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Intruder 6

Intruder 6

Titel: Intruder 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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verwandelt. Frank steuerte eine freie Parkbucht zwischen den zahllosen, ordentlich nebeneinander aufgestellten Wagen an -
    die meisten waren groß, teuer und so gut wie neu -, stieg aus dem Sattel und eilte ihm besorgt entgegen. Was auch dringend notwendig war. Irgendwie brachte Mike das Kunststück fertig, die Intruder zum Stehen zu bringen, bevor er gegen die Betonwand krachte, aber seine Kraft reichte nicht mehr, die Maschine zu halten. Sie begann zu kippen und wäre gestürzt, hätte Frank ihn nicht im letzten Moment festgehalten.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Natürlich«, antwortete Mike. »Ich habe mich nie besser gefühlt, was denkst du denn?«
    Frank machte ein finsteres Gesicht. Er schluckte die scharfe Antwort, die ihm offensichtlich auf der Zunge lag, herunter und hielt die Maschine kommentarlos fest, bis Mike irgendwie aus dem Sattel geklettert war. Als Stefan herankam, ging hinter ihnen eine Tür auf, und ein blau uniformierter und ziemlich finster dreinblickender Wachmann kam mit weit ausgreifenden Schritten und kampflustigem Gesichtsausdruck auf sie zu. Er rief etwas, das Mike zwar nicht verstand, das aber nicht besonders schwer zu erraten war. Frank überzeugte sich zuerst pedantisch davon, dass das Motorrad sicher abgestellt war und auch Mike zumindest wieder weit genug zu Kräften gekommen war, sich allein auf den Füßen zu halten, bevor er sich zu dem Mann umdrehte und auf der Stelle heftig mit ihm zu debattie-ren begann.
    »Was ist los?«, fragte Mike müde und an Frank gewandt.
    Frank unterbrach für einen Moment sein Rededuell mit dem Wachmann, um zu ihm zurückzublicken. »Er sagt, wir dürfen hier nicht parken«, antwortete er.
    »Dürfen wir wohl«, murmelte Mike. »Zumindest so lange, bis wir eingecheckt haben.« Alles drehte sich um ihn. Hier unten in der Parkbucht war es spürbar kühler als oben, trotzdem hatte er das Gefühl, ganz dicht vor einem Hitzschlag zu stehen.
    »Ich weiß das«, sagte Frank. »Aber er will unseren Hotelgutschein sehen. Anscheinend glaubt er nicht, dass Leute wie wir Zimmer in einem Hotel wie diesem bezahlen können.«
    »Den Gutschein?« Um ein Haar hätte Mike gelacht. »Der liegt irgendwo im Grand Canyon.«
    »Ich weiß«, sagte Frank finster. »Soll ich ihm auch erklären, wie er dort hingekommen ist?«
    Mike schüttelte nur müde den Kopf und versuchte, das Schwindelgefühl zu unterdrücken. Er konnte nicht mehr klar denken. »Sag ihm, er soll oben bei der Rezeption nachfragen«, murmelte er. »Unsere Buchung muss schließlich im Computer sein.«
    Frank übersetzte gehorsam, was den Wachmann aber nicht besonders zu beeindrucken schien. Das Rededuell dauerte noch gute zwei oder drei Minuten, bis sich der Mann endlich dazu herabließ, das Funkgerät an seinem Gürtel zu lösen und hineinzusprechen.
    Es verging noch einmal eine gute Minute - erstaunlich wenig, wenn man es genau bedachte -, dann schaltete der Mann sein Funkgerät ab und sagte irgendetwas zu Frank. Mike achtete nicht auf seine Worte, aber sein Tonfall und der leicht fassungslose Ausdruck auf seinem Gesicht sprachen Bände.
    »Na also«, sagte Frank. »Wahrscheinlich haben wir dem armen Kerl einen ordentlichen Schock versetzt. Er besteht jetzt sogar darauf, unser Gepäck hochzutragen. Auf einmal! Wir müssen nur noch zur Rezeption, um uns anzumelden, und dann wartet ein Zimmer mit Klimaanlage und ein riesengroßes kaltes Bier auf uns.«
    »Weißt du, wo du dir dein Bier reinschieben kannst?«, maulte Stefan.
    Frank runzelte die Stirn, zuckte dann aber nur mit den Schultern und deutete mit einer übertrieben ausladenden Geste auf den Aufzug.
    Sie fuhren nach oben, und als sie die Liftkabine verließen, betraten sie eine Welt, wie sie anders und bunter nicht hätte sein können.
    Schon die Größe des Hotels hatte Mike überrascht. Das Foyer war ein regelrechter Schock. Es war kein Hotelfoyer, wie er es sich vorgestellt hatte, sondern eine Spielhalle. Wohin er auch blickte, sah er Spieltische, Automaten, glitzernde Leuchtrekla-men, lachende oder auch verbissene Menschen, die Münzen in Einarmige Banditen oder deren moderne Vettern warfen; unter der Decke des Saales, die gut zehn Meter hoch sein musste, waren eine leibhaftige Harley Davidson und ein ausgewachsener Ford Thunderbird aufgehängt, der zweite und dritte Preis des augenblicklichen Jackpots. Dazwischen flackerte in fast mannshohen Neonbuchstaben die Zahl l Million und dahinter ein Dollarsymbol.
    »Ich dachte, wir wollten ins

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