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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gehe.«
    Frank hob die Schultern. »Ganz, wie du meins t.«
    »Beruhigt euch, Jungs«, sagte Strong. »Es ist nicht gefährlich. Ich brauche nur jemanden, der mir den Rücken freihält. Ich habe leider keine Augen im Hinterkopf, wisst ihr?«
    Er drehte sich zu Stefan um. »Wenn die Randale losgeht, schwingt ihr euch auf eure Reisschüsseln und haut ab. Und macht euch keine Sorgen um den Kleinen. Ich passe schon auf ihn auf.«
    »Und dann?«, fragte Frank.
    »Immer geradeaus«, antwortete Strong. »Die Straße vereinigt sich nach ein paar Meilen mit der neuen Interstate. Kurz danach kommt ein Drive-in. Dort treffen wir uns.«
    »Aber ...«, begann Frank.
    »Das klingt nach einem guten Plan«, sagte Mike rasch. »So machen wir es.«
    Frank sah ihn zweifelnd an. »Bist du sicher? Das ist keiner deiner Thriller, bei dem du jederzeit die Story umschreiben kannst!«
    Aber es ist ein Spiel, dachte Mike. Wenn auch um einen verdammt hohen Einsatz. Und nach Regeln, die er immer noch nicht ganz verstand.
    »Also los«, sagte Strong. »Haltet euch bereit. Ich schieße ein Mal, wenn ihr rauskönnt.«
    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und ging. Mike folgte ihm, bevor Stefan oder Frank auf die Idee kommen konnten, ihn, Mike, doch noch zurückzuhalten. Er hatte Angst, dass es ihnen gelingen könnte.
    Während er Strong durch ein kurzes Labyrinth ineinander verschacht elter Korridore und leer stehender Räume zum Hinterausgang folgte, fragte eine immer lauter werdende Stimme in ihm, ob er eigentlich den Verstand verloren hatte, sich freiwillig zu diesem Himmelfahrtskommando zu melden.
    Wenn Strong sagte, es wäre nicht gefährlich, dann musste das nicht bedeuten, dass es tatsächlich ungefährlich war.
    Angesichts zweier schießwütiger Indianer, die irgendwo dort draußen auf sie lauerten, war es riskant genug, das Haus still und heimlich zu verlassen. Ein Ablenkungsmanöver zu starten, konnte da leicht tödlich enden! Er war kein Kämpfer. Das war er nie gewesen, sondern ganz im Gegenteil ein bekennender Feigling, dessen Abenteuer einzig und allein im Kopf stattfanden.
    War er vielleicht auch einfach nur zu feige gewesen, einen Rückzieher zu machen? Er hatte das Maul einfach ein wenig zu voll genommen, und nun konnte er nicht mehr zurück. Er war Strong aus Feigheit gefolgt, nicht aus Mut. Was zählte, waren die drei Sekunden Gegenwart, nicht das, was danach kam.
    Sie traten ins Freie hinaus. Mike blinzelte. Der Schnee reflektierte das Sonnenlicht so stark, dass er im ersten Moment fast blind war und seine Umgebung nur schemenhaft erkannte.
    Es war empfindlich kalt, viel kälter noch als in dem Apartment mit dem zerschossenen Fenster und den durchlöcherten Wänden.
    Der Wind blies so erbarmungslos durch seine Lederjacke, als wäre sie gar nicht vorhanden.
    Das Motel war unmittelbar am Abhang erbaut. Vor ihm war nur noch ein knapp meterbreiter Streifen schneebedeckter Boden, hinter dem der Hang dann steil abfiel, vielleicht zwanzig Meter lang und nur spärlich bewachsen (was so gut wie keine Deckung bedeutete), ehe er weiter unten wieder in dichten Wald überging. Zwischen den Schatten der Baumstämme glitzerte etwas, das noch schwärzer war. Mike entdeckte es erst, nachdem Strong darauf gedeutet und er einige Sekunden konzentriert in die angegebene Richtung gestarrt hatte.
    »Der Wagen?«
    Strong nickte. »Schnell jetzt. Und keinen Laut!«
    Er stürmte los. Mike sah einen Moment lang verblüfft zu, wie Strong sich - wenig elegant, aber überaus effektiv und erstaunlich schnell - auf den Hosenboden fallen ließ und einfach den schneebedeckten Hang hinunterschlitterte, ehe er sich einen Ruck gab und ihm folgte.
    Es ging besser, als er geglaubt hatte. Vielleicht sogar ein bisschen zu gut. Noch bevor er die Hälfte des Hanges hinter sich hatte, war er so schnell, dass jeder Snowboard-Fahrer neidisch auf ihn gewesen wäre. Hätte der Hügel in Felsen oder Baumstämmen geendet, hätte er sich wahrscheinlich alle Knochen gebrochen. Gottlob war das nicht der Fall. Eine gut meterhohe Verwehung aus weichem Pulverschnee beendete Mikes Schlitterpartie beinahe sanft. Eisiger Schnee rieselte in seinen Kragen und seine Ärmel, und sein Hintern brannte ein wenig, aber das war auch alles.
    Strong zerrte ihn unsanft am Arm in die Höhe und in den Schutz des Waldes. »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Mike nickte. Als Strong sich umdrehen und weitergehen wollte, hielt Mike ihn mit einer groben Bewegung am Arm zurück.
    Strong erstarrte. Ganz

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