte.«
    »Ja, das habe ich deiner Botschaft entnommen. Sehr blumig. Deshalb war ich auch nicht einen Augenblick im Zweifel, dass sie von dir ist.«
    »Du bist fett geworden, alter Freund.«
    Hamilton sah an sich hinab. »Na, und? Schickst du mir kryptische Zettelchen in Glückskeksen, um mir zu sagen, dass ich eine Wampe habe?«
    Zabrin betrachtete ihn. »Es ist in erster Linie eine Verfettung des Geistes. Ein sich Fügen und Bequemmachen. Warum glauben die an der Macht immer, sie würden dort auch bleiben?«
    »Willst du mit einer Revolution drohen? Hör schon auf, Zabry!«
    »Braucht es dazu Revolutionen?«
    »Was sonst? Attentate? Sag es ruhig! Hast du deine Wut lang genug dick einkochen lassen und nimmst jetzt deine letzten, versteckten Geldreserven, um mir einen Killer auf den Hals zu hetzen?«
    Zabrin schüttelte den Kopf. »Ich würde dich nicht ermorden lassen. Höchstens verprügeln. Es könnte nett sein, dir deinen albernen Bürstenschnurrbart abrasieren zu lassen. Vielleicht mit einem nicht allzu scharfen Rasiermesser. Mehr Aggression wirst du aus mir nicht herauskitzeln.«
    Hamilton betastete seinen Schnurrbart und fuhr Zabrin an. »Komm endlich damit heraus! Was willst du? Hoffst du auf einen Gnadenakt des Kaisers? Vergiss es! Er nimmt nie etwas zurück.«
    »Ich will nichts. Mir geht es sehr gut. Niemand quält mich mit ermüdendem Small Talk. Kleine Vergnügungen hält der Alltag bereit. Lektüre. Musik. Abends mein Gläschen Wein. Der Mond über dem Melonengarten. Was will man mehr vom Leben?«
    »Melonengarten? Was soll das jetzt?«
    »Ich blicke durch mein Fenster über den Melonengarten.«
    »Und was hast du gesehen, das dich dazu bringt, mir Nachrichten zukommen zu lassen?
    »Wie fantasievoll du bist!«
    Langsam hatte Hamilton genug von der überheblichen Art seines alten Freundes. »Du bist darauf aus, mich zu entnerven, Zabry! Ich kenne deine gespielte Gleichgültigkeit, deine subtilen Andeutungen, den Blick auf die Fingerspitzen. Aber so gleichgültig bist du nicht. Erinnerst du dich? Der immer erhabene Earl Zabrin brach irgendwann einmal in Tränen aus, als er in die Ecke getrieben wurde.«
    »In der ich mich inzwischen häuslich eingerichtet habe«, erwiderte Zabrin. »Auch ein Mann darf Tränen vergießen, wenn er sich von seinen Freunden im Stich gelassen fühlt. Oder darf er nicht weinen, wenn er über Nächte hinweg wach gehalten und fast um den Verstand gebracht wird? Ausgerechnet von der Stimme eines Freundes, der auch noch ständig brüllen muss. Darf ihm kein Tropfen über die Wange rinnen, wenn er verzweifelt auf der Wahrheit beharrt und Freunde ihn einen Lügner, Verräter und Verschwörer nennen?«
    »Willst du eine Wiederaufnahme des Verfahrens, Zabry?«
    »Ich will nichts. Ich habe dir keine Botschaft geschickt. Du kehrst besser zu deinen Pflichten zurück. Ich nehme an, der Geheimdienst hat auch heutzutage alle Hände voll zu tun. Musst du viele Memos lesen oder spart man sich das am Ende dann auch irgendwann?«
    »Gut. Irgendetwas geht also vor. Ich bin nicht so blöd wie du denkst. Ich werde es zu fassen bekommen.«
    »Ich gönne dir jeden Erfolg.«
    Hamilton stand auf. An der Tür wandte er sich noch einmal um. Zabrin saß noch an seinem Platz, das Kinn auf die Hand gestützt. »Kann ich denn irgendetwas tun?«, fragte Hamilton impulsiv.

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