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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Bretterwand.
    Das Holz knirschte. Es leistete Widerstand, und für einen kurzen, aber grässlichen Moment war Mike sicher, dass ihre vereinten Kräfte nicht ausreichen und die Wand standhalten würde. Aber dann zerbarst das zerschossene Holz, und die vier verzweifelten Männer stolperten in einem Hagel aus zersplitternden Brettern und Putz in den dahinter liegenden Raum.
    Keinen Sekundenbruchteil zu früh. Noch während Mike fiel, krachte etwas Gigantisches hinter ihnen durch die Wand und zermalmte das Zimmer.
    Es kam Mike vor, als wäre der Mond auf die Erde gestürzt.
    Das gesamte Gebäude zitterte. Putz regnete von der Decke, und in der gegenüberliegenden Wand entstand ein gezackter Riss, aus dem Staub quoll wie giftiger Atem aus einem hässlich gezahnten Drachenmaul. Mike glaubte zu spüren, wie das gesamte Gebäude ein Stück zur Seite rutschte. Und wieder spielte ihm seine Fantasie einen üblen Streich: Er sah sich und die anderen unter dem zusammenbrechenden Motel begraben, zerquetscht von den Trümmern, statt von dem Schneepflug.
    Prima Tausch.
    Das Einzige, was auf ihn fiel, waren Franks gut hundert Kilo, aber sie reichten, ihm die Luft aus den Lungen zu treiben und die Schreckensbilder vor seinen Augen in einem bunten Farbregen zerplatzen zu lassen.
    Hinter ihnen kam der riesige Truck mit einem lauten Knall zum Stehen. Der Motor erstarb, und noch während sich Frank ächzend von Mike herunterwälzte, sprang Strong in die Höhe, fuhr herum und feuerte seine letzte Patrone ab. Das Ergebnis war ein gellender Schrei. Eindeutig ein Schmerzensschrei.
    Dann ein Klappern ... und Stille.
    »Einer weniger«, sagte Strong fröhlich, während er sich herumdrehte. Er rührte keinen Finger, um einem der anderen auf die Füße zu helfen, sondern ließ qualmende leere Messinghülsen zu Boden rieseln und lud seine Waffe nach.
    Obwohl Mike vor Schmerz fast übel war, registrierte er, dass Strong nur noch vier Patronen in seiner Jackentasche fand. Ihr Munitionsvorrat ging zu Ende.
    Nachdem Frank endlich von ihm heruntergestiegen war, kam Mike mühsam auf die Füße, und auch Stefan rappelte sich auf.
    Er sah unsicher und mit kalkweißem Gesicht an sich herab, als wäre er nicht ganz sicher, ob auch wirklich noch alles da war, wo es sein sollte.
    »Weiter!«, befahl Strong. »Es sind noch zwei übrig, und sie werden nicht begeistert sein, dass ich der Alten den Schädel weggeblasen habe.«
    Er machte einen Schritt, sprengte die Tür des Zimmers mit einem Fußtritt auf und trat hindurch. Frank folgte ihm auf der Stelle, während Stefan und Mike einen kurzen Moment zögerten. Sie gelangten in einen kleinen, vollkommen leeren Raum. Abgeschnittene Kabelenden in den Wänden und herausgerissene Steckdosen bewiesen, dass es nicht nur in großer Hast leer geräumt worden war, sondern dass der Auszug wohl auch endgültig gemeint war. Strong sprengte auch die nächste Tür mit einem Tritt auf, sprang mit schussbereiter Waffe hindurch und rief von der anderen Seite: »Alles sauber!
    Ihr könnt kommen!«
    Sie gelangten in einen etwas größeren, ebenfalls leer geräumten Raum, der früher offensichtlich als Büro gedient hatte. Es gab noch zwei Schreibtische, auf denen eine fast zentimeterdicke Staubschicht lag. Die Luft war so trocken, dass sie zum Husten reizte. Eine komplette Wand wurde von leeren Bücherregalen eingenommen. Die Staubschicht darauf war womöglich noch dicker. Über ein Zuviel an Gästen oder gar Arbeitsüberlastung konnte sich in diesem Motel wohl kaum jemand beklagen.
    Strong wich von seiner lieben alten Gewohnheit ab und trat die nächste Tür nicht ein, sondern benutzte die Klinke.
    Dahinter lag der Empfangsraum.
    Er war dunkel und leer. Das Feuer im Kamin war erloschen.
    Trotz geschlossener Fenster und Türen war die Kälte hereingekrochen. Ihr Atem erzeugte kleine Dampfwölkchen vor ihren Gesichtern, und Mike bildete sich ein, Eis unter seinen Schritten knirschen zu hören, als er Stefan und den anderen folgte.
    Strong huschte zum Fenster und zog vorsichtig die Gardine zurück, um hinauszuspähen, während Frank zum Tresen eilte und den Telefonhörer abhob. Er lauschte zwei oder drei Sekunden angestrengt und legte dann mit einem enttäuschten Kopfschütteln wieder auf. »Tot.«
    »Was hast du denn gedacht?«, fragte Strong vom Fenster aus.
    Er blickte noch immer konzentriert hinaus.
    »Was ist mit dem Manager?«, fragte Stefan. »Vielleicht ist er ja rechtzeitig weggekommen und hat die Polizei alarmiert.«
    »Da

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