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Intruder 1

Intruder 1

Titel: Intruder 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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bekommt man schon die Chance, einen so mystischen Ort zu fotografieren?
    Vielleicht erleben wir ja alle eine Riesenüberraschung, wenn wir zu Hause die Fotos ansehen.«
    Frank machte ein abschließendes Foto, steckte die Kamera ein und musterte sie nacheinander kopfschüttelnd. »Schade, dass ich keinen Recorder dabeihabe«, sagte er. »Wisst ihr eigentlich, wie ihr euch anhört?«
    »Albern?«, schlug Stefan vor.
    »Respektlos«, antwortete Frank. »Aber warum sage ich das überhaupt? Ihr hört mir ja doch nicht zu.«
    Stefan grinste nur noch breiter, während Mike fast hastig sein Helmvisier schloss, damit Frank seinen zufriedenen Gesichtsausdruck nicht bemerkte. Respektlos?
    Natürlich war er respektlos.
    Er hatte jeden Grund dazu. Er hatte den schlimmsten Feind besiegt, dem er jemals gegenübergestanden hatte. Es gab nichts mehr, was ihn noch erschrecken konnte.
    Abgesehen von der kleinwüchsigen Gestalt, die am Anfang des Waldweges stand und ihn aus grün leuchtenden Augen anstarrte.
    Mikes Herz machte einen Sprung bis direkt in seine Kehle hinauf, um dort mit zehnfacher Schnelligkeit weiterzuhämmern.
    Er blinzelte, und die Gestalt war verschwunden.
    Sein Herz hämmerte immer noch, und seine Hände und Knie wollten zu zittern beginnen, aber er ließ es nicht zu, sondern zwang seine Glieder mit purer Willenskraft, ruhig zu bleiben.
    Mit der gleichen Anstrengung verhinderte er, dass aus dem kurzen Schrecken richtige Angst werden konnte. Sein Herzschlag beruhigte sich wieder. Es gab keinen Grund, sich zu fürchten. Alles, was er gesehen hatte, war ein Schatten gewesen. Allenfalls ein letzter böser Gruß seiner Fantasie, die noch nicht ganz kapiert hatte, dass die Sache vorbei war.
    Er schüttelte zornig über sich selbst den Kopf, rammte den Zündschlüssel ins Schloss und drückte den Startknopf. Der Anlasser heulte auf, aber das war auch schon alles.
    »Das kommt davon«, feixte Stefan. »Du hättest auf unseren großen Guru hören und den Geistern dieses Ortes etwas mehr Respekt erweisen sollen.«
    Mike zog eine Grimasse und versuchte es erneut. Der Elektrostarter wimmerte schrill, aber der Motor sprang nicht an. Stefan lachte leise.
    Allerdings nicht sehr lange. Sein Grinsen erlosch augenblicklich, als er den Daumen auf den Anlasser senkte und nichts geschah. Die Elektrostarter der beiden Intruder heulten eine halbe Minute lang um die Wette und verstummten dann.
    »Probleme?«, fragte Frank feixend. »Das wird euch beide lehren, die Geister der Ahnen nicht herauszufordern.« Er stieg auf seine Maschine, kippte sie vom Ständer und betätigte den Anlasser.
    »Irgendwie«, sagte Stefan, nachdem Frank es nach einer guten halben Minute aufgegeben hatte, »scheinst du wohl auch dem ein oder anderen Geist auf die Zehen getreten zu sein.«
    Frank reagierte nicht darauf, sondern starrte den Anlasserknopf an seinem Lenker mit einem so verdatterten Ausdruck an, dass Mike um ein Haar laut aufgelacht hätte.
    »Was zum Teufel ist denn jetzt los?«, murmelte er. »Das ist doch kein Zufall.«
    »Vielleicht hast du irgendetwas fotografiert, was du besser hättest bleiben lassen«, sagte Stefan spöttisch. Dann runzelte er die Stirn. »Natürlich ist es Zufall«, sagte er betont. »Was soll es denn sonst sein?«
    Er versuchte zu starten. Der Anlasser heulte, drehte schneller und schneller und schien dann wieder an Kraft zu verlieren.
    Die Intruder stieß ein einzelnes, schweres Blubbern aus und verstummte.
    »Mist!«, sagte Stefan mit Nachdruck. »Aber sie kommt, keine Angst.«
    »Das will ich hoffen«, sagte Frank besorgt. »Lange halten die Batterien das nicht aus.« Wie um seine Worte sofort unter Beweis zu stellen, ließ er den Anlasser seiner eigenen Maschine fast eine Minute lang ununterbrochen mahlen. Ohne den geringsten Erfolg. Mike sah erst ihn, dann Stefan fragend an, zog die Kupplung und startete ebenfalls.
    Nach ein paar Sekunden schrie Stefan über das Wimmern des Starters hinweg: »Lass es sein!«
    Mike nahm gehorsam den Daumen vom Starter, und Stefan fuhr fort: »Frank hat Recht. Lange halten die Batterien das nicht durch. Wir müssen sparsam damit umgehen. Ich habe keine Lust, zehn Meilen bis zur nächsten Siedlung zurückzulatschen.«
    Er versuchte zu starten. Der Motor tuckerte zwei, drei Mal, ging dann wieder aus, und für einen Moment stank es durchdringend nach Benzin.
    »Aha«, sagte Mike. »Sparsam, wie?«
    Stefan blickte ihn finster an, startete erneut und ließ den Anlasser so lange heulen, bis das

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