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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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muss ich euch enttäuschen«, sagte Strong. »Das war nicht der Manager. Nur ein Typ, dem ich einen Fünfziger zugesteckt und gesagt habe, er soll hier auf drei Dummköpfe warten, denen er noch ein bisschen Geld aus der Tasche ziehen kann.« Er lachte. »Ich hoffe, ihr wart nicht zu großzügig.«
    »Alles in allem fast dreihundert Dollar«, seufzte Mike.
    Absurderweise ärgerte er sich ungemein darüber - als ob das im Moment irgendeine Rolle spielte!
    »Das war zu großzügig«, antwortete Strong.
    »Wahrscheinlich wird er die nächsten drei Wochen durchsaufen.«
    »Vielleicht kommt er ja auch zurück, weil er hofft, noch mehr verdienen zu können«, sagte Stefan. Natürlich klammerte er sich an jede Hoffnung, auch wenn sie noch so abwegig war.
    »Kaum«, antwortete Strong. »Und wenn er es tut, dann ist er tot. Genau wie wir übrigens, wenn wir noch lange hier herumstehen und kluge Reden schwingen. Die beiden da draußen werden höchstens ein paar Minuten brauchen, ehe ihnen aufgeht, dass ihr Plan in die Hose gegangen ist.«
    »Aber sie wissen doch gar nicht, wo wir sind«, sagte Stefan.
    »Brauchen sie auch nicht«, antwortete Strong. »Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich die ganze Bude anzünden und warten, bis wir rauskommen. Dann können sie uns in aller Ruhe abknallen.« Er seufzte. »Eure Maschinen stehen dort draußen. Direkt vor der Tür. Soweit ich erkennen kann, sind sie unbeschädigt.«
    »Und was nutzt uns das?«, fragte Frank. »Sie haben es selbst gesagt: Die schießen uns über den Haufen, sobald wir auch nur die Nase aus der Tür stecken.«
    »Dann müssen wir sie eben ablenken«, sagte Strong. Er trat vom Fenster zurück, sah sich einen Moment suchend und unschlüssig um und sagte dann: »Ich werfe mal einen Blick aus der Hintertür. Wartet hier.«
    »Fällt uns nicht ein«, brummte Stefan. »Wir nehmen die nächste Bahn und fahren in die Stadt.«
    Strong ersparte sich jeden Kommentar, durchquerte das Zimmer mit schnellen Schritten und verschwand hinter einer Tür auf der gegenüberliegenden Seite.
    »Wenn es einen Hinterausgang gibt, warum sind wir dann noch hier?«, fragte Stefan.
    »Wir könnten doch einfach abhauen?«
    »Zu Fuß?« Frank machte ein abfälliges Geräusch.
    »Was glaubst du wohl, wie weit wir kämen? Wir brauchen unsere Maschinen - oder irgendein anderes Fahrzeug.«
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass Superboy eine gute Idee hat«, knurrte Stefan.
    Mike hatte keine Lust, dem Gezänk der beiden zuzuhören. Er trat an dasselbe Fenster, an dem Strong vorhin gestanden hatte, und blickte durch einen Spalt in der Gardine hinaus.
    Der Anblick wirkte noch immer auf die gleiche absurde Art friedvoll, ja, beinahe noch harmloser als bislang, jetzt, da der Schneepflug nicht mehr da war. Auch drüben am Waldrand blieb alles ruhig.
    Als Mike sich umdrehte, sah er, wie Stefan und Frank stumme Blicke tauschten. Blicke, deren Bedeutung ihm auf Anhieb klar war. Und die ihm ganz und gar nicht gefielen.
    »Was ist los mit euch?«, fragte er. »Macht ihr euch Sorgen um mich?«
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Stefan. Es klang schuldbewusst, fand Mike.
    »Ihr habt Angst, dass ich es nicht packe, stimmt’s?«, fragte er herausfordernd. »Ihr glaubt, dass ich schlappmache und irgendwann zusammenklappe!«
    »Blödsinn!«, behauptete Frank.
    Mike hörte gar nicht hin. »Nur keine Sorge«, sagte er leise.
    »Und wenn ich auf dem Zahnfleisch hier rauskriechen muss, aber ich schaffe es schon.«
    »Das wissen wir, Mike«, sagte Frank. »Es geht ja auch um etwas ganz anderes. Darum, wie wir aus der ganzen Geschichte unbeschadet rauskommen ...«
    Bevor Mike antworten und endgültig einen Streit vom Zaun brechen konnte (er war nicht nur bereit, ihn in Kauf zu nehmen, er suchte ihn in diesem Moment regelrecht, aus einem völlig verrückten, fast unwiderstehlichen selbstmörderischen Impuls heraus), kam Strong zurück.
    »Das sieht gar nicht schlecht aus.« Er klang optimistisch, fast schon aufgekratzt. »Ich schätze, ich kann sie lange genug ablenken, damit ihr abhauen könnt. Aber ich brauche Hilfe.«
    Frank trat mit einem resignierenden Seufzen vor, doch Strong schüttelte den Kopf. Er deutete auf Mike. »Er.«
    »Wieso?«, wollte Frank wissen. Er trat auf eine eindeutig beschützende Art zwischen Strong und Mike, und allein diese Bewegung brachte Mike fast zur Raserei.
    »Das ist okay«, sagte er rasch. Er trat seinerseits zwischen Frank und Strong und funkelte Frank herausfordernd an. »Ich

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